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An die Mitglieder des Vereins DIE BRÜCKE e.V., der Redaktionskonferenz,
des Redaktionsrates des Quartal-Periodikums DIE BRÜCKE und an die
Handwerker der Wortkunst sowie Verfechter eines kosmopolitan kollektiven
Gesellschaftsgebildes freier Individuen!
Seit über einem Viertel Jahrhundert thematisiert DIE BRÜCKE,
daß in unserer Gesellschaft die Mentalität vorherrscht, das
Andere als unterzivilisierte Objektmasse ins Gemeine zu ziehen. Gerade
dieses herrische Gebaren potenziert die Trotzreaktionen der als anders
stigmatisierten Lebenswelten. Es ist nicht wahr, daß die allochthonen
Einwohner unserer Republik sich den nachbarschaftlichen Normen verweigern
und bockbeinig in die ethnischen Gettos zurückziehen. Es ist auch
nicht wahr, daß das breite Publikum der Autochthonen immer ein Haar
in der Suppe findet, um die Spätankömmlinge abzuweisen.
Die »Vierte Gewalt«, genannt auch Medien, forciert kulturelle
Identitätszwänge und ethnisierte Weltbilder, fingiert und schürt
völkische Konflikte, protegiert die Integrationsgilde im volksstaatlichen
Kollektivgebilde für das Gedankengebäude der selektiven Assimilation.
In dieser Atmosphäre ist das Erscheinen des Blätterwerks DIE
BRÜCKE notwendiger denn je. Doch sie ist mit einigen Schwierigkeiten
ernsthaft konfrontiert. Sie sind vor allem finanzieller Natur. Hinzu kommt,
daß die Last der freiwilligen Arbeit nur noch von einigen Wenigen
getragen wird.
Bekanntlich fiel das Herbsttreffen 2006 der Redaktionskonferenz aus. Denn
das Herz Necati Merts kam aus dem Rhythmus, genannt auch Infarkt, das
heißt plötzliche Stagnation der Blutzufuhr in den Herzkranzgefäßen.
Nun will das Frühlingsmeeting 2007 in ein bißchen festlicher
Atmosphäre stattfinden – mit literarischen und zivilisationskritischen
Beiträgen. Alle sind zur aktiven Teilnahme eingeladen.
Das Programm:
13.00 Uhr: Mitgliederversammlung, zu der der Vorstand gemäß
§ 11.2 der Satzung einlädt.
Vorläufige Tagesordnung:
1. Begrüßung und MV-Leitung
2. Vorstand- und Kassenbericht
3. Zur Lage der Zeitschrift: Bericht der Redaktion über die Umstände,
jenseits des medialen Mainstreams zu existieren und prospektive bzw. perspektive
Kritik am retrospektiven Regime in das breite Publikum zu transportieren.
4. Aussprache und Entlastung
5. Wahlen: Vorstand und Kassenprüfer
6. Debatte über einen erneuten Literatur-Wettbewerb unter dem Leitspruch
»Kosmopolitania SaarLorLux II« - gemäß der Devise:
Die allerorts organisierten »Festivals der Kulturen« können
dazu beitragen, daß die autochthonen Mehrheiten zeigen, gegenüber
den allochthonen Wenigkeiten ein warmes Herz zu haben. Verbleibende Spuren
hinterlassen aber nur die geschriebenen Worte. Gestützt auf die Literatur
präsentieren sich Nationen mit erhobenem Haupt und paradieren durch
die Geschichte mit geschwellter Brust. Das gilt auch für die Migrationsgesellschaft.
7. Verschiedenes
16.00 Uhr: Öffentliche Gesprächsrunde mit literarischen
und zivilisationskritischen Beiträgen zum Thema kultureller Identitäten
als erdichtete Evolution der endkapitalistischen Ständestaatsgesellschaft.
Es wird aus den Werken von Nazim Hikmet und Jannis Ritsos vorgetragen
und ihr Gewicht für die Gegenwart interpretiert. Weitere Rezitationen
werden erwartet.
Im Vertrauen auf ein baldiges Wiedersehen verbleibe ich
mit morgenbunten solidarischen Grüßen
Christel Drawer
Für den Vorstand
Necati Mert
Für die Redaktion
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Aktuelles, Veranstaltungen, Infos aus der Brücke - Redaktion
• Frühlingsmeeting 2007
und MV
• Literatouren 2007-2008
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