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Wir werden mehr umdenken müssen als wir vor einigen Jahren
noch glaubten. Aus dem Reformationsprojekt des Sozialismus ist inzwischen
ein Abbruchunternehmen geworden und immer weniger eignet sich zur
Weiterverwendung. Kein Begriff, der heute noch ungeniert verwendet
werden könnte. Die Aufgabe ist größer als angenommen
und übersteigt bei weitem unsere bisherigen Kräfte. Wer
hätte vor zwanzig, ja vor zehn Jahre noch gedacht, dass es
irgendwann Zeit wird, den allseits gut beleumundeten Terminus des
„Internationalismus“ als trojanisches Pferd zu bezeichnen
und folgerichtig zu kippen. Doch genau das steht an und wird in
Folge auch unternommen.
1. Der Internationalismus setzt Völker und Nationen
als getrennte, abgespaltene und eherne Einheiten voraus. Er möchte
Nationen als vernünftige Nachbarn etablieren, Völker verbinden,
daher auch das institutionalisierte Gefüge der „United
Nations“. Im Internationalismus wird die Nation eben nicht
in Frage gestellt, sondern positiv codiert. Sie wird nicht aufgegeben,
ihr wird gerade inbrünstig angehangen. Nation wird anerkannt,
dass „inter“ vorne kündet nur davon, dass es auch
friedvoller ginge, ließe man die Völker nur machen. Völkerfreundschaft
nennt sich das dann. Internationalismus bedeutet lediglich Koexistenz.
2. Der Internationalismus dehnt das Nationale nur
international aus, anstatt es hier wie dort konsequent zu negieren.
Er will Begrenzungen und Schranken schmackhaft machen, d.h. ontologisieren,
eben nicht als vergänglich und überwindenswert auffassen.
Das unentwegte Gerede der Völker vergisst die in ihnen eingesperrten
Menschen bzw. degradiert sie geradewegs zu unterworfenen Subjekten.
3. Die Überwindung der Nation ist nicht die Internation.
Weder Internationale noch Internationalismus. Dass jede Nation sowieso
Internation ist, weil jene ohne diese gar nicht zu denken ist, scheint
den Internationalisten sogar weniger zu kommen als den Nationalisten.
Selbstredend ist die nationale Konkurrenz nichts anderes als ein
internationaler Wettbewerb. Der Grundvorwurf an den Internationalismus
ist der gleiche wie an den Nationalismus: Sie wollen beide die Nation
erhalten, sie ist Fixpunkt ihrer Überlegungen. Diese Fixierung
zeugt von einer völligen Befangenheit in den Kategorien Staat
und Politik. Gerade „politisch sein“ oder „Politik
machen“ heißt im Sinne der staatlichen Ordnung tätig
zu werden, heißt den nationalen Rahmen und die internationale
Konstellation als Grundvoraussetzungen zu akzeptieren, so abweichend
die Vorstellungen auch sein mögen. Diese Befangenheit wird
im Internationalismus überhaupt nicht problematisiert. Wer
Politik machen will, will mit Nationen auf internationaler Ebene
handeln.
4. Wer für das Internationale ist, gibt zu verstehen,
dass er für das Nationale ist, was meint, die Völker sollen
weiterbestehen statt abgeschafft werden. Der Internationalismus
ist eine besondere Formel des Nationalismus, und zwar die Schönwetterformel
für die Linken aller ihrer Herren Länder. Wobei stets
die Nation andere Nationen anerkennen muss, denn sie ist durch das
sich staatlich Auszugrenzende definiert. Ich bin, weil es andere
gibt. Internationalismus ist Multiplizierung durch gegenseitige
Bestätigung und Zulassung. Internationalismus sagt aus, dass
jede Nation bei sich bleiben sollte oder (was dann schon schlimmer
ist) zu sich kommen dürfte. Er genehmigt die durchgesetzten
Nationen als seine Grundlage, schließt aber andere Durchsetzungen
nicht aus. Aus diesem Verständnis heraus ist es nur logisch
gewesen, die richtig so benannten „nationalen Befreiungsbewegungen“
frenetisch zu unterstützen.
5. Die Nation ist der heilige (aber handfeste) Geist
des Staates, der Internationalismus dementsprechend die Anerkennung,
dass es neben meinem Geist auch andere gibt. Anstatt der Geisterei
ein Ende zu machen, hebt er sie nur auf demokratische Basis. Die
internationalistische Gesinnung ist nicht das Gegenteil der nationalistischen,
sondern deren Fortsetzung. Nicht nur zum eigenen Staat wird sich
bekannt, sondern gleich zu den vielen anderen auch. Internationalismus
ist pluralistische Prostaatlichkeit.
6. Die Frontstellung „Internationalisten gegen
Nationalisten“ mag in einer gewissen Epoche progressiven Sinn
gehabt haben, heute ist sie nur noch reaktionärer Unsinn. Die
Internationalisten der Gegenwart sitzen in der EU, der USA, der
NATO. Peter Handke hatte schon recht als er anlässlich der
Zerschlagung des alten Jugoslawiens gegen die „Internationalen“
wetterte.
7. Die „Internationale“, jenes berühmte
Kampflied der Arbeiterbewegung, ist ein regressiver Schlager. Der
ganzen Sermon findet sich hier; explizit: Völker, Gefecht,
Menschenrecht; implizit: Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit. Und
natürlich dezidiert der Müßiggänger, der beiseite
geschafft werden soll. Was soll man da noch sagen? - Auf den Misthaufen
der Geschichte mit alledem! Es geht auch nicht mehr um den Aufbau
irgendeiner revolutionären Internationale.
8. Mit einem Standpunkt, der die Nation als „eine
historisch entstandene stabile Gemeinschaft von Menschen“
(Josef Stalin) oder noch deutlicher als „eine durch Schicksalsgemeinschaft
erwachsene Charaktergemeinschaft“ (Otto Bauer) ausweist, ist
unsere Position unvereinbar.
9. Volk bezeichnet keine unbestimmte Menge, sondern
das Fußvolk eines Staates. Und zwar nicht nur die zusammengefasste
Masse für einen Staat, sondern auch die sich selbst zusammenfassende.
Eine Herde, die sich für sich selbst hält und hütet.
Volk bedeutet eine gemeinschaftliche Identitätsfixierung, die
aber anders als Fangemeinden niederen Typs durch ihre unerschütterliche
Beharrlichkeit besticht. Man wähnt, dass man ist, wozu man
sich verpflichtet fühlt. Volk ist das Versetzen von in einem
Staat (oder in einen Staat wollenden) zusammengepferchter Exemplare
in einen kollektiven Wahn der Gehörigkeit: Angehörigkeit,
Zugehörigkeit, Zusammengehörigkeit, auf jeden Fall Hörigkeit.
10. Um als Nation oder Volk anerkannt worden zu sein,
mussten sich diese erst gewalttätig ins Recht gesetzt haben.
Die ursprüngliche Akkumulation des Volkes ist ohne Krieg nicht
zu haben. Daher geistern die Sagen und begeistern die Mythen. Sie
sind emotionaler Grundstock jedes nationalen Gefühlshaushalts.
11. Wir glauben nicht an das friedliche Zusammenleben
der Völker. Völker als wehrhafte Haufen staatlich organisierte
Banden werden nie friedlich zusammenleben können. Völker
sind das jeweils konfrontative und wehrhafte Gegenüber. Dienstbereites
Personal ihrer Staaten. Die Dichotomie Volk und Herrschaft ist eine
irreführende. Völker schließen Ordnung und Herrschaft
ein, vor allem aber Zucht in doppeltem Wortsinn. Volk meint Abgrenzung
vom anderen Volk. Vice versa. Diese Abgrenzung, deren praktische
Formen bis zum Krieg, ja zur Auslöschung und Vernichtung reichen,
ist dem Volk inhärent.
12. Wenn Volk und Nation als allgemeine Besonderheit
und eherne Einheit begriffen werden, dann kann das nur heißen,
dass alles, was ihrer „Substanz“ fremd oder bedrohlich
erscheint, abgewehrt, bekämpft, assimiliert oder eliminiert
werden muss. Dass hat der Nationalist besser begriffen als der Internationalist,
der immer noch vom friedlichen Nebeneinander (Staatengemeinschaft)
oder Miteinander (multiethische Gesellschaft) träumt.
13. Der nationale Ausweis beherbergt keinen selektiven
Anspruch, nirgendwo, er verweist lediglich auf die Befangenheit
seiner Protagonisten. Wer erst im Volk zu sich findet, verrät
sich nur als nationale Charaktermaske seines Standorts, und vor
allem, dass eins sich selbst nicht hat, sondern verloren hat.
14. Man soll Landschaften mögen, Weinsorten bevorzugen
- vor allem Menschen lieben! Aber es ist ausgezeichneter Unsinn,
eine vorbestimmte Gruppe und einen vorbestimmten Staat via Geworfenheit
als das zu Akklamierende anzuerkennen. Die Geworfenheit ist Zufall,
sich ihr als Schicksal zu fügen, ja sich positiv zu verfügen
ist ein Grundübel unserer Zeit, das sich Patriidiotismus nennt.
Patrioten sind wahrlich die Idioten ihres Staates, Anbeter einer
spezifischen Abstraktion, die sie für Natur halten, ihnen zugehörige
Natur, leibhaftiges Wesen, nicht konstruiertes, aber gesellschaftlich
durchgesetztes Unwesen.
15. Wer meint ein Österreicher zu sein, ist zu
fragen was das denn sei außer die vorgeschriebene Unterwerfung
unter das Gewalt-, Steuer- und Rechtsmonopol des Staates? Was verbindet
einen mit Jörg Haider oder Wolfgang Schüssel, das über
den gemeinsamen Pass, also die Staatsbürgerschaft hinausgeht?
Irgendeine Nationalmannschaft? Irgendetwas Charakterliches? Irgendetwas
Blutiges? Wir wollen doch nicht annehmen, dass einem hier wirklich
etwas einfällt. Sollte dies doch der Fall sein, ist der Träger
solcher „Mein“ung, die nichts anderes als eine öffentlich-private
Kundgebung ist, als Patriot und Nationalist ausgewiesen.
16. Den Schicksalsgemeinschaften gilt es zu fliehen,
aber nicht zu ihnen, sondern von ihnen. Der Bezug auf den „eigenen
Staat“ (gemeint ist der, dem man via Staatszugehörigkeit
Hörigkeit zu zollen hat) hat ein rein pragmatischer zu sein.
Wie nutze ich ihn? Wie erleide ich den geringsten Schaden? Auch
die Staatsbürgerschaft ist nicht zur Weltbürgerschaft
zu steigern, sondern abzuschaffen. Welchen Sinn sollte sie auch
ohne Staat und Bürger machen?
17. Die Gattung ist kein Zoo der Völker. Gegen
die Ethnie irgendwelcher Mehrheiten setzen wir nicht die Identität
der Minderheiten, mag man sie auch als Notwehrgemeinschaft tolerieren
und unterstützen. Gegen die ethnische Reinheit setzen wir nicht
die multiethische Vielheit. Wir plädieren schlicht die Aufhebung
nationaler Identitäten. Die Ethnie ist zu kippen wie der Staat.
Damit Menschen Individuen werden können, müssen sie sich
von ihren Zwangsvergemeinschaftungen lösen. Diese Entledigung
ist freilich ohne Erledigung nicht zu haben. Welche Assoziationen
die Individuen sodann etablieren, bleibt ihnen selbst überlassen.
18. Es gilt sich jenseits des Binnenkonflikts von
Globalisierung und Antiglobalisierung zu positionieren. Wer den
Unbegriff „Anti- Globalisierungs-Bewegung“ erfunden
hat, mag ziemlich gerissen gewesen sein, wer ihn allerdings bereitwillig
übernimmt, muss schon ziemlich dumm sein. Weder Abschottung
oder gar Heimatschutz ist unsere Aufgabe, ebenso wenig sind wir
aber der ideologische Flankenschutz der rasenden Liberalisierung.
19. Globalisierung ist nicht etwas von oben, das nun
von unten in Angriff genommen werden muss, sondern kommt von innen
heraus, ist eine generelle Tendenz, die in allen Poren dieses Systems
der Wertvergesellschaftung steckt. Diesseits der Globalisierung
gibt es keine Alternativen. Den nationalen Reformern aller Länder
sei ins Stammbuch geschrieben: Abhängen kann man nur den Weltmarkt,
nicht sich vom Weltmarkt. Unabhängigkeit ist Trug, Nation ihr
Fetisch. Fremdherrschaft abzulehnen, bedeutet nicht schon Herrschaft
abzulehnen. Herrschaft wird hier am deutlichsten als äußerer
Faktor wahrgenommen, nicht als inneres Wesen bürgerlicher Verfasstheit.
Wer sich auf Unabhängigkeit kapriziert und diese als nationale
versteht, streicht sich selbst durch. Die Nationen haben ebenso
wenig unabhängig zu sein wie die Staaten frei zu sein haben.
Umgekehrt: Menschen haben sich von Staaten zu befreien und von Nationen
zu emanzipieren.
20. Ohne historische Kämpfe pauschal beurteilen
zu wollen, beschließt das auch, dass wir heute, also: jetzt
und fortan Befreiungskämpfe unter nationalem Vorzeichen ablehnen.
Selbstbestimmung der Menschen darf nicht auf das Niveau oder die
Scholle von Volk und Nation, aber auch nicht ihrer falschen Individualisierungen
wie Bürger, freier Wille oder die verlogene Mündigkeit
heruntergeholt werden.
21. Was ein transnationaler Befreiungskampf ist und
was der (vor allem auch in der so genannten Dritten Welt) bedeuten
könnte, ist allerdings noch offen. Wer glaubt im abzeichnenden
Nord-Südkonflikt ob der notwendigen Ablehnung der diversen
Vorhaben nordischer Heerführer samt Horden gleich Partei für
den Süden ergreifen zu müssen, hat die präsentierte
und oktroyierte Frontstellung als akzeptable und somit auch als
seine akzeptiert anstatt sie zurückgewiesen. Die Orte der Befreiung
jedoch sind überall, es geht um ein subversives Einnisten,
nicht ein rigides Partei beziehen. Nicht revolutionäre Subjekte
sind zu suchen (am aller wenigsten solche, die sich aus irgendwelchen
bürgerlichen Charaktermasken herleiten), sondern die Bewusstsein
und Erkenntnis wider die Unmenschlichkeit und die Zumutungen ist
überall möglich wie unmöglich. Irgends wie nirgends.
Gefordert sind Transnationale oder besser noch: Transvolutionäre,
d.h. sich in Kenntnis und Bewusstsein setzende Individuen, die etwas
anderes denken und wollen.
22. Transnational ist nicht gleich antinational. Der
uns bekannte Antinationalismus, insbesondere das Antideutschtum,
stellt lediglich den Nationalismus auf den Kopf und propagiert dessen
negative Variante. Inzwischen hat er vielfach begonnen, Nationen
nicht nur konjunkturell, sondern systematisch und kategorial in
schlechtere und weniger schlechte (also bessere!) einzuteilen. Schlussendlich
landet solcher Antinationalismus selbst wieder im Schoß bestimmter
Staaten und Nationen, deren Hilfskompanie er folgerichtig und folgsam
abgibt.
23. Die Völker sollen also nicht ihren eigenen
Weg gehen, sie sollen schlicht und einfach weg. Entvolkung statt
Zusammenvolkung ist angesagt. Wir sind für das definitive Ende
aller Völker und Nationen, das heißt ihre transvolutionäre
Transformation. In letzter Konsequenz gehören Völker nicht
vermittelt, sondern zersetzt. Die Migration tut das ihre. Wir sollten
das unsere tun. Die Alternative zur ethnischen Abgrenzung ist nicht
deren Anerkennung, sondern deren Auflösung im Kommunismus.
Wobei es im Regelfall die Aufgabe jedes und jeder Transnationalen
ist die „eigene“ Nation, das „eigene“ Gewaltmonopol,
dem er oder sie unterstellt ist zur vorrangigen Aufgabe der Destruktion
zu machen.
24. Vaterlandslose Gesellen nannten die national gesinnten
Bürger einst die Proletarier. Sie waren es nicht, wir sind
es schon. In der Stunde der Entscheidung lassen wir unser Vaterland
nicht im Stich, sagten die Klassenkämpfer. In der Stunde der
Entscheidung versetzen wir ihm den Todesstich, sagen wir. Hoch die
nationale Leidenschaft? Lasset uns kotzen! Hoch die internationale
Solidarität? Auch da sollte einem speiübel werden. - Solidarität
reicht! Nicht Zärtlichkeit der Völker fordern wir ein,
sondern Zärtlichkeit der Menschen. Homo homini homo.
25. Nicht Internationalisten sind wir, sondern Transnationale.
Die Zukunft liegt in der transnationalen Befreiungsbewegung. Diese
muss freilich mit den Fetischen der bürgerlichen Tradition
fundamental brechen. Ihr Denken ist gegen diese Welt, weil diese
Welt zwar eine menschengemachte, aber eine menschenfeindliche ist.
Ihr Reflektieren ist zwar aus dieser Welt, aber nicht mehr von dieser
Welt. Hegelisch gesprochen Repulsion ohne Attraktion. So könnte
kurz gesagt der Grundbegriff der Transvolution gefasst werden.
26. Transvolutionäre wird man daran erkennen,
dass sie aufhören, den Kanon der Herrschaft zu singen, die
Hits von Kommerz und Kapital: Vom wertschaffenden Arbeiter, von
den zu befreienden Völkern, von der zivilen Gesellschaft, von
Sachlichkeit und Konstruktivität, vom freien Willen der mündigen
Bürger, von Menschenrechten, Wohlfahrtsstaat und Demokratie.
That’s over.
Franz Schandl
A – Wien
***
Der Mensch ist im Prinzip menschlich
Unter Menschlichkeit wird manches verstanden, auch und besonders
jene liebevoll tolerante Umgangweise unter uns Artgenossen und -genossinnen.
Und diese Umgangsform schließt selbstverständlich die
Duldsamkeit menschlicher Schwäche mit ein.
Auf der Gegenseite des Verhaltens der Gattung Mensch
steht jener von Ökonomie geprägte Wirtschaftsdarwinismus,
der ausschließlich starke Siegertypen bevorzugt. Angeblich
sei hier, so die Darwinisten, ohnehin die Natur am Werk, die dem
Menschen mit ihren Gesetzen Kampf auferlege, auf dass ausschließlich
der Stärkere überlebe. Das sei in der Tier- und Pflanzenwelt
so und damit natürlich auch unter den höchstentwickelten
Säugetieren, den Menschen, überlebensnotwendig.
Auf die Weise kann sich jeder Kapitalist - und gerade
der Turbokapitalist - auf die Natur berufen und den Kapitalismus
als die natürlichste Gesellschaftsform apostolieren.
Verdrängung von Konkurrenten, Umverteilung von
Geld und Besitz von Armen auf Reiche, alle Macht den Starken und
viele weitere Ungerechtigkeiten und Brutalitäten ließen
sich auf diese naturgewollten Grausamkeiten zurückführen.
Und im Letzten unterscheidet sich solches Denken nicht sonderlich
auffällig von faschistischen Herrenmensch-Ideologien.
Zum Glück ist in der internationalen neurobiologischen
Forschung immer häufiger vom „social brain“ die
Rede. Danach sind wir Menschen nicht vorrangig Konkurrenten und
Egoisten, sondern von Natur aus vor allem auf gemeinschaftliches
Zusammenwirken und auf Resonanz, also gegenseitiges Mitschwingen,
angelegt. Denn unser Gehirn belohnt nun einmal menschliches Miteinander
durch die Ausschüttung von (Glücks-)Botenstoffen, die
Wohlgefühle veranlassen.
Joachim Bauer, Medizinprofessor und Psychotherapeut,
hat dazu in seinem Buch „Prinzip Menschlichkeit“ (Hoffmann
und Campe, Hamburg 2007) nachdrücklich auf jene dem Darwinismus
entgegenstehenden Erkenntnisse der modernen Neurobiologie verwiesen
und festgestellt: „Die beste Droge für den Menschen ist
der Mensch“. Außerdem weist Bauer nach, wie sehr Nachfolger
Charles Darwins die Erkenntnisse des Begründers ihrer Lehre
durch entsprechende theoretische Behauptungen ideologisch angereichert
haben.
Das sogenannte Recht des Stärkeren entbehrt nach
Bauer weitgehend natürlichen Grundlagen. Vielmehr ist es das,
was dieses angeeignete Recht ohnehin immer war, Anmaßung und
eine fragwürdige Rechtfertigung von Macht und Gewalt.
Mächtige haben es immer verstanden, ihre Macht
ideologisch zu rechtfertigen und durch wissenschaftliche Denker
rechtfertigen zu lassen. Sowohl kapitalistisch als auch sozialistisch
geprägte Machtsysteme haben dafür kaum eine brauchbare
Denkart ausgelassen. Und viele gesponserte wissenschaftliche Forscher
werden auch in der Zukunft jene Ergebnisse liefern, die der Sponsor
von ihnen erfahren will. Und dem Geldgeber werden sie weiterhin
dazu dienen, jene Gewinne anzuhäufen, von denen er Teilbeträge
erneut in die Forschung stecken kann.
Nun hat in der Demokratie mit ihrer immerhin über
zweitausend Jahre alten Tradition die Masse der Machtloseren durch
Mehrheitsbildung grundsätzlich Macht entwickeln können.
Nach Darwin und seinen Mit- und Nachfolgedenkern setzen sich dennoch
nach einer gewissen Zeit immer wieder die Alpha-Tiere durch. Und
wenn der eher vom gesellschaftlichen System unvereinnahmte Zeitgenosse
(den es vermutlich nicht wirklich gibt) sich auf der Erde und in
der menschlichen Gesellschaft umsieht, wird er vermutlich entdecken,
dass mit der so genannten Globalisierung, die vor allem wirtschaftlichen
Interessen folgt, nicht gerade demokratische Formen entwickelt werden.
Und da wo es sie gibt, werden sie zurzeit eher abgebaut.
Bei den sogenannten Terroristen, die den materialistischen
Kapitalismus verteufeln und bekämpfen und sich angeblich deswegen
auf die Seite der Schwachen schlagen, herrscht perverses, von religiösem
Missbrauch geprägtes Machtdenken vor. Sie opfern Schwache und
Unterdrückte, die auf Erden ohnehin wenig zu verlieren haben,
als lebende Bomben und stellen ihnen dafür Macht, Wohlstand,
Freiheit und Sieg im Jenseits in Aussicht.
Außerdem vermitteln sie den Selbstmordattentätern
Macht über das eigene Leben und den eigenen Tod sowie über
Leben und Tod angeblicher Feinde.
Wenn Joachim Bauer mit seinem „Prinzip Menschlichkeit“
Recht behalten soll, wenn der Mensch im gelingenden, friedlichen
und liebevollen menschlichen Zusammenleben sein wahres Glück
findet und nicht im Sieg über andere Menschen die höchste
Erfüllung erlebt, dann müsste auf Dauer, um nur einige
Beispiele zu nennen, die Integration von Menschen mit so genanntem
Migrationshintergrund in Deutschland, der Frieden zwischen Israelis
und Palästinensern sowie die Wiedervereinigung von Nord- und
Südkorea gelingen.
Nun gut, als Autor will ich mir nicht naive Blauäugigkeit
vorwerfen lassen, schon gar nicht, wenn ich hier in Deutschland
erlebe, wie oft Karriere u. a. Vorrang vor dem Umgang mit Kindern
und dem Familienleben hat. Karriere verlangt nach darwinistischen
Siegertypen. Familie könnte Einübungsfeld für ein
liebevolles menschliches Miteinander sein.
Natürlich können Kinder auch in Kindertagesstätten
und Schulen liebevolles soziales Miteinander lernen. In der Regel
bemühen sich Erzieher und Lehrer auch darum. Aber gleichzeitig
werden den Kindern dort durch Personaleinsparungen dauerhafte und
intensive Beziehungsangebote vorenthalten. Und darüber hinaus
wird über angeordnete Prüfungen, Zensuren und Zertifikate,
durch die Betonung kognitiver Lernformen und unter Vernachlässigung
emotionaler Intelligenz der Nachwuchs vor allem auf die berufliche
und gesellschaftliche Konkurrenz vorbereitet.
Dennoch gilt: „Die beste Droge für den
Menschen ist der Mensch“ oder anders ausgedrückt, des
Menschen Glück ist der Mensch.
Karl Feldkamp
Bergisch Gladbach
***
Zur Korruption internationaler Strafjustiz
Das Verfahren zum Lockerbie-Anschlag von 1988, das
demnächst vor dem Obersten Schottischen Gericht überprüft
werden soll, ist ein frühes Beispiel für den Einsatz internationaler
Strafgerichtsbarkeit gegen Länder, die sich gegen die USA und
ihre Verbündeten unbotmäßig verhalten. Sondertribunale
z.B. gegen Jugoslawien, Ruanda, Irak und jüngst Libanon (Syrien)
etc. bedrohen nicht nur das friedliche Zusammenleben der Völker.
Auch ein eisernes Prinzip der liberalen Demokratie bleibt dabei
auf der Strecke: Die Gewaltentrennung zwischen vollziehender Gewalt
und Recht sprechender Gewalt.
Die „Grenzlinie zwischen einem unparteiischen
Verfahren und Siegerjustiz ist schnell überschritten, wenn
das Erfordernis der Unparteilichkeit keinen Rückhalt in einer
institutionellen Unabhängigkeit hat,“ meint Professor
Hans Köchler. Eine solche Unabhängigkeit sei bei keinem
dieser Sondergerichte gegeben gewesen. In einem Forschungspapier
der International Progress Organisation (1) kritisiert der österreichische
Philosophieprofessor, Autor eines Standardwerkes zum Thema (2) Status
und Struktur dieser Sondergerichte. Er zeigt, dass universelle Gerichtsbarkeit
nicht regionalisiert werden kann (ausgenommen wie beim Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof des Europarats in einem permanenten regionalen
Organisationsrahmen).
Die Sondertribunale des UN-Sicherheitsrats für
das ehemalige Jugoslawien und Ruanda seien „von Anfang an
nicht in der Lage gewesen, ihre Glaubwürdigkeit als echte Gerichte
zu begründen.“ Das Internationale Straftribunal für
das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag, vor dem der Prozess
gegen Präsident Slobodan Milosevic bis zu dessen ungeklärtem
Tod in der Haft stattfand, habe „als ein politisches Forum
agiert und das Recht im wesentlichen für die Zwecke einer Staatenkoalition
benutzt, die politisch und militärisch im ehemaligen Jugoslawien
intervenierte.“ Die einzige Bestimmung der Charta der UN,
auf die sich der Sicherheitsrat bei seinem - „rechtlich unhaltbaren“
- Anspruch auf ein Mandat zur Schaffung irgendwelcher Tribunale
stützt, ist Art. 39. Dieser regelt Zwangsmaßnahmen zur
Wahrung von Frieden und Sicherheit. Er definiert keine gerichtliche
sondern eine politische Kompetenz. Die Verwechslung und Vermischung
der Ausübung exekutiver Gewalt durch den Sicherheitsrate mit
der Ausübung internationaler Strafgerichtsbarkeit ist nach
Auffassung von Köchler eine verhängnisvolle Fehlentwicklung.
Daher konnte auch das internationale Verbrechen des
Lockerbie-Anschlag vor einem regionalen - oder quasi-regionalen
- Sondergericht „nicht in einer glaubwürdigen und konsistenten
Weise strafrechtlich verfolgt werden.“ Formal handelte es
sich um ein Vorhaben der schottischen Justiz unter extraterritorialen
Gegebenheiten auf holländischem Boden vor einem Gericht, das
als ein Sondergericht gemäß einer Sicherheitsratsresolution
nach Kapitel VII der UN-Charta eingerichtet worden war. Die Regierungen
der USA, Großbritanniens und Libyens hatten sich nicht über
die Auslegung der Montreal-Konvention von 1971 zur Sicherheit der
Zivilluftfahrt einigen können. „Wegen der - fast unvermeidlichen
- Politisierung des Verfahrens, die sich aus dieser Konstellation
ergab, produzierte das Verfahren wie auch das Berufungsgericht höchst
inkonsistente Urteile.“ Der Fall muss nun vor dem Obersten
Schottischen Gericht neu aufgerollt werden.
Der „Irakische Oberste Strafgerichtshof“
ist ein weiteres abschreckendes Beispiel. „Dieses Tribunal
ist kein Gericht, weil es auf Anordnung der Besatzungsmacht in Verletzung
der Dritten Genfer Konvention eingerichtet wurde.“ Als ein
von den USA initiiertes Sondergericht „soll es sich mit internationalen
Verbrechen der Führer eines besiegten Landes - oder Mitgliedern
einer abgesetzten Regierung - befassen“. Dadurch gerate „die
ganze Operation des Gerichtshofs unter (direkte) Kontrolle der führenden
Besatzungsmacht.“ Deren „strategische Interessen“
bestimmen die Erhebung von Beweisen, die Auswahl der Verdächtigen,
die Abfassung der Anklagen etc.“ (nicht zu reden von der Ausbildung
des Gerichtspersonals im Ausland durch Experten der USA und Großbritanniens).
Der „gemischt innenpolitisch-regionale Rahmen“ des Tribunals
garantiere eine „fast totale Kontrolle“ der USA auf
Grund der Invasion des Landes, für welche die Führer der
USA jedoch nicht vor einem unparteiischen internationalen Gericht
zur Verantwortung gezogen werden können. Denn der Internationale
Strafgerichtshof besitze keine autonome Gerichtsbarkeit. Die USA
könnten mit ihrem Veto im Sicherheitsrat seine Befassung verhindern.
Ähnlich verhält es sich laut Professor Köchler
mit der „ziemlich erratischen Praxis universeller Gerichtsbarkeit
durch die belgische Justiz auf der Basis eines Gesetzes über
Kriegsverbrechen von 1993.“ Dass dieses von der außenpolitisch
in Schwierigkeiten gebrachten belgischen Regierung im Wege von Novellierungen
ziemlich schnell wieder erledigt worden sei, habe „dem naivsten
Beobachter internationaler Vorgänge gezeigt, dass die Anforderungen
an eine globale Justiz nicht mit den außenpolitischen Interessen
eines Nationalstaates vereinbar sind.“
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag könnte
nach Meinung von Professor Köchler vielleicht einmal „einen
angemessenen Verfahrensrahmen für die Ausübung einer universellen
Gerichtsbarkeit abgeben, wenn eines Tages die mächtigen Staaten,
einschließlich aller permanenten Mitglieder des Sicherheitsrates,
dem Statut von Rom beigetreten sein werden.“ Doch das Statut
des IStGH räumt dem Sicherheitsrat eine privilegierte Rolle
ein. Dieser entscheidet, ob Ermittlungen oder Anklagen dem IStGH
zugewiesen oder entzogen werden. Damit hat das höchste Exekutivorgan
der UN die Kontrolle über die Ausübung der Rechtsprechung
des Gerichts. „Das bedeutet, das das unerlässliche Erfordernis
einer Gewaltentrennung nicht einmal im Statut des IStGH erfüllt
ist.“ Soweit Professor Köchler.
Das jüngste Internationale Tribunal, das der
Sicherheitsrat am 30. Mai zur Verfolgung der Verantwortlichen für
die Ermordung des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten
Rafik Hariri beschloss, ähnelt auffällig dem Vorgehen
gegen Libyen im Lockerbie-Fall. Auch im Libanon geht es um einen
spektakulären Terroranschlag. Auch hier sind die politischen
Nutznießer des Terrors die USA, Israel und ihre libanesischen
und andere Verbündeten. Auch hier soll ein arabisches Land,
Syrien, unter Druck gesetzt werden. Und auch hier arbeitete der
erste Ermittler, der Berliner Staatsanwalt Detlev Mehlis, mit fragwürdigen
Methoden und Behauptungen. Durch öffentliche spekulative Behauptungen
lenkte Mehlis den Verdacht auf Syrien. Auf sein Geheiß wurden
vier libanesische Generäle verhaftet, die bis heute ohne konkrete
Tatvorwürfe, geschweige denn eine Anklage ihrer Freiheit beraubt
werden. „Mehlis stand unter dem Einfluss einer bekannten libanesischen
Gruppe. Er war Opfer von Manipulationen bestimmter Mitglieder dieser
Gruppe und von Pressionen der USA.“ So ein intimer Kenner
der libanesischen Politik, der damalige französische Kommandant
der Friedenstruppe UNIFIL, General Alain Pellegrini, im Interview
mit der Hezbollah nahe stehenden Wochenzeitung Al Intiqad v. 13.
Juli. Mehlis Nachfolger, der Belgier Serge Brammertz sei dagegen
„ein erfahrener Mann, der fern von allen Pressionen und von
Politisierung arbeitet.“
Wenn der Verwilderung der internationalen Strafjustiz
auch hauptsächlich dadurch Grenzen gesetzt werden, dass die
betroffenen Länder und Völker gegen die eigentliche Ursache
dieser pseudo-juristischen Barbarei, nämlich gegen die Kriege
und Interventionen der Großmächte, Widerstand leisten,
so können und müssen doch auch die Möglichkeiten
genutzt werden, die in westlichen Ländern gegeben sind. In
der Tradition des „Russel Tribunal“ von 1967 gegen den
Vietnam-Krieg entstanden Tribunale der zivilen Öffentlichkeit
zum Jugoslawien-Krieg und zum Irak-Krieg. Sie haben Verantwortliche
namhaft gemacht und Kriegsverbrechen dokumentiert. So war es schon
heute möglich, Beweismaterial zu sammeln, damit bisher unbehelligte
Hauptkriegsverbrecher vielleicht eines Tages vor ordentlichen Gerichten
zur Verantwortung gezogen werden können. In Deutschland wurde
Strafanzeige gegen den ehemaligen US-Verteidigungsminister Rumsfeld
gestellt, sie scheiterte jedoch bisher an der NATO-Bündnistreue
der deutschen Justiz. Als während des Verfahrens gegen Präsident
Slobodan Milosevic Spendengelder für seine Verteidigung von
einer deutschen Oberfinanzdirektion und höheren politischen
Instanzen in missbräuchlicher Ausnutzung einer EU-Richtlinie
beschlagnahmt wurden, konnte der Eingriff gerichtlich abgewehrt
werden. Immerhin handelte es sich um einen schwerwiegenden Eingriff
in das Grundrecht auf Verteidigung vor Gericht. Wichtig ist auch
die politische und juristische Aufarbeitung der Rolle der Internationalen
Straftribunale. Zum ICTY gibt es auf der Webseite www.free-slobo.de
eine umfangreiche Dokumentation. Auch liegen inzwischen Bücher
über den Milosevic-Prozess von Cathrin Schütz, John Laughland
und Germinal Civikov vor. (3) Und der juristisch-politische Kampf
gegen das Tribunal muss auch deshalb weitergehen, weil dieses für
den Tod von Milosevic verantwortlich zu machen ist. Die Familie
Milosevic fordert mit Unterstützung des Internationalen Komitees
für die Verteidigung von Slobodan Milosevic Aufklärung
der Todesumstände und Bestrafung der Verantwortlichen (siehe:
http://www.jungewelt.de/2007/07-16/047.php)
Schließlich ist zu betonen, dass die Korruption
der internationalen Strafjustiz auch als eine parallele Entwicklung
zum innerstaatlichen „Antiterrorkampf“ zu sehen ist,
der sich seit den Terroranschlägen in den USA am 11. September
2001 immer mehr als ein enormes Umorientierungs-, Umerziehungs-
und Umgestaltungsprogramm erweist. Eine zusammenfassende Übersicht
über die „Sicherheitsmaßnahmen“ der letzten
Zeit bietet der Rechtsanwalt und Publizist Rolf Gössner, Präsident
der Internationalen Liga für Menschenrechte, in seinem jüngsten
Buch. (4) Anscheinend geht es um ein regelrechtes Programm der Demontage
hergebrachter Grundsätze des Völkerrechts, der Menschen-
und Bürgerrechte und des liberal-demokratischen Rechtsstaates
geht.
Klaus von Raussendorff
Bonn
1) Webseite der International Progress Organisation
(I.P.O.) www.i-p-o.org .
2) Hans Köchler, Global Justice or Global Revenge?
International Criminal Justice at the Crossroads, (Springer-Verlag)
Wien, 2003.
3) Cathrin Schütz, Die NATO-Intervention in Jugoslawien
- Hintergründe, Nebenwirkungen und Folgen, (Braumüller
Verlag, Ethnos Bd.62 XII), Wien 2003; John Laughland, Travesty,
The Trial of Slobodan Milosevic and the Corruption of International
Justice, (Pluto) London, 2007; Germinal Civikov, Der Milosevic-Prozess
- Bericht eines Beobachters (Promedia) Wien 2006.
4) Rolf Gössner, Menschenrechte in Zeiten des
Terrors - Kollateralschäden an der ´Heimatfront’,
(konkret Literaturverlag), Hamburg 2007.
Der Artikel ist bisher nur auf der Webseite der Interantional
Progress Organisation erschienen, deren Direktor Prof. Köchler,
Wien, ist (www.i-p-o.org/von_Raussendorff-Strafjustiz-July07.pdf).
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