Über die Tacherons der aufklärerischen Autokratie und
die Bravo-Barden der Bravour-Bastei, über die Theater-Cäsaren
in der Gladiatoren-Arena der Journaillen-Junta, über das kulturalistische
Heidenspektakel und das Ellbogenrecht der Überlegenen
Von Necati Mert
Freiheit als Rüstzeug der Freibeuter
Bereits mit dem anfänglichen Einzug der ÖkoPaxen-AvantGarde
in die Parlamente der demokratischen Patronage begann die 68er Blüten-Bourgeoisie,
sich herkulisch als zombige Zöglinge der Zivilisationszentren
zu haluzinieren. Damit sie sich auf dieser historischen Bühne
als geschäftsfähig erweisen konnten, mußten diese
kleinbürgerlichen Kumpanen der Karriereleiter das A und O der
Klassenkonflikte als Ballast, als überholt abwerfen und wiederholten
vital den hohlen Humanismus der bürgerlichen Revolution als
hochheiliges Update, um so jegliches Dafürhalten der Spartakiaden-Utopie
mit spartanischen Mörtel zu überziehen.
Auf dem Wachtturm der Warenzirkulation beobachten
sie nun die AchWach-Elegien der Loser und erdichten Elogen auf die
Freiheit. Die Freiheit, deren wahres Gewicht im geschäftsteigernden
Geschehen liegt, fördert einen noch nie dagewesenen Terror
gemäß den Weidmann-Gesetzen der Profit-Parteien und den
eliminatorischen Elementen des Ellenbogen-Alltags zutage. Da fasziniert
die Waren-Varia, der elitäre Besitzdurst wächst zum treibenden
Takt der Hominiden empor. Da lockt das Reklame-Ritual die Zweibeiner
der endlosen Bedürfnisse in die Falle botmäßig wie
das Borstenvieh. Die fragmentale Fassade der Freiheit favorisiert
gerade den Wert, fruchtet harten Wettbewerb, der wiederum die Minderbegüterten
zu Galeerenhäftlingen macht.
Die extremen Exponenten marktkonform mäusefrommer
Formation stützen ihren Glauben an Konkurrenz auf die Evolutionsgesetze
der Natur, in der jedoch kooperative Interaktion das Übergewicht
hat. Dagegen diktiert das Gesetz des Wettbewerbs, andere zu überrunden.
Demgemäß werden reklamatorische Attacken erheischt, selbst
auf Windmühlenflügel als die Wilden der Zivilisation.
Die Freiheit? Was wohnt ihr elementar inne? Wurde
ihrem Sinngehalt bislang etwas mehr, ein anderes, anschaulicheres
Gewicht beigemessen als die populäre Parole der Bourgeoisie
gemäß der Formel Lassez faire, laissez aller / passer?
Daß sie ständig emporsteigt zum absoluten Primat der
Marktmagnaten und des Privateigentums, während die planetäre
Population in die Fänge der Profit-Piraten fällt? Ob das
humane Dasein frei von Faustregeln der ökonomischen Oligarchien
überhaupt über einen weiteren Freiraum verfügt?
Die Freiheit, wie von Fantasie-Philosophen der Freihandel-Faszination
zurechtgeschnitten, fabriziert dubioses Ellenbogenrecht, diktiert
die Abhängigkeit des Einzelnen vom ökonomischen Götzen,
erklärt die Folgen der eigenhändig verursachten Katastrophen
zum Kollektiven, negiert das Glück als kollektives Ergebnis,
als kollektiv notwendiges Ereignis. Kurzum: Die reglementierte Freiheit
fruchtet auf Rivalität und furiose Faustregeln, fingiert fesselnde
Relikte. Wer nicht mitspielt, wird an die Wand gespielt.
Das besonders Robuste des allgegenwärtig tobenden
ökonomischen Terrors ist, daß er stattfindet, ohne den
kleinsten Funken einer Gegenattacke. Gnadenlos. Ohne jeden Hauch
humanitaristischer Tünche. Selbst die finsteren Rohlinge der
Freibeuter-Epoche hatten mehr Mitleid mit ihren Opfern als die feinen
Fraktionen des gegenwärtig gängigen Freihandel-Fundamentalismus.
Das Modewort Mobilität macht Meridiane zunichte.
Ex oriente lux längst ausgelöscht. Die Breiten des Orients
sind in die Fänge des Okzidents geraten. Die Markscheiden der
Betuchten-Bastei zugemauert. Mit der Ware Arbeit, dem fachmännisch
fabrizierten Fetisch aller gesellschaftlichen Gegenstände,
hantieren inzwischen die Sachwalter auf hohen Posten persönlich
- natürlich gegen die Autonomie der fremden Neulinge in migrantisch
markierten Marginalien. Nur die Angaria-Armen der Agora-Agas, die
Hungerlohn-Malocher der metropolitanen Hünen, die dem Markt
mangeln, erhalten das Ticket zur Einreise.
Demokratie als schief dokumentiertes Dogma
Wohlan, wenn nicht bewundernswert. Höfliche Höflinge,
Possenreißer der Politokratie, Hellebarden und Purpurträger
der Zitadellen-Zeit mit Privatgunst und Habsucht beschlagnahmen
die Natur und beschäftigen sich beständig mit dem krakeelenden
Krankenbild ihrer Umwelt. Um Söldner-Kriege willen hegen und
pflegen sie Diebe. Ihrem globalen Gerechtigkeitsgenre entspricht,
die kriminelle Basis nicht zu beseitigen, sondern sie so zu strukturieren,
daß man sie kontrollieren kann und daß konkurrierende
Kleinganoven die Konkubinate der Krautjunker nicht Mammon schädigen.
Sie säen erdweit den Samen der Zwietracht aus, nehmen in Kauf,
daß die Gegenwart des Elends expandiert. Kollektiv Enteignete
des ökonomischen Molochs werden zu Bettelei oder Räuberei
entlassen. Diese müssen sich tapfer durchhungern, wenn sie
nicht räubern gehen wollen.
Nirgends stößt die Reaktion auf einen Funken
Widerstand. Sie triumphiert und trumpft jegliches Kontrapotential
auf. Von der Kakophonie der Leitkultur-Kumpanen wird noch lange
nicht die Rede sein. Die Apartheidspyramide der Besitzkaste türmt
sich lupenrein auf, hinterläßt turbulente Subtropen.
Was hingegen der artikulierte Kokotten-Kurs der linksbündigen
Gebrüder und Gutbürger suggeriert, erscheint als ein zeitnahes
Zerwürfnis, das sich im sozialen Unten ausweitet. Hier darf
leise gequäkt, aber nicht laut gebrüllt werden.
Wer es wagt, den feigen Fetisch der Demokratie in
Zweifel zu ziehen, läuft vor die Wand. Das stattliche, stabilitätsbedürftige
System der nimmersatten, stinkfetten Eigentumsaristokratie reduziert
das partizipatorische Werte-Gewicht des Demos grob auf die bloße
Masse der Kreaturen, im günstigen Falle auf die Arbeitskraftrosse
der Bosse.
Das faschistoide Gedankengut gehört zur Tretmühle
der superimperialistischen Ende-der-Geschichte-Gesellschaft, die
sich auf Krisenkurs befindet. Dem demokratischen Dogma wohnt gleichwohl
die Leibesfrucht seiner Totengräber inne. Im Vordergrund kommuniziert
z.B. die neorechte Formation mit den Segmenten der rassistischen
Gewalt, im Kerngehalt ihres Weltbildes liegt jedoch das Wert-vermindernd
hierarchische Gewicht der Besitzstände.
Um die demokratisch aktive Deutel-Akrobatik zu Gesicht
zu bekommen, reicht ein Blick auf die Gegenwart der parlamentarischen
Paraphrasen. Da, wo das Brummen der Enteigneten partout hörbar
wird, verteilen die partizipierten Tribunen unter dem Duktus der
Chancengleichheit ausreichend Avancen, lenken das Augenmerk der
sozial marginalisierten Menge auf den Gemeinplatz mit der Maxime
der Gerechtigkeit, legen dessen Gewicht aber nach eigenem Gusto
aus.
Die Methode, gesellschaftliche Verhältnisse zu
analysieren, erweist sich als Diktum - diktatoral dokumentierte
Deklaration. Die systemkonforme Analyse läßt sich als
bloßes Bravour-Stück vermerken. Sie zielt auf den Erhalt
des geltenden Alten und nicht auf die Notwendigkeit, die Fäulnisse
mit dem Zweck zu lokalisieren, sie auszumustern.
Beim Gemeinplatz "liberal" handelte es sich
immer um die besitzbereichernde Doktrin des Markthandelns, wobei
gemeint ist, daß es sich bei Angebot und Nachfrage wiederum
um ein heiliges, himmlisch sanktioniertes Naturgeheimnis dreht:
"unsichtbare Hand". Hingegen bewirkt "sozial",
daß die staatliche Hand das Unsichtbare aufdeckt.
Stammesfürsten, Häuptlinge, Streithähne,
die gegenüber dem Westen Vasallentreue schwören, werden
weltweit dergestalt als geläuterte Demokraten lobgepriesen,
und nicht einmal Groll hegen die Menschenrechtspartisanen dagegen.
Armen-Sturm auf die Betuchten-Bastion
Vor den Toren der Hochbetuchten-Bastion eskaliert
das Migrantenelend. Mentale Mentoren des Menschenrechtsmetiers werden
immer heiserer, Dolce-Vita-Touristen wegen der schwer schmierigen
Vorkommnisse an den Stränden und Küsten lauter. Da kommen
gerade Kommissar-Kompanien mit allerlei harten Anstalten anmarschiert
und verkünden dann jegliche Perspektive der abendlandseigenen
Humanitas auf, um die expansionsartige Aktion der brünetten
wie schwarzen Hungerheere zu stoppen.
Mit einem einheitlichen Wachsystem des Grenzwalls
soll die teutonisch forcierte alt-kontinentale Migrationsabwehr
perfektioniert werden. Das attestierte der EU-Innenkommissar Franco
Frattini Ende Januar 2008 beim elften Europäischen Polizeikongreß
in der Bundeshauptstadt. Mit der aufs Neue nivellierten Novelle
können EUropa-fremde Globetrotter, die nicht pünktlich
mit Ablauf ihres Visums ausreisen, unionsweit zur Hetzjagd ausgeschrieben
werden. Die Brüssel-Pläne, die fundamental mit der spartanischen
Leitlinie der imperialen Hegemonialgewalt Berliner Betragens in
dasselbe Horn blasen, komplettieren das gegenwärtig rigorose
Migrationsregime, das Wandererkolonnen mit primitiv bürokratischen
Tricks aus den zentralen Zitadellen in die Peripherien verdrängt
und die Flüchtlingstragödien am Limes bis zum äußersten
treibt. Das Groß-D-Land bleibt dabei zunehmend von lästigen
Fremdlingen frei (www.german-foreign-policy.com/de vom 30. Januar
2008).
Die Jagd nach überflüssigen Menschenmengen
migrantischer Formation erfolgt auf neuem technologischem Niveau.
Zuständig ist dafür seit Oktober 2005 zum Beispiel die
"Grenzschutz"-Agentur Frontex, welches inzwischen über
ein schlagkräftiges Instrumentarium, unter anderem ein "Zentralregister
der verfügbaren technischen Ausrüstungsgegenstände"
verfügt; es umfaßt "über 100 Schiffe, ca. 20
Flugzeuge, 25 Hubschrauber und mehrere Hundert Grenzkontrollgeräte
wie mobile Radareinheiten, Fahrzeuge, Wärmebildgeräte
und mobile Detektoren", außerdem "Soforteinsatzteams
für Grenzsicherungszwecke". Das leitet hohe Summen aus
öffentlichen Haushalten in den Aufbau der EU-Repressionsindustrie
um. (www.german-foreign-policy.com/de vom 12 . März 2008)
Hinter der Fassade bröckelt es doch. Die migrantischen
Meuten lassen sich kurzerhand nicht abschrecken, suchen und entdecken
neue Pfade oder Stege, weitere vom bisherigen abschweifende Schlupflöcher
oder stille Schleusen zu den Zentralzonen der planetären Prosperität.
Manche weichen auch auf gänzlich andere Strecken aus. So wurde
Anfang Januar 2008 publik: Mehrere migrationswillige Erdlinge waren
im westafrikanischen Himmelsstrich Mauretanien aufgebrochen, hatten
ohne Gefährt rundweg Nordafrika durchquert und schließlich
versucht, über türkisches Territorium an das EU-Dorado
zu gelangen. Die griechische Seepatrouille hatte sie auf einer Ägäis-Insel
aufgegriffen, in ein Schiff gezwungen und anschließend im
Mittelmeer vor der Türkei ausgesetzt. Es handelt sich dabei
nicht um einen Einzelfall. Erkenntnissen von "Pro Asyl"
zufolge bemüht sich die Küstenwache des EU-Landes regelmäßig,
Migrantenboote illegal und mit riskanten Manövern in Hoheitsgewässer
der Türkei zurückzudrängen. Dabei nimmt sie Tote
in Kauf. Gelegentlich setzt sie ertappte "Illegale" auch
auf unbewohnten Inseln aus.
Wie Weidmann-gerecht militantes Migrationsregime vermuten
läßt, kann nun der bärbeißige Patronagen-Pakt
der patriotischen Pracht-Parteien an der Spree abermalige Rekorde
bei der Abwehr ökonomisch nicht nutzbaren fremdländischen
Menschenmaterials vermelden.
Der Tummelplatz der Anti-Terror-Tartüffe
In neonlichtdurchfluteten Büros echoen die Befehl-Aristokraten
die Epauletten-Apologie, verkünden den Arier-Akt der Apokalypse,
fahren das Schwert aus der Scheide und halten es stets schlachtbereit.
Eingedrungen in kahle Quartiere der divergenten Population,
liegen die Antiterror-Trojaner im Hinterhalt. Bald werden die Bravour-Bullen
der Antiraucher-Riten hinter den Straßenlaternen patrouillieren,
zugleich im Halbdunkel der spätnächtlichen Spelunken lauern.
Während die passionierten Genüßlinge des Glimmstengels
draußen im zittrigen Zustand vor dem Frost ihrer Sucht frönen.
Die repräsentative, doktrinär diktierte
Demokratie fundiert auf dem dumpf repressiven Lehrgebäude der
differenzierten Werte zwischen eigenem und anderem - analog zur
antiken Agora, auf der sich die Sklavenhalter als natürliche
Bürger sowie partizipierte Parteien mitteilten und sich als
Siegerbarden über Barbaren brüsteten. Auf dem Minoritäten-Phantom
der Metöken, die als provisorisch geduldete Parasiten beäugelt
werden, erstarrt gegenwärtig das aufklärerische Augenmerk.
Honorige Humanisten hantieren mit dem Artefakt der
heimlichen Horror-Horden. Heimatliche Honoratioren heimeliger Moral
lassen Reform-Routinen ständestaatlicher Strukturen memorieren
- jene gefahrvollen Subsysteme, die dadurch eskalieren, daß
die minderbegütert untertänigen Lebenswelten zu ethnisch
rivalisierenden Wesensarten manipuliert werden.
Grenzenlos läuten die Großglocken der militanten,
grimmig marktschreierischen Mobilität, bereichern - von dogmatischen
Philosophie-Fanfaren der teutomanischen tüftelnden Tink-Tanks
oder demokratisch dekorierten Denkfabriken ins Global übersetzt
- den Gauner-Gaumen.
Die Freiheits-Fundamentalisten, die als Gewinnmargen-Mönche
des Besitzgötzen fuhrwerken, bewirken als absolute Autoritäten
der Gerechtigkeit, die eventuell als ethische Waffe aus dem Arier-Arsenal
eingesetzt wird, um resolute Gefühlslagen zu übertünchen
- in der Finsternis. Ihnen gehen selbst die neolinken Lemminge auf
den Leim, nicht aus mangelnder Unkenntnis der furiosen Verhältnisse,
sondern aus nationaler Werte-Treue.
Immer wenn zum Vorschein kommt, daß der Krisenkurs
des endkapitalistischen Kosmos kontinuierlich in die Höhe schnellt
und der Karren-Konvoi der Demokratie-Kumpanen klaftertief im Dreck
steckt, streckt ihnen wohlgeraten der bunte Bund der Biedermänner
die Hand entgegen.
Mit ihren atavistisch atmosphärischen Attitüden
attackieren die beflissenen Werkmeister der Münchhausiaden
ein fingiert fatales Feindbild, das sie in persona malten, eine
feige Trophäe des Tyrannen, welche sich mysteriös wie
eng montiert in ihrem markant machiavellistischen Musterstück
der Mäuse-Macht befindet.
Vertrauend auf die geladene Parabellum unter dem Kissen
küssen die Bellizisten nachts feurig die Braut, betrauern tags
den tragischen Brudertod beim brutal bestellten Friedenseinsatz
seiner Kriegskompanie in irgendeinem öden Ort in der weiten
Welt. Welch eine Parabel!
Im Auge werden die Verdammten dieser Erde lange die
Extraktion der zombi-cäsarischen Zivilisation halten, wie sich
Amselfeld als Hauptader im Menschenhandelsgeschäft auf dem
Balkan etablierte und Mesopotamien unter Feuerregen in einen von
Schüssen wie ein Sieb durchlöcherter Erdstrich verwandelt
wurde.
Analysen zufolge begann der Aufschwung von Frauenhandel
und Zwangsprostitution im Kosovo gleichzeitig mit dem von der Bundesrepublik
forcierten Einmarsch der westlichen Besatzer im Sommer 1999 und
machte die Provinz innerhalb weniger Jahre zu einem "Zentrum
des internationalen Frauenhandels". (www.german-foreign-policy.com/de
vom 7. März 2008)
Kaderschmiede für Deutschtums Marionetten
Kleingläubig aber kommunitaristisch spielt aufs
Geratewohl der Hegemon des Husaren Humanismus das Stelldichein mit
den erdgebundenen Eremiten kollaborationsbereiten Formats - auf
der Vasallen-Varia.
Was den Sprachröhren der Hegemonial-Allüren
an der Spree auf der Seele brennt, ist die zu protegierende Position
des Deutschtums im weiten Ausland, auf die man - gestützt auf
die völkischen Traditionen - institutionell das Augenmerk richtet.
Zuletzt mit "www.agdm.fuen.org", dem "Webportal der
deutschen Minderheiten - In der Föderalistischen Union Europäischer
Volksgruppen (FUEV)", das Mitte Januar 2008 fleißig freigeschaltet
wurde von Christoph Bergner, dem "Bundesbeauftragten für
Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten", der zugleich
parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern
ist, welches ebenfalls eine eigene Sektion für deutschstämmige
Communities im weiten Ausland unterhält. Die frischgebackene
Internet-Seite bietet solchen Minoritäten aus 24 Staaten von
Frankreich und Belgien über Italien und Rumänien bis Kasachstan
und Tadschikistan eine Plattform, liefert präzise Angaben über
die jeweiligen Autonomierechte und verlinkt die wesentlichsten Medien
und Organisationen deutscher Sprache.
Die "Angehörigen der deutschen Volksgruppe
eines Landes", bringt der Bundesbeauftragte seine Intentionen
auf den Punkt, könnten nun einfacher als zuvor "in Verbindung
zu deutschen Minderheiten anderer Staaten treten" sowie "intensive
Beziehungen zu Interessenten in Deutschland pflegen." Schon
jetzt erhalten die als blutlich bestellte Geburtsgemeinschaften
konzipierten "Volksgruppen" einen besonderen Beistand
von der Berliner Republik deutschen Reichs und werden als "Brückenköpfe"
in ihren Ländern genutzt, zum Beispiel in Polen, Dänemark
und Kasachstan. Erstellt wurde das präsentable Portal von dem
in den 1950ern von "Volksgruppen"-Experten der 1930er
Jahre gegründeten Verband "Die Föderalistische Union
Europäischer Volksgruppen (FUEV)" aus Flensburg. Sie bündelt
seit damals Minderheiten aus ganz Europa unter deutscher Direktive,
folgt damit Modellen einer Vorläuferorganisation aus der Zeit
der Weimarer Republik. Ihrem Beirat steht ein Ministerialrat aus
dem Bundesinnenministerium vor.
Wie der Minderheitenbeauftragte Bergner erklärt,
dient die inhaltlich aus völkischen Utensilien zusammengestückelte
Homepage vor allem zwei Zielen: Zum einen soll sie direkt PR-Funktionen
übernehmen sowie die "Allgemeinheit über die Existenz
der Minderheiten, ihre Größe, Struktur, Verbände
und aktuellen Ereignisse" unterrichten. Zudem wohnt ihr die
Funktion inne, die auslanddeutschen Gemeinschaften enger als bisher
zu vernetzen sowie sie "untereinander über aktuelle Ereignisse,
Personalien, politische Forderungen und Erfolge" in steter
Folge auf dem Laufenden zu halten. Damit entwickelt sich die halbamtlich
geformte Website zu einer ambitionierten, weltanschaulich untermauerten
Plattform, die etwa den germanophil gewandten Gemeinschaften in
Frankreich und Tschechien die weitreichende Autonomie vor Augen
führt, welche sie in Ostbelgien oder Norditalien genießen.
Da wird übrigens launig und lau, auch lautstark über den
Anschluß der ethno-deutsch dominierten Regionen an D-Land
bzw. Ö-Reich diskutiert (www.german-foreign-policy.com/de).
Nachtrag zur Teuto-Theatralik im Schwarzen-Winter in Hessen
Aus der schwarz-winterlichen Urnengang-Runde ulkigen
urbaren Unikums Ende Januar 2008 in Hessen wollte die neoständisch
marktfromme Krauter-Kompanie Roland Kochs als Triumphator hervorgehen,
was ihr in summa auch gelang. Trotz schwer erklärbaren Ärgers
über die Eseleien derer, die grün hinter den Ohren einen
vom Majoritären abweichenden Habitus haben, bleibt auch mit
deutlichen Verlusten die Schwarzen-Union bestehen, gewann sogar
an profundem Gewicht. Da der Schaumschlachtstreit über die
innere Sicherheit auf der Gegenwart der inneren Feindfront beruht,
droht doch nicht allen straffälligen Jungfremdlingen das Memento,
abgeschoben zu werden. Demokratisch determiniert, also gemäß
den geltenden Gesetzen, werden sie niemals Bürger des Landes
ihres Schicksals, behalten ihren demographisch dominierten Platz
dennoch als Bewohner-Bewerber bei. Irgendeinen Bedarf nach ihnen
wird es geben - gerade mit ihrem standortgerecht strukturierten
Status als furiose Fremdlinge mit fingiert "krimineller Energie"
in ihrem Geburtsort. Wer weiß, in Bälde können diese
Brutalos als brave Rekruten für die faulige Formation der demnächst
denkbaren Fremdenlegionen gebraucht und getauft werden - als billige
Södlinge für die blaubehelmt, mit "Völkerrecht"
bemäntelten Demokratie-, Freiheits- und Friedenseinsätze
überall auf dem Erdenrund - vor allem an den Drehpunkten der
Zufahrten zu Märkten und Ressourcen. Oder auch als Bodyguards
der Börsen-Bosse und Besitz-Barone.
Im Boomdown der Weltökonomik kommen mancherlei
Schlechtmachereien als teure Tragi-Komik in den Kulissen der Tüftlergenies
zum Vorschein. Was sich dahinten, in ihren dämmrigen Postszenarien
abspielt, beruht auf dem Postament der Tartüffe-Tugend mit
einer kräftigen Portion Teuto-Theatralik, also Rechthaberei
durch Gesetzgeberei. Die Sprößlinge bzw. Spätlinge
der Spezies "Gastarbeiter" müssen wissen, daß
sie, bedingt durch das zweitklassig bürgerrechtliche Prokrustesbett,
die Qualifikation kaum erringen können, auf die Stufe der Youngsters
und späteren Yuppies emporzuklettern, mit denen die Groupies
der Großgermania auf Kuschelkurs fahren wollen. Lex Satanicus
spricht Realität: Auch wenn es einem nicht immer gefallen will,
er hat sie zu erfahren. Es gibt nunmehr keine Friedensfront für
die als billige Fremdlinge eingestuften Bewohner der Blüten-Jahre.
Auf sie warten weit und breit BootCamps, aber auch straffe Straflager,
nicht weil sie als gemeine Minderjährige auffallen lassen,
sondern zur minderwertig markierten Meute des Gemeinwesens gehören.
Wenn die Posten auf hohen Positionen winken, ist den
Tribunen jede Tribüne recht, wo sie demonstrieren können,
daß es sich lohnt, auf der neorassistisch nivellierten Welle
zu reiten und den Gassenhauer "... über alles in der Welt..."
anzustimmen. Helfershelfer, die den kulturalistisch abqualifizierten
Communities entstammen und sich als willfährig erwiesen, dem
sozialen Widerstandsblock Knüppel zwischen die Beine zu werfen,
finden sie sattsam. Sie, die Posten-Protagonisten des Standort-Szenarios,
haben ein Reservat der Migranten-Meute, ein Zeughaus des erwerbsfähigen
Menschenmaterials zu verwalten und dem heiligen Hauptanliegen der
Export-Industrie mit ihren disziplinierten Heeren von Broterwerbern,
ihrem Bedarf nach tunlichst preiswerten Humankapital, über
die Bühne zu rollen.
Die doktrinären Dompteure der digital dokumentierten
Demokratie setzen die selektive Expansion der segmentierten Systeme
kraftvoll fort, indem sie die erwägenswerten Autonomie-Ambitionen
der eingewanderten Lebenswelten negieren und testen, sie unter dem
Drang durch integrationale Initiativen auch künftig zur Neige
gehen zu lassen. Abgesehen von einigen Ausnahmen dürfen importierte
Minoritäten im Groß-D-Land nicht be- bzw. entstehen und
den ethnisch homogenen Kerngehalt des Souveräns gefährden.
Völlig anders erscheint jedoch, wenn es sich hierbei um germanische
Getto-Gemeinschaften in anderen Staaten dreht. Da gelten plötzlich
nicht dieselben sporadische Denkarten und treten spontan die ethno-kulturellen
Maximen im mentalen Prachtpaket der moderaten Menschenrechte hervor.
Währenddessen wollen die Mandatare der Macht
eine weitere Flickschusterei als Reform-Novelle nivellieren und
so die Nachwuchsgewalt auf Straßen und in U-Bahn-Schächten
bändigen. Und die Federschwenker der medialen Monteuren-Meute
entdecken sogar einen neuartigen Rassismus in den Reihen der eingewanderten
Event-Eleven im allochthonen Allerlei, prophezeien - wie Frank Schirrmacher,
der Feuilletonführer der "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
(vom 15. Januar 2008) - mit Wonnegefühl, daß der Konflikt
bereits in die "Phase des Krieges der Kulturen" manövriert
werde. Der wehrhafte Volksstaat, der hünenhafte Hegemon, der
sich mausig macht. soll mit den Versagern und Gegnern seiner Maximen
kurzen Prozeß machen, somit auch die überflüssige
Menge seiner Untertanen abtransportieren.
Manche mannigfache, mannesmutige (Selbst)Darsteller
des Gutleutetums fühlen sich im Überschwang des Mentoren
und weisen auf die generelle Gefahr des Rechtsradikalismus hin,
fordern inwendig den Verzicht auf die elementare Kritik an den völkischen
Wurzeln der majoritären Gesellschaft. Die in den Memen der
Eingeborenen verwurzelte Entität des Anderen gibt dabei den
Weg vor, soziale Konflikte zu ethnischen Kriegsszenarien zu modellieren.
Ethno-Marketing als Konjunktur-Kompaß
Unter dem Label Quattropole, Städtenetzwerk Luxemburg,
Metz, Saarbrücken und Trier, treffen sich die Rathaus-Regenten
quartalsmäßig und wollen u.a. die instrumentale Integration
der Spätankömmlinge als wesentliche Segmente des Selektions-Prozesses
vorantreiben. Das Leitbild, das auf den burlesken Synergie-Effekten
seiner Bastel-Patrone basiert, verspricht den regional agierenden
Profittreibern preiswertes, aber qualitativ besser bestelltes Humankapital
und reduziert die Menge der Fremdlinge auf ihren klassisch ökonomischen
Materialwert als Produktionsfaktor - als minderwertiges Werkzeug.
Die geistesgrüne Garde der integrationalen Urbanmache-Industrie
ruft ins Gedächtnis, was die Mentoren ihres Metiers mental
immer meisterten, nämlich Meriten zu erwarben, indem sie das
Recht der majoritär Mächtigen predigten. Absurd, aber
absolut beachtenswert: Konvertiten halten die kulturalistisch kommunitaristische
Konvention für heiliger, als die gebürtigen bzw. Stammgläubiger
es tun.
Parallelen zu der Rolle der ruhmreichen Renegaten
gibt es zuhauf. Sie sind ihrem kruden Bekunden nach frontal mit
der Realität konfrontiert, reformieren folglich den riskanten
Kurtisanen-Kurs der Rivalitäten, um die rebellische Parade
der Parias fortlaufend zu paralysieren.
Die akribischen Akteure der moderat-muslimischen Maskerade
memorieren Mordgeschichten der Musketiere aus dem mit Elementen
des Jägerlateins überhäuften Lehrgebäude der
EU-Autokratie, um sich als eventuelle Event-Eleven deren Allerlei-Allianzen
aufzuspielen. Daß sie dabei auf untertänige Werte-Varia
als lästige Laien der Litanei degradiert werden, willigen sie
willfährig ein, fühlen sich frohgestimmt mit einem Brocken
Bakschisch.
Einst entdeckten die Koryphäen der ökonomischen
Okkupation in den Gastlingen aus der anatolischen Steppe den erschwinglichen
Produktionsfaktor. Sondergesetze ermöglichte ihnen deren regulären
Einsatz im Frondienst. Nach fast einem halben Jahrhundert erblickt
man in der nachfolgenden Generation der gleichen fremd gebliebenen
Gäste das Potential des Konjunktur-ankurbelnden Konsumkurses.
Mit dem Ethno- bzw. Türko-Marketing hantieren nun die Mini-Manager
der Markt-Magnaten eifrig. Es winken magische Gewinnmargen und wirkt,
die manipulierende integrationale Industrie intensiver zu beweihräuchern
und zugleich sozio-kulturelle Komplexe der kosmopolitanen Kommunikation
zu marginalisieren.
Dasselbe Argument, daß die Türkei zu einem
anderen, fundamental fremden, nämlich nicht-abendländischen,
nicht-nordisch arischen Kulturkreis gehört, bringen die administrativ
aktiven Akklamationsakrobaten des aufklärerisch installierten
Diskurszirkus immer wieder, aber jedes Mal etwas banaler vor und
sanktionieren damit, daß Kulturen die Konturen angeboren göttlicher
Gebote sind. Was diese Prinzipien-Prahler der emsig emanzipativen
Prachtparties im Hinterkopf als eingefleischt kultivieren, läuft
darauf hin, ihre kolonial kalkulierte Dominanz doktrinär-demokratisch
zu dekorieren sowie systematisch-dogmatisch zu dokumentieren.
Teuto-Türken und kulturelle Menschenrechte
Der Ludwigshafener Wohnhausbrand an Fastnacht 2008,
der sich als ein Inferno kleinen Formats charakterisieren ließ,
bat den Regentschaften von Berlin und Ankara den günstigen
Zeitpunkt, sich kulturalistisch mit gegenseitig partikulären
Attacken zu artikulieren. Der Bramarbas am Bosporus, der in jenen
trüben Tagen zu Besuch im D-Land war, brüstete sich als
Heros aus dem demokratischen Mythos, als Mentoren-Maestro der migrantischen
Meute. Ihm hielt die patriotische Patronin an der Spree vor, ein
falsches Verständnis von Integration zu haben. In der Pose
der Berolina setzt sie somit als gelungene Akklimatisation der Türken
Teutoniens voraus, daß sie für ihre Loyalität zum
hiesigen Volksstaat den Nachweis führen. Denn die selektive
Assimilation erheischt nicht nur den demographischen Nutzeffekt
der eingewanderten Spätlinge, sondern auch völkisch fundierte
Fähigkeiten.
Der charismatisch ultracoole Champion der Globalismus-Glocken
am Bosporus sprach in Köln vor siebzehn Tausend Groupies locker
über die integrationalen Intentionen, führte beiläufig
den assimilatorischen Aspekt an, löckte wider den Stachel,
denunzierte ihn voll und ganz als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
Zudem kam es ihm unverhohlen in den Sinn, im Groß-D-Land den
Aufbau von türkischsprachigen Schulen und Universitäten
zu fordern, fuhr damit den Plänen der hiesigen Hyperpatrioten
in die Parade. Diese quittierten einhellig Tayyip Erdogans Quergedanken
mit schriller Absage, halten am homogenen Deutschtum als Postament
ihres Nationalstaates fest und zwar als Gipfel der universalen Urbanität.
Vor ihm haben sich gerade die Teuto-Türken schuldbewußt
niederzuwerfen, wenn sie nicht als überflüssige Masse
markiert und ausquartiert werden wollen.
Damit verweigert der Berliner Hegemon seiner größten
Sprachgemeinschaft ein Recht, das er für die ethno-deutsche
Minoritäten im Ausland geltend macht und instand hält
wie das "Ungarndeutsche Bildungszentrum" in Baja. "Deutsche
Auslandsschulen wie das Ungarndeutsche Bildungszentrum Baja sind
ein wichtiges Bindeglied zwischen Deutschland und den auf Dauer
im Ausland lebenden deutschsprachigen Gemeinschaften, insbesondere
den deutschen Minderheiten", offenbart die "Zentralstelle
für das Auslandsschulwesen". Das Ressort wurde eigens
eingerichtet, um den derzeit 117 weltweit installierten "deutschen
Schulen" beizustehen. Das Auswärtige Amt will ihre Zahl
in den nächsten Jahren verdoppeln - längst nicht nur in
den Wohngebieten der Auslandsdeutschen. Auch dort, wo keine zahlenmäßig
starke deutsche Minderheit lebt - etwa in der Türkei (ausgenommen
Klein-Allemania in Alanya) -, gilt den BRD-Patronen der Aufbau eigener
Hochschulen als eine Selbstverständlichkeit. Während Pläne
einer deutschen Universität in Istanbul darauf abzielen, die
Türkei wegen ihres Stellenwerts als Energiekorridor sowie als
strategischer Brückenkopf in den Vorderen und Mittleren Orient
eng an Berlin anzubinden, sollen derartige Ambitionen der Türken
Deutschlands degradiert, negiert, so weit wie möglich unterdrückt
werden. (www.german-foreign-policy.com/de vom 12. Februar 2008)
Die Pflege der ethnischen Minderheitenbelange beruht
auf jenem kulturellen Passus im Menschenrechtspaket der UNO, welcher
in einem Abkommen des Europarates noch detaillierter verdeutscht
wird. Er umfaßt die Rechte der Sprachminderheiten bis hin
zum Selfgovernment. Nur: Deutschland erkennt die eingewanderten
Lebenswelten nicht als solche Minoritäten an und betrachtet
ihr Trachten als innere Angelegenheit. Was draußen als unveräußerliches
(kulturelles) Menschenrecht gilt, hat hier keinen Wert.
Ex-Muslimen-Mem
Es begann mit dem Demokreaturen-Dogma, dem doktrinär
dokumentierten Dämon aus der aufklärerischen Domäne
und mit dem Lex Satanicus, der besagt: Nicht immer wird einem die
Wahrheit gefallen, man hat sie dennoch zu erfahren... Was das wolkige
Wort der Wahrheit anbelangt, sein Gegengewicht besteht für
die wohlig Überlegenen allgemein weder aus Lüge noch Jägerlatein,
sondern aus der normativen Negation des allochthonen Antipoden.
Sein historischer Aufstieg fußt fest auf dem errungenen Etappensieg
des allmächtigen Laissez-aller-Liberalismus über den alten
maroden Merkantilismus, auf dem Triumph des marktfromm formierten
Materialismus über die Metaphysik und Mystik.
Das Konkubinat zwischen der autoritären Aufklärer-Aristokratie
und ihrer ethno-kulturell wie heilsgewiß kultivierten Kompagnons
befindet sich auf dem Gipfel seiner Blüte - unter der geschleiften
Lichtkugel, strohblond, noch unbefleckt.
Auf dem aufklärerisch artikulierten Pfade paradieren
die Phrasendrescher der Demokratie, attackieren pausenlos ein kollektives
Phantom des fiktiven Despoten. Dementsprechend experimentieren spontan
die elitären Eleven der späten Emanzipation namens Ex-Muslime,
dem konfessionellen Dogmen-Dämon zu entfliehen und sich exemplarisch
als eine subalterne Avantgarde der autochthonen Autorität zu
etablieren - als sympathische Sekte des Konvertiten-Kollektivs.
Doch finden sie sich am Schluß kontradiktorisch im Schoß
des monotheistischen Monstrums wieder.
Lange haben die Ex-Muselmanen auf dem "Spiegel"
gebrütet. Verbrüdert auf den Fährten von Kant oder
Voltaire mit Ralph Giordano und Henryk M. Broder, verbündeten
sich die als extreme Dreher der Werte-Varietät wohlan mit dem
kriegslüsternen Evangelikan-Klan und dem monetären Messias
des Missionaren-Mythos. Wahrlich schlossen sie sich der breiten
Front der geläuterten Kreuzzügler als byzantinische Bravour-Bastarden
an. Worin sich das Aufklärer-Heer vom Raubritter-Revue-Rummel
unterscheidet, ist seit über zwei Jahrhunderten abartig, hat
im Schlagschatten der bourgeoisen Scharlatanerie sein Versteck,
in der sakralen Silhouette des aufklärerischen, abendländischen
scheinsäkularen Lehrgebäudes. Hier ist die Zeit stehengeblieben,
und die Zivilisation zeigt sich mehr und mehr als ein zyklischer
Zirkusakt der Zitadellen-Zombies.
Also wiederholt sich die Geschichte nur noch. Konflikte
sozialer Sorte gehören zur Kurzweil des Münchhausiaden-Treffs.
Husarenritt des mondialen Hegemons dominiert über den dämmerigen
Horizont, fruchtet Furcht im Zero der entkräfteten Klassenkampfszone.
Was geht nun im Schädel derer vor, die ihren Kreuzzug gegen
Morgen als universale Freiheitsfront verkaufen, nachdem sie einen
Islamofaschismus aus der Taufe hoben, anders als ein mehrfach flaches
Mysterium der emanzipatorisch artikulierten Manipulation? Was wohl,
wenn nicht der Raubrummel durch die martialisch rivalisierenden
Briganten der Besitzstandsbestie?
Die manisch mammonkreischenden Mannschaften des Gutleutetums
germanophilen Gedankengebäudes kreuzen da mit Solidaritätssaluten
und dem Absoluten des marktschreienden Apostels auf, um zwischen
oben und unten, den Patriziern und Parias schlichten zu können,
als deren Pauker sie sich gleichzeitig auftun. Elementare Kritik
am neorassistischen Niveau der Majorität weisen sie zurück,
belächeln mit dem Argwohn über angeblich krampfhafte Schwierigkeiten
der Neulinge, sich mitzuteilen. In der Tat dreht es sich dabei um
das Volksstaatswohl, um das Eliten-Event mit eliminatorischer Eventualität.
Muslimische Multitude
In jedem Filius aus einem muselmanisch-migrantisch
markierten Elternhaus fabulieren die machtvollen Medien-Macher der
germanisch manischen Majorität einen magischen Machismo, der
neben der Furcht in der Familie auch für die Fruchtbarkeit
sorgt. Gerade darauf stützen die Apolegeten der abendländischen
Übermenschen-Werte ihren Mythos der Apokalypse, die vorgeblich
droht, den Globus zu okkupieren, weil die hiesige Fertilität
verkümmert, während sich islamische Orientalen wie die
Karnickel vermehren. Dieserlei Vokabel begleiten den Gemeinplatzblick
der Europiden-Podien auf den Erdenrest.
Voll willfährig den Ambitionen des Hegemonialkartells
getreu bedrängen Mandatare der Konvertiten-Kompanie andere
Länder wie die Türkei, die kulturellen Menschenrechte
ihrer nationalen Minderheiten zu achten, das heißt, ihrem
Trachten nach der Autonomie zu entsprechen. Dasselbe Symbol verliert
jegliches Gewicht, wenn es sich um die gleiche Maxime in den Zentren
der Waren-Zivilisation dreht. Da werden die ethnischen Minoritäten
als "Parallelgesellschaften" degradiert sowie als Misere
der Integrationsindustrie grundiert.
Gemäß der muslimischen Maxime "Gerechtigkeit
statt Gleichheit" kennt der Warenhandel, damit der Erwerb vom
Besitztum sowie Raffgier keine Grenzen. Grund genug, daß die
Missionaren-Musketiere der anderen beiden abrahamitischen Gottvertrauen
den merkantil materiellen Inhalt der heiligen Schrift (Koran) nicht
zerpflücken.
In den Tagen des kleinen Infernos am Mittel-Rhein,
dem Häuser-Brand, mobilisierte der Feuilleton-Leiter der FAZ
(9. Februar 2008) Frank Schirrmacher die Brandbeschleunigerin bzw.
die Scharfschützerin Necla Kelek für eine erneute Attacke
auf die muslimische Gemeinschaft. In ihrem partiellen Pamphlet bezieht
sie sich auf ein paar Extremfälle, von denen sie gesprächs-
und gerüchteweise erfuhr, und bastelt damit an ihrem Feindbild
weiter, verwässert die Debatte. Das Debakel steht. Noch keiner
hat Kenntnis, wie korantreu und gottergeben die Türken sind,
aber die Soziologin weiß offenbar haargenau: "Die religiös
geprägten Erziehungsziele der Eltern" lassen die Kinder
gewalttätig werden. "Das muslimische Weltbild in Kombination
mit den archaisch-patriarchalen Traditionen großer Teile der
türkischen Community widerspricht durch seine Orientierung
an Gehorsam den Anforderungen einer emanzipierten und auf mündige
Bürger angewiesenen Gesellschaft. Die soziale Deklassierung,
die Bildungsferne sind zweifellos vorhanden, aber oft auch Ergebnis
einer Spirale, die, vom religiös legitimierten Lebenskonzept
und durch archaisch-patriarchalische Strukturen angetrieben, in
eine Perspektivlosigkeit mündet, deren Symptome vergebene Bildungschancen
sind."
Die Spekulationen sprühende Soziologin lamentiert
hinter ihrer zählebigen Lehre, von keinen klaren Gefühlen
erwärmt. Aus epischen Epigonen und epigonalen Epen stückeln
sie epochale Episoden zusammen. Hausbacken und natürlich marktgängig
verpackt.
Nirgendwo versonnen, schwadroniert die krause Kritikerin.
Sie glaubt wohl an das Wahlwort der emanzipativ aktiven Tartüffe
und tüftelt weiter an der Turbulenzen-Tünche der Teuto-Türken.
Zwei-Klassen-Bürger-Gesellschaft
Folgen und Funktionen der Exklusionsmechanismen nähren
sich im Inneren der majoritären Gesellschaft und schießen
wie Erdfontänen in die Höhe.
Auf dem medialen Schlachtfeld merkantil emanierender
Emanzipation erweist sich die autochthone Religion als identitätsstiftendes
Reservoir oder Reserveidentität.
Mit dem beabsichtigten Islamunterricht zielen die
Regenten der Republik darauf, dem islamistischen Boden mit gemäßigter
Sozialisation das Wasser abzugraben und die eingewanderten Einwohner
als wahlwilligen Populus zu gewinnen. Necla Keleks Berufstand der
Islamophobie jenseits der Souveränität des Individuums
spielt frohgelaunt mit. Dieser Wunsch kollidiert jedoch mit der
Realität eines Landes, dessen staatliches Verständnis
fest auf dem Völkischen fußt.
Wenn Integration nicht systematische Stagnation, nämlich
selektive Assimilation bedeutet, nicht das einseitige Akklimatisieren
der Spätankömmlinge, wenn sie, wie lexikalisch erfahrbar,
das Zusammenfügen der Teile ins Ganze lautet, dann ist die
Majorität aufgefordert, sich aufs Neue zu definieren, an neu
entstandene Verhältnissen anzupassen, statt an populistischen
Parolen festzuhalten.
Kompletter Unsinn ist gewiß, die Assimilation
als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" zu bezeichnen,
wenn die Gesellschaft die Willenskraft, kreative Fähigkeit
besitzt, sich aktiv der realen Gegenwart zu stellen, die verkrusten
Strukturen abzutragen - anstatt die alten Attitüden andauernd
zu artikulieren, daß sie auf dem Gemeinplatz der Aufgeklärten
festsitzt und daher sich nicht zu bewegen braucht.
Nicht die Assimilation, sondern die Integration, wie
sie seit drei Jahrzehnten im D-Land diktiert wird, ist die Vorstufe
des "Verbrechens gegen Menschlichkeit", da dadurch die
Strukturen - wie ihre ideologischen Instrumente - verherrlicht und
nicht kritisch thematisiert werden, und zwar beginnend mit dem Grundgesetz,
das geschrieben wurde ohne Beisein derer, die nicht zu dem darin
definierten "Volkstum" angehören. Der geltende GG-Artikel
3 untersagt formell stiefmütterliche Formen wegen der "Herkunft"
der Bürger. Doch alle Organe des Staates basieren auf den diskriminierenden
Dokumenten. So kann ein Stammbürger der Volksgemeinschaft den
Bürgerschaftsstatus eines anderen Staates erwerben, ohne den
geltenden zu verlieren (Mehrstaatlichkeit), aber nicht ein eingebürgerter
Spätbürger mit nicht germanischem Stammbaum.
Nach der Novelle des Staatsbürgerschaftsrechts
von 2000 müssen nun die Anwärter der bundesdeutschen Staatsbürgerschaft
generell ihren herkömmlichen Paß abgeben. Die Mehrstaatlichkeit
wird damit nicht gestattet. Es gibt Ausnahmen. Die doppelte Staatsbürgerschaft
erhalten können zum Beispiel Kinder aus binationalen Ehen,
wenn Väter oder Mütter Volksdeutsche sind. Sie haben nach
dem noch aus dem Kaiserreich stammenden Reichs- und Staatsbürgerschaftsgesetz
wegen ihres Herkommens ein Recht auf die deutsche Staatsangehörigkeit,
auch wenn ihnen durch den anderen Elternteil zugleich eine zweite
zuwächst. Doppelpässe besitzen vielfach auch deutschstämmige
Umsiedler, wenn sie die Staatsangehörigkeit des Landes behalten,
in dem sie zuvor lebten. Doppelte Bürger sind auch Kinder von
deutschen Eltern, die während eines längeren Aufenthaltes
der Familie in einem anderen Land zur Welt kommen.
Demnach werden die Deutschstämmigen wegen ihrer
Herkunft bevorzugt behandelt, während die eingewanderten Einwohner
aus gleichem Grund benachteiligt werden. Als Makulatur erweist sich
zumindest in diesem Punkt der Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes,
der lautet: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner
Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft,
seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden..."
Diese Art kulturalistische Zweiklassen-Bürger-Gesellschaft
ist konform mit der Ideologie eines Volksstaates - mit seinen längst
von den Motten aufgefressenen und von der Realität abgekommenen
Paragraphen. Ihre eben demokratisch doktrinären Sachwalter
verwenden höchsten Fleiß darauf, dem selektiven Regelwerk
das weiter marginalisierende Verfahren gegenüber den Spätlingen
der eingewanderten Population einzuflößen. Und da setzen
sie ungehindert die Fahrt auf dem donnervollen Tugendpfand fort,
schmeicheln sich mit dem Gutdünken von selbststilisierten hohen
Werten.
Wie einer während seiner Krankheit der Depression
umtriebig mit der Deprivation kuriert wird, verfahren die Demokratie-Doktoren
im Falle der Krisen gegenüber ihren unteren Untertanen. Das
gespaltene, mehr und mehr manipulative Verhältnis des Groß-D-Regimes
zu allgemeinen Menschenrechten manifestiert sich in seinen apoken
Mechanismen bezüglich der Ambitionen der ethnischen bzw. nationalen
Gemeinschaften in seinem Territorium. Was dort draußen als
Anspruch gilt, gerät hier in Marginalien der Negation, in Makulatur.
So gärt hier ein Konflikt, der demnächst zu einer ziemlich
komplexen Dramatik anzuwachsen droht - gerade in einem schattigen
Umland, dem kein Licht innewohnt, weil ein erfrischender Gegenwind
nicht in Sicht ist.
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