Mit
Beginn der achtziger Jahre des vorigen Jahrtausends, der neoliberalen
Hochtour, begann auch die völkisch nationalistische Ideologie
aus der »Reservatio mentalis« herauszubrechen, in die
sie wegen Massenvernichtung und Genozid verbannt wurde. »Heidelberger
Manifest« hieß das Rückreisedokument, das fünfzehn
Hochschullehrer gegen Ende 1981 veröffentlichten und zum Widerstand
gegen »die Unterwanderung des deutschen Volkes durch Zuzug
von vielen Millionen und ihren Familien, die Überfremdung unserer
Sprache, unserer Kultur und unseres Volkstums« aufriefen.
Ihnen folgte die exekutive Erklärung: »Deutschland ist
kein Einwanderungsland«. Von allen Reaktionen auf diese »vorrevolutionäre«
Wende ist bis heute ein einziger publizistischer Bote geblieben:
DIE BRÜCKE.
Themen
wie Einwanderer und Flüchtlinge, Invasion der Armen, neue Völkerwanderungen,
Islamismus und Fundamentalismus in Europa, Rassismus und Apartheid,
ethnische Minderheiten und Menschenrechte rücken immer mächtiger
in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Diskussion
um diese Themen legt dabei offen, daß die durch die Globalisierung
verursachten Defizite im Anpassungsprozeß immer größer
werden. Aus einer bisher eher marginal wahrgenommenen Problematik
von »Randgruppen« ist ein kompliziertes und konfliktgeladenes
gesellschaftliches Problem geworden.
Mit
den für die Gesellschaft unbequemen Seiten und Fragen dieses
Themenspektrums befaßt sich seit nunmehr 23 Jahren DIE BRÜCKE
e.V., »Verein zur Förderung politischer, sozialer und
kultureller Verständigung zwischen Mitbürgern deutscher
und ausländischer Herkunft«. Mittelpunkt seiner Arbeit
ist die Herausgabe der Zeitschrift DIE BRÜCKE, »Forum
für antirassistische Politik und Kultur« (bis 1994: »Nachrichten
– Meinungen – Kultur für Gleichberechtigung und
Völkerverständigung«), die sich in dieser Zeitspanne
einen Namen als Diskussionsforum machte. Von Anfang an begleitet
sie die Entwicklungen im Themenfeld Migration-Integration, bestellt
es mit, dokumentiert die gegensätzlichen Meinungen sowie abwehrenden
Reaktionen und versucht, die Debatte mit Entwürfen von neuen
Modellen und Utopien zu bereichern. Ein zentraler Standpunkt ist
dabei, daß das »Forum« sich den Eingewanderten-Quartieren
als Sprachrohr zur Verfügung stellte, die ansonsten im publizistischen
Spektrum Deutschlands wenig Gehör fanden.
Hier
übernahm DIE BRÜCKE eine Pionierrolle, begleitete die
Entwicklungen und mischte sich in sie aktiv ein. Neben der periodischen
Herausgebe der Zeitschrift realisierte die »Kollektive«
der freiwilligen Arbeit um sie vielfältige Aktionen und trug
zur Wandlung der Atmosphäre zugunsten einer künftigen
Gesellschaften freier Erdenbürger an der Saar entschieden bei.
Dem kritischen Ansatz folgte permanent der gestalterische Auftritt.
Einige Beispiele:
Im
Januar 1985 organisiert DIE BRÜCKE die ersten »Tage der
Einwanderer«. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist eine
im Rahmen der bevorstehenden Wahl zum saarländischen Landtag
organisierte Podiumsdiskussion, deren Verlauf die »Saarbrücker
Zeitung« wie folgt kommentiert: »Für die deutschen
Teilnehmer dieser Diskussionsrunde, unter ihnen Vertreter der Grünen,
der SPD und der FDP, wurde der Abend zu einem beschämenden
Erlebnis. Keiner der etablierten Parteien konnte bestätigt
werden, daß sie in der Vergangenheit das Vertrauen der Ausländer
gewonnen hätten.« Im Juni des gleichen Jahres veranstaltet
der Verein ein weiteres Festival. Neben den kulturellen Veranstaltungen
initiiert DIE BRÜCKE die Debatte »für einen Ausländerrat«
in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Grundlegend für ihre
vielfältigen kulturellen und politischen »Einmischungen«
ist folgende Prämisse, zitiert nach einem Artikel in der Ausgabe
27 (Oktober-November 1985): »Unmöglich ist es nicht,
gegen die rechte Strömung zu schwimmen, wenn man die richtige
Stelle zum Hineinspringen findet. Diese Stelle, meinen wir, befindet
sich im Existenz- und Kulturkampf der eingewanderten oder hier geborenen
Minderheiten. Hier möchten wir das Blatt wenden und die Formel
rufen: Kulturelle Vielfalt statt Einheitskultur!«
Im
Rahmen bundesweiter Seminare, an denen sich DIE BRÜCKE beteiligt,
rückt eine politische Forderung immer deutlicher in den Vordergrund,
die nach der »doppelten Staatsbürgerschaft«, nachzulesen
in einem Seminarbericht der Ausgabe 25 (Juni-Juli 1985): »Deutlich
wurde, daß die Mehrzahl der Einwanderer hier zwischen zwei
Kulturen und nicht inmitten unterschiedlicher Kulturen leben muß.
Die juristische Voraussetzung dafür, daß dieser Widerspruch
auf fruchtbare Weise aufgehoben werden kann, kann u.E. nur die automatische
Zuerkennung der doppelten Staatsbürgerschaft sein.«
DIE
BRÜCKE erweitert ihre Aktivitäten im publizistischen Bereich:
Veröffentlicht werden die Dokumentation »Ausländerpolitische
Konferenz des Frankfurter Appell« und das Buch »Türkische
Migrantenkultur als Determinante der Interkulturellen Pädagogik«
von Dr. Onur Bilge Kula.
DIE
BRÜCKE wirkt bei vielen bundes- und europaweiten Aktivitäten
mit und forciert die politische Diskussion um die Forderung nach
»doppelter Staatsbürgerschaft«. Zu diesem Zeitpunkt
hat sie ihr Selbstverständnis mehr und mehr definiert und konkretisiert,
so im Editorial der Ausgabe 32 (August-September 1986): »DIE
BRÜCKE versteht sich nicht als ein Organ für die sogenannten
„Ausländerfragen“, sondern als Diskussionsforum
für Demokratie, Gleichberechtigung und Freiheit, das sich ausgehend
von apartheidspolitischen Praktiken gegenüber Minderheiten
der Arbeitsimmigration, mit gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen
auseinandersetzt. Daher ist es für die Redaktion von großer
Bedeutung, die Diskussion um die Minderheitenrechte nicht von gesamtgesellschaftlichen
Fragen auszugrenzen.«
Im
Sommer 1987 veranstaltet DIE BRÜCKE ein weiteres »Einwandererfestival«.
Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Puppenspieler, Kabarettisten
und Regisseure geben darin außerhalb des üblichen Kulturangebotes
einen eindrucksvollen Ausschnitt aus dem breiten Spektrum des künstlerischen
Schaffens eingewanderter Minderheiten. Daß das Konstrukt der
»multikulturellen Gesellschaft« mittlerweile Gefahr
läuft, im öffentlichen Sprachgebrauch zum Modewort zu
verkommen, zeigt ein im Rahmen des Festivals durchgeführtes
Podiumsgespräch unter dem Titel »Perspektiven einer multikulturellen
Gesellschaft«. In einem 1988 realisierten Seminar »Interkultur
- mehr als ein Schlagwort?« wird der Versuch unternommen,
Schritte gegen die Abwirtschaftung von Begrifflichkeiten zu überlegen.
Im
deutschsprachigen Raum ist DIE BRÜCKE mittlerweile ein Begriff
geworden für grenzüberschreitende Auftritte gegen den
Eurozentrismus. Sie beginnt, verstärkt auf die Eigeninitiative
der Eingewanderten zu setzen und ihre Forderungen zu unterstützen,
die darauf zielen, das Image des zu beschützenden Randgruppen
abzuschütteln und als selbstorganisierter Bürger ausbleibende
Rechte einzuklagen, was nicht unerhebliche Konflikte innerhalb der
»linken Szene« auslöste. 1989 übernimmt DIE
BRÜCKE die Organisation einer bundesweiten Seminarreihe in
türkischer Sprache: »Fragen der aus der Türkei stammenden
ethnischen Minderheiten«.
Die
Wendezeit zeigt negative Auswirkungen bezüglich der Existenz
des Forums. Sie kostet ihm seinen „Arbeitsplatz“ im
AStA der Universität des Saarlandes, in dessen Druckerei sie
bis dahin kostengünstig produziert werden konnte. Der konventionelle
Druckbetrieb der Studentenschaft wird von der neuen kadavergrün-rostrot
zusammengesetzten neoliberalen Koalition „privatisiert“
bzw. abgeschafft. Die Redaktion und der Verein konzentrieren ihre
Anstrengungen in der Folge auf die kontinuierliche Herausgabe der
Zeitschrift. Eine finanzielle Förderung des saarländischen
Ministeriums für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales verhindert
die Einstellung.
1990
erscheint die Anthologie des Lyrikwettbewerbes »Unterwegs
– Spur um Spur«, den DIE BRÜCKE 1988 ausschrieb,
in der Hoffnung, den vielbeschworenen Begriff der »Gastarbeiterliteratur«
ad acta zu legen. Und 1991 kommt der Sammelband »Islam im
Abendland« in den Buchhandel und ist in kurzer Zeit vergriffen.
1992
startet DIE BRÜCKE das »Einwandererfestival III«,
dieses Mal unter dem Motto »Von beiden Ufern der Ägäis
in Deutschland«. Im Vorwort zum Programmheft heißt es
u.a.: »Wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem die technologischen
Errungenschaften und die televisualen Götter die Grenzen zwischen
den Völkern längst zunichte gemacht haben. Dennoch verbreiten
sich Bilder des Schreckens, die von völkisch-nationalistischem
Wahn hervorgerufen werden. Auch in diesem Lande eskaliert die Ausgrenzung
der „Fremden“ in Gewaltakten, was auf der Herrschaftsseite
oft als „Entgleisung“ heruntergespielt wird. Alle reden
von den „Ausländern“ als „Arbeitnehmer, als
Konsumenten, als Steuerzahler und als Begabungsreservoir“.
Nach wie vor werden sie aber zum „Problem“ abgestempelt.
... Allenfalls ist von der Angst der „Einheimischen“
vor den kulturellen Ghettos der „Fremden“ zu hören,
zu sehen und zu lesen. Kultur als Ausdruck menschlichen Schaffens
will sich jedoch eigenständig verwirklichen. Das Kategorisieren
und Pauschalisieren, das sich in dem Ausdruck „Ausländerkultur“
widerspiegelt, das klischeehafte Wahrnehmen anderer kultureller
Werte und ihr Reduzieren auf Exotismus-Konsum, das Leugnen von kultureller
Gleichheit - all dies sind die Gründe, die den Verein DIE BRÜCKE
e.V. (immer wieder) motivieren, für ein neues Verständnis
von kultureller Vielfalt einzutreten.«
Im
Dezember 1992 wird unter dem Titel: »Zeugen der Anklage«
das erste von DIE BRÜCKE initiierte und von den GRÜNEN
im Europaparlament unterstützte »Tribunal gegen den Nationalstaat«
durchgeführt, ein Tribunal »gegen eine Einwanderungspolitik,
die Menschen nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit selektieren
will«.
1993
erscheinen das Buch »Aziz Nesin im Gespräch - mit Helmut
Essinger und Onur B. Kula«, der Karikaturenband »Integrationale
Begegnungen« des BRÜCKE-Titel-Karikaturisten Hayati Boyacioglu
und ein Band mit Gedichten von Alfons Czeskleba.
Redaktionell
geht DIE BRÜCKE neue Wege: Ab der Ausgabe 72 im Sommer 1993
erscheint die Zeitschrift in dem neuen, heute noch vorliegenden
Format und mit dem neuen Untertitel »Forum für antirassistische
Politik und Kultur«. Eine bundesweit zusammengesetzte Redaktionskonferenz
wird ins Leben gerufen, die neben der Stammredaktion die grundlegenden
Inhalte und Existenzfragen der Zeitschrift diskutiert und festlegt.
Unterschiedliche Organisationen und Stiftungen unterstützen
dabei als Mitherausgeber das kontiniuerliche Erscheinen der Zeitschrift.
Das saarländische Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit
und Soziales hält seine Förderung aufrecht.
1995
wird in einer Tagung das Tribunal »Zeugen der Anklage«
unter dem Motto »Eingewanderte Minderheiten, Nationalstaat,
Kulturelle Autonomie in Westeuropa« fortgesetzt. 1996 folgen
mehrere »Streitgespräche« in Saarbrücken mit
Themen wie »Laizismus in Deutschland« oder »Das
doppelte Gesicht der Menschenrechte«. 1997 erscheint die Tagungsdokumentation
von Dr. Sami Özkara unter dem Titel »Türkische Migranten
in Deutschland – Bilanz der 35jährigen Migration aus
der Türkei«.
Seit
dieser Zeit widmet sich die Redaktionsarbeit vorwiegend thematischen
Schwerpunkten, weiterhin begleitet von Veranstaltungen: Eröffnung
der Karikaturen-Ausstellung »Integrationale Begegnungen«
von Hayati Boyacioglu vom Berliner Wissenschaftler für interkulturelle
Studien und langjährigen Mitarbeiter der Zeitschrift DIE BRÜCKE,
Prof. Helmut Essinger, in den Räumen des Rathauses St. Johann;
Festival anläßlich der 100. Ausgabe; Lyrik-Abend mit
Jóse Oliver; Lesungen und mit dem Darmstädter Philosophen
Heleno Saña; wiederholtes Treffen der »türkischen
Community« an der Saar zu einem Musik- und Literaturabend.
Seit
dem hundertsten Heft verfügt die Zeitschrift auf ein weiteres
Gremium: Der Redaktionsrat, bestehend aus Menschen im öffentlichen
Leben, die für das Erscheinen der Zeitschrift DIE BRÜCKE
eintreten.
Im
Oktober 2000 lädt der Verein den Hamburger Hochschullehrer
und Vorsitzenden der »Türkischen Gemeinde in Deutschland«
Prof. Dr. Hakki Keskin zu einer kritischen Bestandsaufnahme des
neuen Staatsbürgerrechts ein. Im Dezember des gleichen Jahres
startet der Lyrik- & Grafik-Wettbewerb »Weltbilder Kosmopolitania«.
Mitte
Mai 2001 nimmt die Wettbewerbskarawane für kurze Zeit Quartier
in Saarbrücken mit der Einladung zu einem Frühlingstreffen,
das unter dem Motto »Unterwegs Spur um Spur zur Terra Kosmopolitania«
steht: Ein Tag der schönen Literatur im Rahmen der Antirassismus-Kultur
in den Nachbarschaften der Euro-Burg – mit Vorträgen,
Lesungen und Gesprächen.
Im
Herbsttreffen der Redaktionskonferenz 2001 halten die Teilnehmer
ein weiteres Mal das libertäre Denkgebäude dem marktkreischenden
Blätterwald entgegen. Den hoffnungsfrohen Gesprächen über
das weitere Sein unseres Forums folgt die Abschlußfeier der
»Weltbilder Kosmopolitania« mit der Preisverleihung,
begleitet vom Maris-Ensemble mit Kammermusik sowie von »Weitwinkel
– Matinée für Menschlichkeit« des Jugendclubs
beim Theater ÜBERZWERG mit lyrischen Rezitationen.
Seit
Beginn des Jahres 2002 rückt ein bisher ziemlich unbekannter
Themenstoff in den Mittelpunkt der Debatten: »marginalisierte
Quartiere« in den postmodernen Metropolitan-Gesellschaften.
Im Mai 2002 lädt DIE BRÜCKE den Kölner Soziologen
Dr. Erol Yildiz zu einer Vortrags- und Diskussionsrunde zum Thema
»Postmoderne Ethnisierungs- und Skandalisierungsprozesse in
der metropolitanen Gesellschaft« ein.
Und
schlußendlich: Die Wettbewerbskarawane »Weltbilder Kosmopolitania«
bewegt sich nach Bewältigung einiger technischen Pannen wieder.
Im Juli 2002 erschien die gleichnamige Anthologie, aber auch der
Preisband »Menschenbilder« mit Gedichten von Eva von
der Dunk und Grafiken/Skulpturen von Horst-Dieter Gölzenleuchter.
***
In
den 23 Jahren ihres Bestehens konnte DIE BRÜCKE keines der
marktorientierten Magazine mit Soft-Lay-out werden. Vielmehr gab
sie den vielfältigen Informationen und Diskussionsansätzen
den Vorrang vor der gekürzten Gefälligkeit für Auge
und Hirn. Heraus kam ein »Textorgan«. Seit der Ausgabe
72 (Juli-August 1993) erscheint sie als broschierte Zeitschrift
in Heftformat.
Mit
jedem neuen Heft demonstriert DIE BRÜCKE abermals, daß
sie als Urbehagen der kritischen Ästhetik, als belangvolle
Plattform des literarischen Handwerks, als publizistischer Bote
eines morgenbunten Weltalters und als fundamentaler Brückenschlag
des Gedankenaustausches auf seinen authentischen Stellenwert beharrt.
Folgenden Themenfeldern widmet sie sich seit ihren Anfängen:
Ursachen
und Folgen der gegenwärtigen Migrationsströme . Krisenkolonialismus,
Ökonomismus, Ökologismus, Kulturalismus, »Clash
of civilization« unter dem Schweifstern des globalen Apartheidsregimes
. Neorassismus: Neugebackene Improvisationen zur Rechtfertigung
der eurozentrischen Überlegenheit gegenüber den trikontinentalen
Lebenswelten . Ethnisierung der sozialen Gegensätze und humanen
Zusammenhänge . Islam im Abendland als postmodernes Postulat
zur Rekonstruktion zivilisatorischer Gegenbilder . »Feste
Europa« und das Jägerlatein von der »Invasion der
Armen« . Menschen- und Frauenhandel . Selektive Handhabe der
Menschenrechte . Selektive Novellen zur Rekrutierung der IT-Söldner
in der Peripherie . Galeerensklaven der nordischen Zitadellen: »Illegale
Einwanderer« . Die Urbanität der Allochthonen-Quartiere,
Parallelgesellschaften, »Kulturelle Autonomie« . »Literatouren«
als poetisch begleitender Leitfaden der libertären Kritik.
***
DIE
BRÜCKE versucht, einmal mehr der erzwungenen Lethargie eine
selbstbestimmte Hoffnung entgegenzusetzen. Im Zeitalter des medialen
Absolutismus und der informativen Manipulation menschlicher Beziehungen
gleicht die Arbeit in diesem Zirkel immer mehr einer Donquichotterie,
eine Herausforderung, weltmenschliches Abenteuer zu wagen. Diejenigen,
die die Zeitschrift seit über zwei Jahrzehnten aufgrund ihrer
ausschließlich freiwilligen Arbeit am Leben erhalten, richten
ihren Blick auf den Menschenwert, der nicht auf dessen »Marktwert«
reduziert werden darf.
Längst
gehören Beiträge über die Globalisierungsprozesse
des Kapitals, die »neue Arbeiterbewegung« und ihre Entwicklung
zum modernen »Sklavenmarkt« und die Frage nach einem
neuen Kulturverständnis unter den Voraussetzungen der weltweiten
Migration zu den wiederkehrenden Themen der Zeitschrift.
Mehr
Raum steht dabei auch längeren Essays und Beiträgen zur
Verfügung, die philosophische Visionen entwerfen oder grundsätzlichere
politische Analysen liefern. Reportagen, Porträts, der aktuelle
Überblick über den Stand der Entwicklung und die Rezensionen
ergänzen das Angebot weiterhin. Schließlich hat die Lyrik
als Vorreiterin in eine bessere Welt ihren festen Platz.
In
Gefahr schwebt dieses Forum, in dem sich seit über zwei Jahrzehnten
die Realisten und Utopisten der Kritik und Ästhetik, der Philosophie
und Poesie begegnen, in das »Aus-Druck«-Areal katapultiert
zu werden. Seit Anfang des Jahres 2004 hängt DIE BRÜCKE
nicht mehr am öffentlichen Fördertropf.
2003
wurde der herausgebende Verein nach über einem Jahrzehnt aus
dem Etat jener frei-gemeinnützigen Projekte gestrichen, deren
Tätigkeit im gesellschaftlichen Gefüge der »Migration
und Integration« durch die öffentliche Hand gefördert
wird. Die Initiative für diese Rotstift-Routine ergriff zuvor
die CDU-Ministerin für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales
des Saarlandes, Dr. Regina Görner.
Darauf
reagierte Ende November 2003 die Redaktionskonferenz im Rahmen eines
Meetings zum Thema »Mediendiskurs in der kosmopolitanen Gesellschaft«
mit einer Resolution. Sie bildet die Grundlage einer Protest-Brief-Aktion
seit Mitte Januar 2004. Und unter dem Schlagwort »Schwarzer
Winter an der Saar. Das Dominium der Leitkultur schlägt zurück
– analog dem Wahlspruch: Zerschlagt die kosmopolitischen Brücken!«
dokumentieren die ersten acht Seiten des Heftes 131 (Januar-Febraur-März
2004/1) die Story des budget-bürokratischen Bravourstücks.
Vielfältige
Protest-Briefe trafen innerhalb eines Quartals beim Schwarzen-Ministerium
an der Saar ein und Solidaritätsbotschaften bei der Redaktion
des Blätterwerks DIE BRÜCKE. Dennoch ist nicht zu erwarten,
daß die Ministerialen ihre Entscheidung bald rückgängig
machen, bei der es sich nicht um die gewöhnliche Spar-Spirale
dreht, sondern um einen schlicht weltanschaulichen Zensur-Zirkus
der Leitkultur-Gladiatoren. Und allein auf die Hoffnung, daß
die neokonservativen Regimenter beim Urnengang im Herbst die parlamentarische
Mehrheit an der Saar verlieren, ist kein Verlaß. Ihre Existenz
ist elementar auf das Engagement jener libertären Menschenländer
jenseits der neoliberal nivellierten Marktgesetze angewiesen, auf
jegliches Entgegenkommen durch ein (Geschenk-)Abonnement oder durch
die (Förder-)Mitgliedschaft im herausgebenden gemeinnützigen
Verein.
Anstoß
gab dafür die MV des Vereins DIE BRÜCKE e.V. am 24. März
2004 mit einem Aufruf unter dem Slogan: Jedes Mitglied wirbt mindestens
ein neues!
***
Bitter
ist aber die Wahrheit oft auch:
Lokalisiert
werden die eingewanderten Heloten der faktisch kosmopolitanen Gesellschaft
hauptsächlich im Sinne des Fremdenkonsums. Auch wenn die freimütigen
Akteure des kulturellen Engagements großenteils mit den Folgen
des generellen Kahlschlag-Kommandos konfrontiert sind, befassen
sie sich als exponierte Experten der Majorität mit der Realität
der migrantischen Lebenswelten in der Regel nur marginal. Ihre Angehörigen
werden nicht als gleichwertige Mitträger ins Gesichtsfeld der
Repräsentation von sozio-kulturellen Reproduktionen einbezogen,
höchsten als exotische Exponate aus der Umwelt der Minorität
verwertet und verfügen im Musentempel der Werte über keinerlei
Gewicht.
Hier
werden selbstbestimmte Tätigkeiten, die keinen Mehrwert auf
dem Markt aufwerfen, generell über die Achsel angesehen oder
kurzerhand herabwürdigt.
In
dieser Atmosphäre ging die Protest-Brief-Aktion ihren Gang.
Mühsam kam der Spätwinter 2004 aus der frostigen Nebelzone
der wohltätigen Reklame-Romanzeros heraus. Konfrontiert war
sie oft mit beifälligem Bedauern mancher Prinzipienreiter:
Auch wenn es brummt, soll man die Pferde nicht scheu machen und
die Gutherzigen von Blümeranten unterscheiden. Selbst die Grußworte
wie Glückwünsche aus den Breiten des Demokratie-Metiers
blieben ohne die Brise der aufsässig solidarischen Luft.
Appelle
dieses Forums an die Protagonisten der literarischen Ästhetik,
ihm den kleinen Finger zu reichen, werden meist ignoriert. Libertäre
Lyrik lebt aber im Steg zwischen Leuten, die ihr Tun über den
ökonomischen Wert ihres Werkes hinaus abwägen - als digitale
Manufaktur der sozialen Ästhetik. Dennoch kommt das Blätterwerk
als ein gebräuchliches Medium hervor - wider das landläufige
Dafürhalten, ausgestorben zu sein.
Hier
stellt sich nun die Frage: Wer nimmt sonst diese Appelle ernst,
wenn über sie gerade die Verfechter des freien Wortes hinwegsehen?
Es
gibt dennoch das Funken der Hoffnung auf dornigem Pfad in einen
nächsten Morgen. Als eines solcher Blätter, die sich ein
Herz nehmen, an neue Ufer des Epochalen zu gelangen, wird sich DIE
BRÜCKE immer verstehen – wider die Renaissance der neorassistischen
Intelligenzia Teutoniens,
Immerfort
wird dieses Blatt der Morgenröte über der Biosphäre
der Hominiden kreisen. Nicht das Gangbare unter systemischen Asymmetrien
wird sie zu assimilieren testen, sondern wie bisher auf die elementare
Kritik setzen und auf antiimperialistisch humanitäre Ästhetik.
Dem
Schwarzen-Winter zum Trotz – DIE BRÜCKE steht im Lichtblick
der widerständischen Solidarität!
Die
letzten zwölf Jahrgänge mit Hefttitel
Heft
64, XI. Jahrgang / Januar-Februar 1992/1: „Ein bißchen
weniger Einwandern?“ – Kritik am grünen Entwurf
eines Einwanderungsgesetzes . „Kulturelle Autonomie“
– ein Modell zur Überwindung des Nationalstaates . „Unversöhnlicher
poetischer Realist“: Franco Biondi im Porträt . Dokumentarisches
zum 9. November 1991
Heft
65, XI. Jahrgang / März-April 1992/2: Der Okzident –
eine Despotenfestung? . Fortsetzung der Debatte zur Einwanderung
. Über den intellektuellen Umgang mit nichtdeutschen Inländern:
„Was fremd bleibt“
Heft
66, XI. Jahrgang / Mai-Juni 1992/3: Einwanderungsbedarf . Argumente
für offene Grenzen . Poetin der erotischen Revolution: Gioconda
Belli . Auch Österreich mauert
Heft
67, XI. Jahrgang / Juli-August 1992/4: Deutschland auf der Anklagebank:
Schafft zwei, drei, viele Staatsbürgerschaften! . „Akzeptanz
statt Toleranz“: Ein Sommertraum
Heft
68, XI. Jahrgang / September-Oktober 1992/5: Der selektive Humanismus
im Rettungsboot: „Euroase“ . Gratwanderungen vom letzten
„Gipfel“ . ... und der hilflose Antirassismus . Multikulturelle
Gesellschaft als „Strategie gegen rechts“?
Heft
69, XI. Jahrgang / November-Dezember 1992/6: Rostock war nur eine
Szene im Ritual-Theater der Nation . Tausend Jahre dauern länger,
als man denkt – Roma in Europa . „Zeugen der Anklage“
(Tribunal, 5./6. Dezember '92, Bochum)
Heft
70, XII. Jahrgang / Januar-Februar 1993/1: Tribunal gegen den Nationalstaat:
Deutschland wird verurteilt wegen Menschenrechtsverletzungen . Plädoyer
für eine inter-soziale Bewegung . Das perfekte System der EG-Wagenburg
. Menschen- oder Menschenrechtsverletzungen?
Heft
71, XII. Jahrgang / März-April-Mai 1993/2: Politik als Denunziation
– Deutsche Renaissance . Wider die Re-Aktion und Anti-Logik
. Zu Hause „asylantenfrei“, in Übersee auf „Friedensmission“
. Zur Kerzenrevolution
Heft
72, XII. Jahrgang / Juni-Juli-August 1993/3: Nationale Barbarei
– Kultur-Rassismus-Sprache
Heft
73, XII. Jahrgang / September-Oktober 1993/4: Feministischer Kreuzzug
. Marx' eurozentrischer Weltblick . Literatur und Migration
Heft
74, XII. Jahrgang / November-Dezember 1993/5: Perfektionierte Ausgrenzung:
Saison- und Werkvertragsarbeiter . Orientalischer Islam im Supermarkt
. Post-moderne Bildung als interkulturelle Paidea
Heft
75, XIII. Jahrgang / Januar-Februar 1994/1: Intellektualismus –
Fundamentalismus – „Kosmopolitania“
Heft
76, XIII. Jahrgang / März-April 1994/2: „Beruf Neonazi“
. Das Elend der europäischer Kultur: Fetisch Konsum . Der selektive
Humanismus des Westens und der Islam
Heft
77, XIII. Jahrgang / Mai-Juni 1994/3: Pro-Linke – im Ausgriff
auf das Morgen der „neurechten“ Abenddämmerung
. Die „Kurden-Frage“
Heft
78, XIII. Jahrgang / Juli-August 1994/4: Nationalismus – ein
Fehlprodukt? . Was kommt nach der Festung? . Apartheid geht –
Apartheid bleibt? . Alter Wein in feministischen Schläuchen!
Heft
79, XIII. Jahrgang / September-Oktober 1994/5: Die Gewaltsamkeit
der Abstraktion . Gipfel in Kairo: Neomalthusianismus . „Die
Liebe übrigens“: Grenzüberschreitende Literatur
Heft
80, XIII. Jahrgang / November-Dezember 1994/6: „Kosmopolitania
Saarland“ . Die Parade der Paradoxa . Waffenbrüderschaft
für deutsche Interessen
Heft
81, XIV. Jahrgang / Januar-Februar 1995/1: Kulturelle Autonomie
. Widerstand und innere Erneuerung . Traum oder Trauma – Die
globale Migration
Heft
82, XIV. Jahrgang / März-April 1995/2: Geburtenkontrolle für
den Norden – Wir sind die Mütter „unwerten“
Lebens? . Der Gipfel-Welt-Jahr-Markt . Die Heuchelei des bürgerlichen
Humanitarismus . „Kopftuchkrieg“ in Frankreich
Heft
83, XIV. Jahrgang / Mai-Juni 1995/3: Rassismus und soziale Frage
– Stellvertreterpolitik und Rassismus . Der Mythos enthnokultureller
Differenzen zur Manipulation sozialer Konflikte . Von Aufklärern
und Aufgeklärten . Menschen mit Zivilcourage
Heft
84, XIV. Jahrgang / Juli-August 1995/4: Schreiben gegen den Kolonialismus
in der Sprache – „Die Unversöhnlichen“ .
Deutscher Kulturbetrieb und Migrantenliteratur – „Ich
verstehe euch nicht alle“ . Zwischen Kosmopolitania und Exopotika
Heft
85, XIV. Jahrgang / September-Oktober 1995/5: Sklavenarbeit per
Gesetz – Wilder Westen Bundesrepublik – DGB-Positionen
. Zum Konzept der „selektiven Einwanderung“ . Arbeitsmigration
und „postindustrielle“ Feudalgesellschaft . Mithilfe
von „Inseln fremden Rechts“
Heft
86, XIV. Jahrgang / November-Dezember 1995/6: Aus der Arbeit der
Internationalen Liga für Menschenrechte – Warnung vor
der „Bioethik-Konvention“ . Möglichkeiten und Grenzen
einer Antidiskriminierungsgesetzgebung . Sozialarbeitermentalität
für gerechten Krieg . Die Tautologie der Menschenrechtsdebatte
oder die Frage nach dem Herrenrecht
Heft
87, XV. Jahrgang / Januar-Februar 1996/1: Minderheiten, Nationalstaat,
kulturelle Autonomie . Das Imperium, das Pariatum... – Ein
offener Krie
Heft
88, XV. Jahrgang / März-April 1996/2: Zusammenprall der Kulturen?
. Globaler Kulturkrieg – eine „Self-Fullfilling Prophecy“?
– Befangene Bilder – Begegnung oder Konfrontation .
Die verklemmte Nation
Heft
89, XV. Jahrgang / Mai-Juni 1996/3: Laizismus in Deutschland? –
Streitgespräch ohne Theater und lautes Bravo – Saecular,
säcukarer, am säkularsten? . Polizeigewalt und Rassismus
. In den Kulissen der Teutozentrale
Heft
90, XV. Jahrgang / Juli-August 1996/4: „Menschenrechte“
– Selektiver Universalismus in der Menschenrechtsdebatte
Heft
91, XV. Jahrgang / September-Oktober 1996/5: Rassismus in der Wissenschaft
– Im Fadenkreuz der Medien . In den Kulissen der Teutozentrale
Heft
92, XV. Jahrgang / November-Dezember 1996/6: Rechtlos auf Arbeit
. Das Los der Parias: „Ungleich viel Arbeit für ungleich
wenig Lohn“ . Goldhagens militante Kritiker
Heft
93, XVI. Jahrgang / Januar-Februar 1997/1: „Einwanderungsgesetz,
Antidiskriminierungsgesetz, obligatorische Einbürgerung bzw.
Mehrstaatsbürgerschaft“ – Oder zurück zum
Thema von morgen . In den Kulissen der Teutozentrale: Gerechtigkeit
für die Justitia im Reservat der Gutmenschen?
Heft
94, XVI. Jahrgang / März-April 1997/2: Rassismus und die Bewegung
der Antipoden
Heft
95, XVI. Jahrgang / Mai-Juni 1997/3: Spuren der Vergangenheit –
Geschichte der Gegenwart
Heft
96, XVI. Jahrgang / Juli-August 1997/4: Was ist Kultur? –
Definitionen zu einem neuen Kulturverständnis unter der Voraussetzung
der weltweiten Migration
Heft
97, XVI. Jahrgang / September-Oktober 1997/5: Globalismus –
Wandlung – Wanderung . „Neue Arbeiterbewegungen im Globalisierungsprozeß
des Kapitals“: Die Rückkehr des Freibeuterkapitalismus
Heft
98, XVI. Jahrgang / November-Dezember 1997/6: Antidiskriminierungs-Entwürfe
. Nachdenken über das Gutmenschentum von Teutonistan . Die
neue Unmenschlichkeit
Heft
99, XVII. Jahrgang / Januar-Februar 1998/1: Schutz-Szenarien auf
dem Markt der Opferschutzarbeit – Zur Ehrenamtlichkeit und
Selbstorganisation
Heft
100, XVII. Jahrgang / März-April 1998/2: Markt und Arbeit .
Fluch und Furcht vor Flucht
Heft
101, XVII. Jahrgang / Mai-Juni 1998/3: Die Migration in Trust-Burg
– Bosse-Manager-Gesellen – Zur „Halbierung“
der Globalisierung durch Migrationsschranken . „Ich kann dieses
Land nicht lieben“ – Aufzeichnungen und Tagebuchfragmente
Heft
102, XVII. Jahrgang / Juli-August 1998/4: „Wahl-Tun?“
– Pro und contra Wahlboykott . Halbierte Demokratie –
„Was nun?“
Heft
103, XVII. Jahrgang / September-Oktober 1998/5: Deutsche Macht-Wechsel-Szenen
– Das Elend des Politischen
Heft
104, XVII. Jahrgang / November-Dezember 1998/6: Berlin: Reichshauptstadt
oder vom Drang nach Osten – Der Wechsel
Heft
105, XVIII. Jahrgang / Januar-Februar 1999/1: Modell Berlin –
»Deutscher Islam« . Der entfesselte Kapitalismus . Neu-Null-Jahr
in der Teutozentrale
Heft
106, XVIII. Jahrgang / März-April 1999/2: Deutsches Reichs-
und Staatsangehörigkeitsrecht im rot-grünen Treibhaus
Heft
107, XVIII. Jahrgang / Mai-Juni 1999/3: Das Imperium läßt
die Maske fallen – Von wegen: »Balkan!« . Der
Neocäsarismus mit Nero-Pointe . Deutschlands islamische Gemeinschaft
. Allemanische Jung-Kanaken betreten das Parkett
Heft
108, XVIII. Jahrgang / Juli-August 1999/4: Die ethno-okzidentale
Zivilgesellschaft, der Krieg und das Recht auf Flucht . Multikulturalismusentwürfe
made in Germany
Heft
109, XVIII. Jahrgang / September-Oktober 1999/5: Abendland-Communities
im Konflikt . Interkulturelles Konfliktmanagement . Kommuniqué
für den Aufbruch: »Kulturelle Autonomie«
Heft
110, XVIII. Jahrgang / November-Dezember 1999/6: Verlockende Moderne?
Eine Replik auf Heitmeyers »Verlockenden Fundamentalismus«
. Der Streit um den Doppelpaß: Volksherstellung als Akt der
Unterwerfung?
Heft
111, XIX. Jahrgang / Januar-Februar 2000/1: Treibjagd an den Mauern
Europas – Neues vom BGS – »sans papiers«
in Frankreich – Ausschaffung um jeden Preis . Rassenwahn goes
Online – Aufstrebender Rechtsradikalismus im Internet . Morgenröte
einer neuen Epoche?
Heft
112, XIX. Jahrgang / März-April 2000/2: Die Moral der neuen
Weltherren – Macht und Korruption . Im Schlaraffenland Demogracia
Heft
113, XIX. Jahrgang / Mai-Juni 2000/3: Forum Staatsbürgerschaft
. Nato-Crimes in Yugoslavia . Menschenrechte und Minderheitendiskurs
Heft
114, XIX. Jahrgang / Juli-August 2000/4: Poetische Literatur im
Widerstand gegen die kulturalistische Bevormundung . In deutschen
Küchen . Meuterei im nordischen Amphitheater der globalen Apartheid
Heft
115, XIX. Jahrgang / September-Oktober 2000/5: Moderne Sklaverei
– Pfade in die Festung – Migration, Frauenhandel und
Illegalisierung . Ein Herrenvolk sortiert seine Zuwanderer . Ständerechts-Humanismus
gegen Schläger-Rassismus
Heft
116, XIX. Jahrgang / November-Dezember 2000/6: Religion und Revolution
– Die andere Seite des Christentums – Der Islam und
die soziale Frage – Wirtschaftlicher Laizismus – Die
Debatte über Islamischen Religionsunterricht . Sprengsätze
im Treibhaus der Ethnophobie
Heft
117, XX. Jahrgang / Januar-Februar 2001/1: Zur aktuellen Debatte
um die nützlichen Einwanderer . Abendland – Communities
. Leitkäufe im Treibhaus der Zuwanderungsfrüchte . Der
Weltzustand
Heft
118, XX. Jahrgang / März-April 2001/2: Neorassismus oder: Wir
selbst sind die Anderen – Konstruktion der Ethnizität
– Ethnisierung und Kriminalisierung als Ausgrenzungsstrategie
. Das Global Empire und seine Architektur: Ethnokultur – Die
Selektionsdebatte
Heft
119, XX. Jahrgang / Mai-Juni 2001/3: Die neue Sklaverei –
Heloten der Globalisierung . Zivilgesellschaft: Die Maskeradenparade
des korrumpierten Humanismus . Albert Camus und die Deutschen .
Bundesrepublikanische Kulturlandschaft oder: Die Lust am Untergang
Heft
120, XX. Jahrgang / Juli-August 2001/4: Bildung für alle oder
Herausbildung von Elitengesellschaften? – Die gescheiterten
Eliten oder Anonyme Macht und Selbstentfremdung – Staudamm
Schule . Der deutsche Autismus . Germanenschrumpf und sein Raumsturmboot
im Auftrumpf
Heft
121, XX. Jahrgang / September-Oktober 2001/5: Globale Apartheid
– Völkermord mit anderen Mitteln – Gibraltar: Afrikas
Massengrab – Die Sündenböcke Europas – Killerkapitalismus,
Zockerdemokratie, Arbeitslager – Der Sozialstaat im Würgegriff
der Neokapitalisten – Demo-Grazien im Zirkusrund der Plutokratie
Heft
122, XX. Jahrgang / November-Dezember 2001/6: Notstand des Globalismus
. Die Urbanität der Eingewanderten-Communities . Die neue Angst
– McWorld versus Djihad – Die Einrichtung des gesellschaftlichen
Notstandes . Spartakus im Vermächtnis: Die Rebellion der Barbarenlegion
. Vom Wert des Pessimismus
Heft
123, XXI. Jahrgang / Januar-Februar-März 2002/1: »Zuwanderungsgesetz«:
Der Staat modernisiert seinen völkischen Rassismus . Die selektive
Aufhebung des Rechtsstaates . Der Prozess der Ethnisierung –
Apartheid in Euronien . Fremd in einem kalten Land . Die Allgegenwart
der Grenze
Heft
124, XXI. Jahrgang / April-Mai-Juni 2002/2: Fetisch Abendland .
Die Nordiden-Bastille zwischen Politik und Apokalyptik . Harter
Fall Palästina . Zweitausend Jahre christliche Leitkultur .
Literatur in der Nische
Heft
125, XXI. Jahrgang / Juli-August-September 2002/3: Integrationale
Intentionen . Gelähmte Demographien und das leidige Groß-D
. Über Feind- und Leitbilder
Heft
126, XXI. Jahrgang / Oktober-November-Dezember 2002/4: In Provincia
Anatolia des Novum Romanum . Die Kultur der Spaßgesellschaft
. Jonathan Swift und die Wiederkehr der Yahoos . Der einsame Kampf
des Don Quijote
Heft
127, XXII. Jahrgang / Januar-Februar-März 2003/1: Kein Eurasien
in die West-Feste
Heft
128, XXII. Jahrgang / April-Mai-Juni 2003/2: Pax Americana und Völkerrecht
. Der Krieg gegen die Krise . Markige Kreuzritter abermals auf der
Route ins Morgenland . Die suizidale Gesellschaft
Heft
129, XXII. Jahrgang / Juli-August-September 2003/3: Libertäre
Literatouren . Im Sog des Wirbelsturms vom Vorderen Orient . Der
postmoderne Mensch
Heft
130, XXII. Jahrgang / Oktober-November-Dezember 2003/4: Medialer
Diskurs in der kosmopolitanen Einwanderungsgesellschaft . Im Musentempel
der Mäuse-Mentoren . Macht ohne Moral
Heft
131, XXIII. Jahrgang / Januar-Februar-März 2004/1: Schwarzer
Winter an der Saar . Neorassismus in den Medien . Über Exotinnen,
Unterdrückte und Fundamentalistinnen . Faule Kopftuch-Kompromisse
Heft
132, XXIII. Jahrgang / April-Mai-Juni 2004/2: Wider den Schwarzen-Winter
an der Saar: Auf Touren ist die Karawane der Solidarität .
Vom Gastarbeiter zum heimischen Unternehmer . Die Zitadellen-Zivilisation
hinter Wällen und Vasallen.
DIE BRÜCKE e.V. – Vorstand: Dr. Gavril
Gougleris (1. Vorsitzender), Mehmet Ural (2. Vorsitzender), Christel
Drawer (Kassenwart), Dr. Angelika Schulz,
Dr. Stefanie Karg und Tülin Arslan (Beisitzer).
Ziele (§ 3):
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige
Zwecke. Sein Ziel ist die gegenseitige Verständigung zwischen
Mitbürgern deutscher und ausländischer Herkunft in der
Bundesrepublik Deutschland. Der Satzungszweck wird insbesondere
verwirklicht durch:
–
Sammlung von Publikationen von kulturellen, politischen und sozialen
Nachrichten über die Herkunfstländer der ausländischen
Mitbürger und ihre Probleme in der Bundesrepublik Deutschland;
–
Koordination und Durchführung von Bildungsveranstaltungen über
politische, rechtliche und kulturelle Fragen in der Ausländerarbeit;
–
Entwicklung von Angeboten zur Hilfe bei Sprach- und Schulproblemen
der Kinder ausländischer Arbeitnehmer und zur Erwachsenenbildung;
–
Entwicklung von Angeboten zur Hilfe bei rechtlichen, wirtschaftlichen,
sozialen und politischen Problemen;
–
Publikation und Diskussion geeignete Betreuungskonzepte und Lernprogramme
für die Arbeit mit ausländischen Schülern;
–
Förderung der Anerkennung der kulturellen Eigenständigkeit
der Mitbürger ausländischer Herkunft durch geeignete Veranstaltungen;
–
Förderung der Zusammenarbeit von Initiativen und Einrichtungen,
die sich um die Verwirklichung der oben genannten Ziele bemühen.
Redaktionsstatus der Zeitschrift DIE BRÜCKE:
Geschäftsführende
Redaktion hat ihren Sitz in Saarbrücken. Sie tätigt die
laufenden Geschäfte und ist verantwortlich für die Herausgabe
der einzelnen Ausgaben. Sie verpflichtet sich, zu jeder Redaktionssitzung
von einer Nummer alle Mitglieder der Redaktionskonferenz einzuladen.
Die Sitzungen finden in Saarbrücken statt.
Redaktionskonferenz
entscheidet über die Richtlinien der redaktionellen Arbeit.
Sie findet mindestens zweimal jährlich an möglichst wechselnden
Orten statt.
Ein Mitglied der Redaktionskonferenz kann DIE
BRÜCKE auf regionalen Foren selbständig vertreten, auf
überregionalen Foren in Absprache mit der geschäftsführenden
Redaktion. Die Mitgliedschaft in der Redaktionskonferenz setzt eine
Mitgliedschaft im herausgebenden Verein DIE BRÜCKE e.V. als
aktives oder Fördermitglied voraus.
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