Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
um es gleich vorweg zu sagen: Ich finde Ihren „Leserbrief“
an ... „Die Brücke“ bedauerlich und einer Integrationsbemühung
abträglich.
Als Historikerin dürfte Ihnen hinlänglich
die Informationsfreiheit und die Freiheit der Meinungsbildung als
Vehikel zu einer Integration, insbesondere von gesellschaftlichen
Randgruppen bekannt sein. Durch Entzug von finanziellen Förderungsmitteln
greifen Sie massiv negativ in diese zu fördernde Integration
ein. Sie erreichen also das Gegenteil von dem, was Sie möchten.
Sie schreiben an anderer Stelle Ihres „Leserbriefes“
von der Forderung des „Sich-Aufeinander-Einlassens“,
lehnen aber zum Beispiel einen Dialog (wie ich lese) mit der Redaktion
der Zeitschrift „Die Brücke“ ab. Auch hier kommt
de facto das Gegenteil von dem heraus, was Sie möchten.
Das „Sich-Aufeinander-Einlassen“, meinen
Sie, sei „kein einmaliger Akt, sondern ein Prozeß, der
von allen“, also auch von Ihnen, „immer wieder erneuert
werden muß.“ Es setze „vor allem sprachliche Kommunikation“
voraus, worunter Sie „das Erlernen der gemeinsamen Sprache“,
also der deutschen verstehen.
Ich weiß nicht, Frau Ministerin, ob Sie schon
mal die Zeitschrift „Die Brücke“ gelesen haben,
sonst müßte Ihnen eigentlich aufgefallen sein, daß
sie zu 99,9% in deutscher Sprache ihre Inhalte vermittelt - eine
fundamentale Voraussetzung zu einer Integration. Es müßte
Ihnen darüber hinaus auch das inhaltliche „Sich-Aufeinander-Einlassen“
- als weitgehende Regel - aufgefallen sein, etwa in meinem Beitrag
„Für Melek“ im Heft Nr. 128, April-Mai-Juni 2003,
unter Pseudonym „Hans van Ästen“, bei dem unter
anderem ein reges „Sich-Aufeinander-Einlassen“ nicht
nur mit „Melek“ stattfindet, sondern mit vielen Nationalitäten
am Kaffee- und Obststand des Berliner Bahnhof Zoo.
Was mach ich nun, wenn in absehbarer Zeit Ihr Rotstift
alle finanziellen Mittel für „Die Brücke“
streicht?
Die etablierten Medien, etwa der Berliner Tagesspiegel,
die Morgenpost, die Berliner Zeitung, ja sogar die Frankfurter Rundschau
druckten meine integrationsfördernden Beiträge nicht,
und wenn jetzt auch noch die Zeitschrift „Die Brücke“
durch Ihre Streichaktion aufgibt, dann haben Sie wieder das erreicht,
was Sie ja eigentlich vermeiden wollen: eine Ghettoisierung, ein
weiteres Abdrängen, selbst aus einer kleinen Öffentlichkeit,
damit also auch das Gegenteil von Integration, des „Sich-Aufeinander-Einlassens“,
wozu ja vor allem die Sprache, mündlich und hier insbesondere
schriftlich gehört.
Es ließe sich zu Ihrem „Leserbrief“
noch vieles sagen, aber gestatten Sie mir noch eine Bemerkung: Über
Konzepte kann man streiten. Auch das gehört in einem demokratischen
Staatswesen zur Normalität, wie etwa, daß man einen „Leserbrief“
schreibt, aber fair finde ich es nicht, wenn Sie am Ende dieses
Briefes den Vorwurf erheben „Integrationsbemühungen von
Menschen“ würden in dieser Zeitschrift „lächerlich
gemacht“, ohne daß Sie nicht ein einziges Beispiel anführen.
Hans Ingebrand (Berlin)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
Ihren Leserbrief in der letzten „Brücke“
haben wir verblüfft zur Kenntnis genommen. Wir leben seit über
12 Jahren als transkulturelles Paar zusammen, und wir haben die
Brücke stets als ein Organ verstanden, das auf überaus
wohltuende Weise - man muss sagen endlich - von einem emanzipatorischen
Ansatz ausgehend über den problematischen Begriff einer „Integration“
hinausweist und die Menschen (so das Denkmotiv der Brücke)
nicht länger vor irgendeinem Herkunftshintergrund verortet,
sondern per se als gleichwertige Individuen betrachtet. Einen ebensolchen
inhaltlichen Ansatz hatte auch die von der Arbeiterwohlfahrt, dem
regionalen Deutschen Roten Kreuz und von so vielen anderen Organisationen
unterstützte „Bielefelder MigrantInnen-Zeitung“,
die wir mitbegründet hatten.
Dass die Brücke einen kulturell-ethnischen Ansatz
ablehnt und stattdessen eine gleichwertige Individualität aller
Menschen - ob mit Migrationshintergrund oder nicht - anstrebt, kann
nur mit irritierend schwachem Kenntnisstand als ‘potentiell
Rassismus fördernd’ angesehen werden. Ganz im Gegenteil
entspricht dieser Ansatz postmodernen Theorien, beispielsweise in
der Sozialphilosophie sowie im postmodernen Feminismus einer Judith
Butler. Diese postmoderne Theorieentwicklung sollte einer Wissenschaftlerin
wie Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Die Brücke bewegt sich also auf postmodernem
Terrain und spricht wohl etlichen MigrantInnen aus der Seele, die
nicht länger von irgendeiner Leitkultur aus betrachtet und
vor dem Hintergrund ihrer Herkunft eingeordnet werden wollen. Indem
der Brücke die Mittel gestrichen werden, verliert eine wichtige
antirassistische Säule der Theorie- und Sozialentwicklung ihren
Boden. Dies sollten Sie nicht verantworten, sondern die Brücke
weiterhin fördern.
Dr. phil. Ralf Burnicki und Maryam Sharif (Bielefeld)
***
Sehr geehrte Frau Ministerin,
wie ich höre, ist die Zeitschrift DIE BRÜCKE
in eine äußerst prekäre Lage geraten. Anscheinend
auf Ihre Initiative hin ist der herausgebende Verein aus dem Etat
der gemeinnützigen Projekte gestrichen worden, die sich den
Themen der „Migration und Integration“ widmen und durch
die öffentliche Hand gefördert werden.
Ich war schockiert und konnte es kaum glauben.
Mir ist keine deutsche Zeitschrift bekannt, die mir
solcher Ernsthaftigkeit und Leidenschaft, dabei auf höchstem
intellektuellen Niveau, sich gerade dieser Themen annimmt. Hier
in den USA, wo ich mich zur Zeit aufhalte, haben amerikanische Freunde,
die interessierte Deutschlandbeobachter sind, mit Verwunderung und
Unverständnis auf diese Maßnahme Ihrer Landesregierung
reagiert. Sie meinen, dass doch gerade ein Land wie Deutschland
mit seiner historischen Bürde auf ein Publikationsorgan wie
DIE BRÜCKE nicht verzichten kann...
Prof. Dr. Hans G. Skitter (USA)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
Offenbar will das Saarland seine Rolle in der Mitte
Europas und damit auch als interkultureller Treffpunkt nicht mehr
spielen. Jedenfalls geht das aus der Streichung der Mittel für
die einzig bundesweit bekannte Zeitschrift des Saarlandes „Die
Brücke“ hervor. Das ist mehr als traurig.
In einem Brief an „Die Brücke“ schreiben
Sie, dass diese Zeitschrift ja nur 1000 Auflage hat und somit den
größten Teil der Bevölkerung nicht erreicht. Diese
Tatsache ist ebenfalls traurig genug.
Fragt man allerdings nach den Gründen dafür,
so wird deutlich, dass die Politik und die herrschende Öffentlichkeit
ja alles dafür tun, dass sich das nicht ändert. Mit rassistischen
Vorurteilen läßt sich eben leichter Stimmung machen als
ohne sie. Und es ist nur zu verständlich, dass „Die Brücke“
keine opportunistische Zeitschrift sein will, weil es da eh schon
genügend gibt, und zwar mit hoher Auflage. Sicher würden
Sie „Die Brücke“ unterstützen, wenn ich Sie
recht verstanden habe, hätte sie eine Auflage von 100.000 und
mehr. Bloß: Dann bräuchte „Die Brücke“
die Unterstützung des Saarlandes nicht.
Apropos Stichwort „Integration“: Hat nicht
die Politik dafür gesorgt, dass dieser Begriff ein Synonym
für bedingungslose Unterwerfung geworden ist? Unterwerfung
unter die Gewalt und die auf ihr basierenden Richtlinien des demokratischen
Rassismus. Oder ist einem Verantwortlichen wie Ihnen die Unterscheidung
zwischen Deutschen und Ausländern, sowie Ausländern untereinander
(Gastarbeiter, Asylanten, Aussiedler, Grüne-Karte-Besitzer,
Touristen) fremd? Wohl kaum, Sie können sich und wollen sich
sicherlich auch nichts anderes vorstellen.
Es wäre wahrscheinlich eine Illusion zu denken,
Politikern ihre idiotischen Sparbeschlüsse ausreden zu können.
Damit deren Rechnung nicht aufgeht, dafür freilich werde ich
mich bemühen, im Gegenzug zu sorgen.
Wolfgang Richter (Augsburg)
***
Sehr geehrte Frau Ministerin Dr. Gömer,
ich teile auch nicht alle Meinungen und Ansichten,
die in der Zeitschrift Die Brücke abgedruckt werden, doch immer
finde ich genügend Beiträge, besonders die soziologischen,
aber auch die poetischen und oftmals auch die schlichten Beschreibungen
über den Alltag der Migranten, die mich betroffen machen und
mir unter die Haut gehen.
Der Zeitschrift Die Brücke, die sich überwiegend
als Sprachrohr der in Deutschland beheimateten Migranten versteht,
den letzten Cent zu entziehen, ist für mich kleinbürgerlich
und undemokratisch. Ich kann nicht sagen, daß unsere regionalen
Medien dieses Thema ausführlich und tiefgründig erfassen,
weil inzwischen vieles von Werbung und Menschen-Voyeurismus zugepackt
ist. - Wenn kaum noch offen, polemisch und tiefgründig diskutiert
werden darf in einem vereinten Deutschland, nur wenig ins Freie
zeigt, werden wir bald an unserem eigenen Unsinn ersticken ...
Rotstift - umschleiert mit gediegenen Worten, um unbequeme
Wahrheiten und Gedanken auszuschalten - und Demokratie passen nicht
zusammen ... „Die Stütze meines Landes sind die, welche
denken. Nicht jene, die mitmarschieren“, sagte schon Friedrich
Dürrenmatt.
Bitte halten Sie den Etat für Gedankenfreiheit,
Toleranz und Meinungsbildung aufrecht -, auch wenn nicht ganz Deutschland
Die Brücke liest wie BILD. Ich denke nur an die Bibel, an die
Stelle mit den fünf Leuten. Eine bessere Schrift ist mir noch
nicht unter die Augen gekommen.
Reinhard Bernhof (Leipzig)
***
Sehr geehrter Frau Dr. Görner,
mit Entsetzen bekam ich Kenntnis davon, dass der herausgebende
Verein der Zeitschrift DIE BRÜCKE aus dem Etat jener frei-gemeinnützigen
Projekte gestrichen wurde, deren Tätigkeit im gesellschaftlichen
Gefüge der „Migration und Integration“ durch die
öffentliche Hand gefördert wird. Zu Ohren kam mir zugleich,
dass die Initiative für diese Rotstift-Routine auf Sie zurückgeht.
Integration bedeutet, wie Sie wissen, die Eingliederung
von Minderheiten ohne Selbstaufgabe und Assimilation, ohne Verlust
der eigenen Identität und ohne bedingungslose Anpassung an
die Mehrheitsgesellschaft. Sie erstreckt sich auf alle Lebensbereiche
und „setzt die Herstellung von Chancengleichheit und weitgehender
Rechtsgleichheit voraus“. Die bisher praktizierte Ausländerpolitik,
insbesondere Ihrer Partei, erfordert die totale Anpassung, die Selbstaufgabe
zugunsten der Aufnahmegesellschaft. Die immer wieder verschärften
Vorschriften und Gesetze führten zur Ausgrenzung und zur Benachteiligung
der Emigranten in allen Lebensbereichen. Als Folge dieser Politik
ist eine schwer überwindbare Kluft zwischen Majoritäten
und Minoritäten entstanden. DIE BRÜCKE hat immer solche
Integration, die aufgrund des Widerspruchs zwischen bestehender
Realität und gesetzten Anforderungen zum Scheitern verurteilt
ist, kritisiert und trat und für die Schaffung von strukturellen
und rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Integration ein,
die eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
ermöglicht. Das setzt nicht nur eine Integrationsfähigkeit
der Minoritäten voraus, sondern auch die Integrationswilligkeit
und Aufnahmebereitschaft der Majorität.
Zusätzlich zu diesen Bedingungen tragen solche
Auseinandersetzungen zu einer erfolgreichen und gesunden Integration
bei, die darauf zielen, die Andersartigkeit der Minoritäten
und Majoritäten hervorzuheben und sie zu akzeptieren. DIE BRÜCKE
tut das!
DIE BRÜCKE vereint wie kein anderes Beispiel
in der Medienlandschaft weltweit so viele Künstler, Autoren,
Wissenschaftler, Schreiber und Betroffene zusammen. Sie ist ein
Zeugnis gelungener Integration!
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
Sie wissen sehr genau, die Streichung der Finanzmittel
gefährdet das Weiterbestehen der Zeitschrift, aber das der
Gedanken nicht! Wortgewandte Oppositionelle können das Wort
als Waffe benutzen. Ich bin sicher, dass es nicht in Ihrem Sinne
ist, die Gesellschaft zu spalten...
Dr. Metin Buz (Frankfurt/Main)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Goerner
mit Bestuerzung hoere ich, dass die Foerderung der
Zeitschrift Die Bruecke gestoppt wurde. Diese Publikation ist unersetzlich
fuer die ausgezeichnete Kombination von Meinungsbeitraegen, akademisch
fundierten Dokumentationen und Essays, Rezensionen, Kulturnachrichten,
kreativem Schreiben und anderem mehr zum Themenkreis Migration(en)/Nation(en)/Integration(en).
In Grossbritannien fehlt uns etwas derartiges; Sie
sollten doch stolz sein, ein solches ehrenamtliches und gemeinnuetziges
Projekt von beachtlichem internationalem Wert mitunterstuetzen zu
koennen. Ich werde hoffentlich bald von der Zuruecknahme des Ausschlusses
hoeren.
Dr. Tom Cheesman (GB)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
mit Befremden habe ich vernommen, dass Sie den Verein
der Zeitschrift Die Brücke aus dem Etat frei-gemeinnütziger
Projekte gestrichen haben. Es ist absurd, den Verantwortlichen vorzuwerfen,
sie würden sich gegen den Integrationsgedanken wenden! Sie
legen doch nur den Finger auf die Schwachstellen der derzeitigen
Integrationspolitik. Mir ist Ihr Handeln unbegreiflich, zumal es
sich bei den Betroffenen zumeist selbst um Migranten handelt. Dass
diese ihre Kritik oftmals polemisch vortragen, zeigt doch nur, wie
betroffen sie sind und wie sehr sie Veränderungen, wie sehr
sie eine echte Integration wünschen. Warum setzen Sie gerade
bei ihnen den Rotstift an, anstatt mit ihnen in ein offenes Gespräch
einzutreten, das Missverständnisse aufklärt, Positionen
zu verstehen versucht? Dass das funktioniert, erfahre ich jeden
Tag hier in Nordrhein - Westfalen, in einem Bundesland, das geradezu
als Schmelztiegel unterschiedlichster Nationen angesehen werden
kann. An diesem Dialog ist hier in NRW ja auch Ihre Partei maßgeblich
beteiligt.
Natürlich ist das alles nicht einfach. Es gilt
zuzuhören, Missverständnisse auszuhalten, beharrlich um
Verständnis zu werben und die Menschen in den Nöten und
Sorgen verstehen zu lernen, die sie direkt und indirekt zum Ausdruck
bringen. Ihre Rotstiftaktion bewirkt genau das Gegenteil von dem,
was Sie eigentlich beabsichtigen. Sie verletzt, sie grenzt aus,
sie schadet. Ja, sie macht mundtot, weil sie diesem Verein an einer
wesentlichen Stelle die finanzielle Basis entzieht. Und das kann
nicht in Ihrem Interesse als Ministerin liegen. Das glaube ich einfach
nicht. Es entspricht keinem christlich - abendländischen Selbstverständnis
und weist auch nicht in eine europäische Zukunft. Eine Politik
wird nicht dadurch besser, dass man seinen Kritikern das Podium
entzieht. Insofern fordere ich Sie auf, den Verein Die Brücke
weiter zu fördern und geduldig mit ihm den Dialog über
die strittigen Fragen zu suchen. Es ist in Ihrem Interesse!
Dr. Artur Nickel (Bochum)
***
Sehr geehrte Frau Görner,
ich habe erfahren, dass Ihr Ministerium keinen Zuschuss
mehr für die Zeitschrift „Die Brücke“ gewähren
will. Eine Begründung für diese Maßnahme ist mir
nicht bekannt. Ich weiß jedoch, dass diese Zeitschrift zum
Dialog über Fragen des interkulturellen Zusammenlebens seit
vielen Jahren einen sehr wertvollen Beitrag leistet. Deshalb möchte
ich Sie bitten, die Streichung des Zuschusses für „Die
Brücke“ noch einmal zu überdenken.
Dr. Richard Kelber (Dortmund)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
es mag sein, dass Sie - von Ihrem Standpunkt aus betrachtet
- mit Ihrer Kritik an einzelnen Positionen in der Zeitschrift „DIE
BRÜCKE“ Recht haben, aber kann diese Kritik im Ernst
ein Grund sein, die Zeitschrift aus der Liste der durch Ihr Ministerium
geförderten Projekte zu streichen? Sie setzen den Schwerpunkt
auf Integration. Aber Integration, was immer Sie darunter verstehen,
lässt sich gewiss nicht auf dem Verordnungsweg erreichen, sondern
kann höchstens am Ende eines langen und geduldigen Diskussionsprozesses
stehen.
Soweit ich sehe, ist DIE BRÜCKE, an der ich seit
fast von Anfang an mitarbeite, das einziges Forum weit und breit,
in der genau diese Fragen kontrovers diskutiert werden. Und Sie
wollen ausgerechnet diesem Projekt die öffentliche Förderung
entziehen?
Dr. Peter Schütt (Hamburg)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Görner,
man sollte die Brücke m.E. auf jeden Fall weiter
fördern, weil diese Art Zeitschriften immer seltener werden.
Auch hier macht es nicht die Quantität, sondern die Qualität!
Für mich ist die „Brücke“ schon
allein deswegen interessant, weil viele Informationen drin stehen,
die leider sonst aus keiner offiziellen Quelle, oder Zeitungen,
Rundfunk und Fernsehen zu erhalten sind.
Ich gehe mal davon aus, das Sie kaum Zeit haben werden,
die „Brücke“ zu lesen, und möchte Ihnen an
einem Beispiel erläutern, was ich meine: „Die Brücke“
Nr. 1 / XXIII. Jahrgang, Heft 131, Januar-Februar-März 2004,
Seite 17 + 18. Zitat:
„Die Attacke auf die Atheisten. Eine Replik
auf Martin Hohmanns Rede.
Wie gut beherrschen die Deutschen ihre eigene Sprache?
Diese Frage stellte ich mir schon, als ich seinerzeit
das Flugblatt Möllemanns las und darin weder Anti-Jüdisches
noch Anti-Israelisches fand, sondern lediglich die Kritik an die
Adresse der Herren Ariel Scharon und Michel Friedman. Eine gemäßigte
Kritik, die sogar von sehr vielen jüdischen Menschen geteilt
wird.
Im Faltblatt stand ausdrücklich: ‘Jürgen
W. Möllemann setzt sich seit langen beharrlich für eine
friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes ein: mit sicheren Grenzen
für Israel und einen eigenen Staat für die Palästinenser.’
Wer hierin eine anti-israelische Position lesen will,
muss einen Sprachkurs besuchen - oder sich psychiatrisch behandeln
lassen.
Bei Martin Hohmanns jüngster Rede ist die Sache
zwar komplizierter als bei Möllemann, doch seine zentrale Aussage
wird ebenfalls geflissentlich übersehen und nicht berücksichtigt.
Hohmann sagte ausdrücklich: ‘Weder die Deutschen noch
die Juden sind ein Tätervolk.’ Trotzdem wird überall
behauptet, dass er die Juden als Tätervolk bezeichnet habe...
Shraga Elam, Israelischer Journalist und Friedensaktivist,
CH-Zürich“
Ich hatte nie ein Exemplar des „Möllemann
Faltblattes“ zu sehen bekommen, und von dem erwähnten
Hohmann Zitat, kannte ich auch nur die offizielle Version, weshalb
ich diesem Herrn Hohmann in einer Kritik sehr Unrecht getan habe.
Jetzt wird es Sie nicht besonders aufregen, zu erfahren,
das ein alter Rentner noch Wert auf korrekte Information legt, aber
ich bin ja vielleicht nur ein Beispiel unter Vielen.
Hans J. Kever (Wittlich)
***
Sehr geehrte Frau Dr. Regina Görner,
Denken Sie nicht auch, dass es sehr wichtig ist, dass
Menschen in unserem Land, egal welcher Herkunft und Nationalität
auch immer, eine Plattform brauchen, wo sie ihre Meinungen, Ängste
und Hoffnungen kund tun können? Dieses Forum bietet, so viel
ich weiß, nur die Brücke. Ich bin mit vielen Menschen
der Meinung dass dieses Forum erhalten bleiben muss...
In der Hoffnung auf ein positives Ergebnis für
die „ Brücke“...
Ingrid Hendricks (Essen)
***
Weitere Unterzeichner von Protest-Briefen sowie Solidaritätsbotschaften:
Andreas Schmitt (Berlin), Christian Manteufel (Leimigen),
Dipl.-Ing. Georg Walz (Wolfratshausen), Dipl.-Päd. Dieter Neumann
(Ludwigsburg), Dr. Jutta Dornheim (Bremen), Edda Gutsche (DK-Taastrup),
Elisabeth Schneider (Frankfurt/Main), Ernst Kaufmann (Müllheim),
Frank Overhoff (Velbert), Franz Schandl (Redakteur der Zeitschriften
Streifzüge/Wien sowie Krisis/Nürnberg), Fred Kautz (Darmstadt),
Gottfried Weger (Simbach), Gudrun Rupp (Konstanz), Halil Can (Berlin),
Helga Klöpping (Dortmund), Hermine Jöst (Berlin), Kenan
Sinanoglu (Duisburg), Krikor Arakel Melikyan (Berlin), Kurt May
(Langeln am Harz), Manfreda Bendrien (I-Palermo), Marlis Kandil
(Karlsruhe), Max Holon (Darmstadt), Michael Loeckle (Baden-Baden),
Molla Demirel (Radio Kaktus, Münster), Norbert Büttner
(Berlin), Prof. Dr. Asit Datta (Hannover), Prof. Dr. Fuad Kandil
(Karlsruhe), Prof. Dr. Helmut Dahmer (Darmstadt/Wien), Renato Vecellio
(A-Wien), Sahabeddin Buz (Hannover), Sibylle Böhmer-Rawas (Erding),
VIA-Bundesgeschäftsstelle (Duisburg) u.a...
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