XXV. Jahrgang, Heft 140
Apr - Mai - Jun 2006/2

 
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Letzte Änderung:
12.04.2006

 
 

 

 
 

 

 

Kosmopolitania SaarLorLux

Die Don Quixoten-Karawane auf Achse, um den Fabel-Fabrikanten der Quoten-Kompanie zwischen Studios und Studienbüros den Fehdenhandschuh hinzuwerfen

   
 
 


Literatur-Wettbewerb des Quartal-Periodikums DIE BRÜCKE im wahrhaft solidarischen Akt

Aufruf zur aktiven Teilnahme und zum kollegialen Rückhalt

Anfang Juli 2005 ging der libertär inspirierte »Literatouren«-Wettbewerb »Kosmopolitania SaarLorLux« an den Start, den das Quartal-Periodikum DIE BRÜCKE innerhalb von fünfzehn Jahren zum dritten Mal ausschrieb. Er birgt ein prospektives Ja zur Utopie – das heroldenhafte Wagestück, eine Botschaft zu verkünden, vor allem für diejenigen Überfüllten, die außer zuweilen Mut und Wut kaum etwas besitzen, aber sich alleweil einen frischen Morgen der Fidelitas ausdenken.


Gedankengehalt

Klein ist der Humanen-Planet Erde geworden, wenn nicht innerlich verkümmert. Kontinente miteinander verbunden, Berge überquert, Wüsten und Ozeane. Systeme überwunden, Unterschiede glattgehobelt. Pyramiden aufgezogen, Apartheidsartikel ins Soziale übertragen – bis zum Abwinken. Mit Bravour paradieren Börsen-Brigaden vor Kameras und die Briganten der völkischen Sippschaften...

Ende der Zivilisationsgeschichte? Kreuzzug gegen Dschihad?

Kein Regenbogenbaum, nach dem man sich sehnt? Kein Blütentraum, den man pflegt?

Nur noch die Börsenpflegeparties der Heuschreckenplage?

Ende der Utopien?

Ist das alles, was die dritte industrielle Revolution mikroelektronischer Glorie dem Menschentum bescheren konnte? Der Krieg kreischender Kulturalismen? Neben- und gegeneinander kumulierte Geschöpfe als Gesellschaft? Vereinsamte Individuen als Symbol der Libertät? Oder der Libertinage?

Keine Odysseen, keine Robinsonaden auf dem Programm der Printimperien und Fernsehsender? Endgültiger Exitus des Don Quijote?

Hyäne-Charm hinter dem Schlangen-Schwarm? Das zähe Zähneklappern vor der Furie und Sirene des Systems, dem triumphalen Trommelfeuer der Mäuse-Mönche? Der Heidenlärm auf dem Dach des Besitzgötzen-Tempels, dem Gipfel der Apartheidspyramide?

Ende der Wortkunst als Replik der Rebellion auf den Raubbau des Erdenrundes und auf die Invasion der globalisierten Reaktion? Gemäß der Fusion des Alten Kontinents mit der NewWorld?

Nein!

Und dieses Nein bekräftigt DIE BRÜCKE des Kosmopolitanen-Kollektivs mit einem prospektiven Ja zur Utopie, erwärmt sich für einen Berg von Don Quijoten – mit dem Start eines Literatur-Wettbewerbs, den sie innerhalb von fünfzehn Jahren zum dritten Mal entgegen dem nordisch arischen Drachenwind der Dramen-Diktion ausschreibt, um ein optimales Orchester von Oden- und Epen-Künstlern und epochalen Opponenten aufs Neue in Fahrt zu bringen.


Dichten statt Klagen

Wettbewerbe im literarischen Betrieb gibt es inzwischen zuhauf. Auch die Preise, die vergeben werden, die Werkstätten der Wortkunstwerke zu sekundieren oder ihre Urheber systemkonform zu annektieren. Sie weisen auf eine Reise hin, die unter dem Kommando der bereits feststehenden Sieger anbricht. Zum gesellschaftlichen Gewicht der utopischen Denkarbeit gehört hingegen, jedes Leben als ein Opus aufzufassen, es vom ersten bis zum letzten Blatt optimistisch wie objektiv aufzuschlagen.

Das Kompositum „Kosmopolitania SaarLorLux“ setzt sich aus dem Saarland, Lothringen und Luxemburg zusammen, kann jedoch bis zum rheinland-pfälzischen Westen, belgischen Süden, schweizerischen Norden ausgedehnt werden – mit ihren alteingesessenen und eingewanderten Einwohnern: Iberianer, Sizilianer, Anatolier, Thrazier, Balkanier, Magrephiner, Adrianer, Moreaner u.a.

Die Wettbewerbs-Beiträge – Poesie und Prosa – haben neben den Impressionen aus dem gelebten Weltalter greifbare Utopien als Lebensperspektiven in einem exemplarischen Erdstrich zu illustrieren – nach der Devise Dichten statt Klagen. Die Teilnahme setzt keine Demarkation regionaler Zugehörigkeit voraus. Zwei historische Werke liefern Grundideen: „Utopia“ und „Don Quijote“.

Ein Bündel Literatur und Kritik gelangt fast täglich an die Adresse des „Forum für antirassistische Politik und Kultur“. Es enthält manchmal Blütenträume, Ideale über das Reale hinaus. Merklich bleibt der Antagonismus zwischen Stagnation und Aktion, der Ursprung des Wortes im Kollektiven, auf dem das breite Parkett des freien Denkens baut. Es geht dabei um Konstellationen, dem Menschen in höchster Not Kraft zu verleihen. Mit dem Wagnis zu Utopien, auch wenn sie bisher kaum Wirklichkeit geworden sind. Gescheitert sind sie hingegen auch niemals. Ihnen wohnt die Saat inne, die stets fruchtet und die Individuen zum kollektiven Handeln bewegt.

Um ihrem Ruf als Morgenstürmer gerecht werden zu können, müssen die Streitschriftsteller das okzidentale Lehrgebäude und den von ihm eingebrockten verfahrenen Verlauf human-sozialer Verhältnisse auf dem Globus attackieren. Ihren historischen, ökonomischen und moralischen Hintergründen müssen sie standhaft auf die Spur kommen, ohne Rast und Ruh mit dem waltenden, den Erdkreis in Schach haltenden Imperium Okzidentum abrechnen, sich dem Fazit anschließen: Das heutigentags verfaulte System läßt keinen Blütentraum aufkeimen, keinen Ausblick auf eine Zukunft jenseits markiger Miseren und martialischer Mißstände wie Hunger, Gewalt und Krieg für wahrscheinlich halten. Nur ein neuwertiges Emanzipations- und Zivilisationsmodell macht die überfällige Umkehr möglich.


Die Leserschaft als Jury

Der Literatouren „Kosmopolitania SaarLorLux“ eignet sich einen ziemlich unkonventionellen Kurs an, was das Verfahren anbetrifft, die eingetroffenen Arbeiten zu bewerten.

Nach der Vorauswahl, die ein von der Redaktion einberufenes Team trifft, erscheint mindestens ein Text jedes Teilnehmers in DIE BRÜCKE – unter dem Kennwort: Literatur-Wettbewerb „Kosmopolitania“. Für jede Lyrik steht in der Regel eine Spalte zur Verfügung, für die erzählerische Kurzprosa, für Reportagen und Essays drei Seiten.

Der Leserschaft wird die Funktion der Jury übertragen. Jeden veröffentlichen Text kann jeder Leser mit einer Punktzahl zwischen 0 und 100 bewerten und sie der Redaktion zuschicken.


Einsendeschluß

Jeder Teilnahme-Umschlag enthält höchstens fünf Texte der Kategorie Lyrik, Kurzgeschichte, Reportage, Satire, Essay u.a., aus denen auch ein Mixtum compositum möglich ist. Umfassen soll die Versandtasche neben den Texten eine Kurzvita und die vollständige Anschrift des Teilnehmers.

Zu liefern sind die Manuskripte am besten per E-Mail-Anhang, CD oder Diskette mit einem beiliegenden Ausdruck, notfalls als Papier-Vorlagen, vorausgesetzt, daß sie deutlich schwarz-weiße Konturen zum Scannen aufweisen.

Der Wettbewerb läuft bis zur kommenden Maienzeit und mündet in das nächste Frühlingsmeeting, voraussichtlich Mitte Mai 2006 in Saarbrücken. Der Redaktionsschluß des Heftes 140, Mitte März 2006, versteht sich auch als Einsendeschluß für die Wettbewerbsbeiträge.


***

Über weitere Fragen, was die Route und Zielgeraden der »Literatouren«-Karawane angeht, wird beim Herbsttreffen der Redaktionskonferenz gegen Ende November 2005 gesprochen. Hauptthema dieser allen zugänglichen Konferenz ist jedoch der neuerliche Ansturm der enteigneten Erdenbürger aus dem Schwarzen-Kontinent auf die Hochbetuchten-Zitadelle der Zivilisation – die Rebellion der globalen Underdogs gegen »Pax europeana«, der eine Spartakus-Sprache innewohnt.

Weitere Informationen über DIE BRÜCKE – Forum für antirassistische Politik und Kultur – verschafft auch die Homepage
www.bruecke-saarbruecken.de

Sie enthält neben einer Auswahl der kritischen und literarischen Texte ebenfalls Informationen über DIE BRÜCKE (»Porträt des Periodikums«), ein Archiv, ein Portal »Mehr lesenswertes Textmaterial« sowie eine Kommentaren-Kolumne von Necati Mert zum Thema »Neue Völkerwanderungen«, »Illegale Migration: Invasionen, Lawinen, Fluten, Wellen«, »Deportation«, »Feste Okzidentale«, »selektive Assimilation« (respektive »Integration«) der eingewanderten Quartiere unter der Aufsicht der selbststilisierten Menschenrechtsersten.

Redaktioneller Kontakt und Bezug (auch Probeexemplare): Die Brücke • Riottestraße 16 • 66123 Saarbrücken, Telefon 0681/390 58 50 und 0681/81 72 32 • Telefax 0681/ 81 72 29 (nach telefonischer Rücksprache), bruecke@handshake.de • www.bruecke-saarbruecken.de

Konto: DIE BRÜCKE e.V. • Nummer 90005901, Sparkasse Saarbrücken • BLZ 590 501 01

   

Netzbrücke:

• Necati Merts Kolumne

• Mehr lesenswertes Textmaterial

• Wider den Schwarzen Winter

• Porträt des Periodikums