Literatur-Wettbewerb des Quartal-Periodikums DIE BRÜCKE im
wahrhaft solidarischen Akt
Aufruf zur aktiven Teilnahme und zum kollegialen
Rückhalt
Anfang Juli 2005 ging der libertär inspirierte
»Literatouren«-Wettbewerb »Kosmopolitania SaarLorLux«
an den Start, den das Quartal-Periodikum DIE BRÜCKE innerhalb
von fünfzehn Jahren zum dritten Mal ausschrieb. Er birgt ein
prospektives Ja zur Utopie – das heroldenhafte Wagestück,
eine Botschaft zu verkünden, vor allem für diejenigen
Überfüllten, die außer zuweilen Mut und Wut kaum
etwas besitzen, aber sich alleweil einen frischen Morgen der Fidelitas
ausdenken.
Gedankengehalt
Klein ist der Humanen-Planet Erde geworden, wenn nicht
innerlich verkümmert. Kontinente miteinander verbunden, Berge
überquert, Wüsten und Ozeane. Systeme überwunden,
Unterschiede glattgehobelt. Pyramiden aufgezogen, Apartheidsartikel
ins Soziale übertragen – bis zum Abwinken. Mit Bravour
paradieren Börsen-Brigaden vor Kameras und die Briganten der
völkischen Sippschaften...
Ende der Zivilisationsgeschichte? Kreuzzug gegen Dschihad?
Kein Regenbogenbaum, nach dem man sich sehnt? Kein
Blütentraum, den man pflegt?
Nur noch die Börsenpflegeparties der Heuschreckenplage?
Ende der Utopien?
Ist das alles, was die dritte industrielle Revolution
mikroelektronischer Glorie dem Menschentum bescheren konnte? Der
Krieg kreischender Kulturalismen? Neben- und gegeneinander kumulierte
Geschöpfe als Gesellschaft? Vereinsamte Individuen als Symbol
der Libertät? Oder der Libertinage?
Keine Odysseen, keine Robinsonaden auf dem Programm
der Printimperien und Fernsehsender? Endgültiger Exitus des
Don Quijote?
Hyäne-Charm hinter dem Schlangen-Schwarm? Das
zähe Zähneklappern vor der Furie und Sirene des Systems,
dem triumphalen Trommelfeuer der Mäuse-Mönche? Der Heidenlärm
auf dem Dach des Besitzgötzen-Tempels, dem Gipfel der Apartheidspyramide?
Ende der Wortkunst als Replik der Rebellion auf den
Raubbau des Erdenrundes und auf die Invasion der globalisierten
Reaktion? Gemäß der Fusion des Alten Kontinents mit der
NewWorld?
Nein!
Und dieses Nein bekräftigt DIE BRÜCKE des
Kosmopolitanen-Kollektivs mit einem prospektiven Ja zur Utopie,
erwärmt sich für einen Berg von Don Quijoten – mit
dem Start eines Literatur-Wettbewerbs, den sie innerhalb von fünfzehn
Jahren zum dritten Mal entgegen dem nordisch arischen Drachenwind
der Dramen-Diktion ausschreibt, um ein optimales Orchester von Oden-
und Epen-Künstlern und epochalen Opponenten aufs Neue in Fahrt
zu bringen.
Dichten statt Klagen
Wettbewerbe im literarischen Betrieb gibt es inzwischen
zuhauf. Auch die Preise, die vergeben werden, die Werkstätten
der Wortkunstwerke zu sekundieren oder ihre Urheber systemkonform
zu annektieren. Sie weisen auf eine Reise hin, die unter dem Kommando
der bereits feststehenden Sieger anbricht. Zum gesellschaftlichen
Gewicht der utopischen Denkarbeit gehört hingegen, jedes Leben
als ein Opus aufzufassen, es vom ersten bis zum letzten Blatt optimistisch
wie objektiv aufzuschlagen.
Das Kompositum „Kosmopolitania SaarLorLux“
setzt sich aus dem Saarland, Lothringen und Luxemburg zusammen,
kann jedoch bis zum rheinland-pfälzischen Westen, belgischen
Süden, schweizerischen Norden ausgedehnt werden – mit
ihren alteingesessenen und eingewanderten Einwohnern: Iberianer,
Sizilianer, Anatolier, Thrazier, Balkanier, Magrephiner, Adrianer,
Moreaner u.a.
Die Wettbewerbs-Beiträge – Poesie und Prosa
– haben neben den Impressionen aus dem gelebten Weltalter
greifbare Utopien als Lebensperspektiven in einem exemplarischen
Erdstrich zu illustrieren – nach der Devise Dichten statt
Klagen. Die Teilnahme setzt keine Demarkation regionaler Zugehörigkeit
voraus. Zwei historische Werke liefern Grundideen: „Utopia“
und „Don Quijote“.
Ein Bündel Literatur und Kritik gelangt fast
täglich an die Adresse des „Forum für antirassistische
Politik und Kultur“. Es enthält manchmal Blütenträume,
Ideale über das Reale hinaus. Merklich bleibt der Antagonismus
zwischen Stagnation und Aktion, der Ursprung des Wortes im Kollektiven,
auf dem das breite Parkett des freien Denkens baut. Es geht dabei
um Konstellationen, dem Menschen in höchster Not Kraft zu verleihen.
Mit dem Wagnis zu Utopien, auch wenn sie bisher kaum Wirklichkeit
geworden sind. Gescheitert sind sie hingegen auch niemals. Ihnen
wohnt die Saat inne, die stets fruchtet und die Individuen zum kollektiven
Handeln bewegt.
Um ihrem Ruf als Morgenstürmer gerecht werden
zu können, müssen die Streitschriftsteller das okzidentale
Lehrgebäude und den von ihm eingebrockten verfahrenen Verlauf
human-sozialer Verhältnisse auf dem Globus attackieren. Ihren
historischen, ökonomischen und moralischen Hintergründen
müssen sie standhaft auf die Spur kommen, ohne Rast und Ruh
mit dem waltenden, den Erdkreis in Schach haltenden Imperium Okzidentum
abrechnen, sich dem Fazit anschließen: Das heutigentags verfaulte
System läßt keinen Blütentraum aufkeimen, keinen
Ausblick auf eine Zukunft jenseits markiger Miseren und martialischer
Mißstände wie Hunger, Gewalt und Krieg für wahrscheinlich
halten. Nur ein neuwertiges Emanzipations- und Zivilisationsmodell
macht die überfällige Umkehr möglich.
Die Leserschaft als Jury
Der Literatouren „Kosmopolitania SaarLorLux“
eignet sich einen ziemlich unkonventionellen Kurs an, was das Verfahren
anbetrifft, die eingetroffenen Arbeiten zu bewerten.
Nach der Vorauswahl, die ein von der Redaktion einberufenes
Team trifft, erscheint mindestens ein Text jedes Teilnehmers in
DIE BRÜCKE – unter dem Kennwort: Literatur-Wettbewerb
„Kosmopolitania“. Für jede Lyrik steht in der Regel
eine Spalte zur Verfügung, für die erzählerische
Kurzprosa, für Reportagen und Essays drei Seiten.
Der Leserschaft wird die Funktion der Jury übertragen.
Jeden veröffentlichen Text kann jeder Leser mit einer Punktzahl
zwischen 0 und 100 bewerten und sie der Redaktion zuschicken.
Einsendeschluß
Jeder Teilnahme-Umschlag enthält höchstens
fünf Texte der Kategorie Lyrik, Kurzgeschichte, Reportage,
Satire, Essay u.a., aus denen auch ein Mixtum compositum möglich
ist. Umfassen soll die Versandtasche neben den Texten eine Kurzvita
und die vollständige Anschrift des Teilnehmers.
Zu liefern sind die Manuskripte am besten per E-Mail-Anhang,
CD oder Diskette mit einem beiliegenden Ausdruck, notfalls als Papier-Vorlagen,
vorausgesetzt, daß sie deutlich schwarz-weiße Konturen
zum Scannen aufweisen.
Der Wettbewerb läuft bis zur kommenden Maienzeit
und mündet in das nächste Frühlingsmeeting, voraussichtlich
Mitte Mai 2006 in Saarbrücken. Der Redaktionsschluß des
Heftes 140, Mitte März 2006, versteht sich auch als Einsendeschluß
für die Wettbewerbsbeiträge.
***
Über weitere Fragen, was die Route und Zielgeraden
der »Literatouren«-Karawane angeht, wird beim Herbsttreffen
der Redaktionskonferenz gegen Ende November 2005 gesprochen. Hauptthema
dieser allen zugänglichen Konferenz ist jedoch der neuerliche
Ansturm der enteigneten Erdenbürger aus dem Schwarzen-Kontinent
auf die Hochbetuchten-Zitadelle der Zivilisation – die Rebellion
der globalen Underdogs gegen »Pax europeana«, der eine
Spartakus-Sprache innewohnt.
Weitere Informationen über DIE BRÜCKE –
Forum für antirassistische Politik und Kultur – verschafft
auch die Homepage
www.bruecke-saarbruecken.de
Sie enthält neben einer Auswahl der kritischen
und literarischen Texte ebenfalls Informationen über DIE BRÜCKE
(»Porträt des Periodikums«), ein Archiv, ein Portal
»Mehr lesenswertes Textmaterial« sowie eine Kommentaren-Kolumne
von Necati Mert zum Thema »Neue Völkerwanderungen«,
»Illegale Migration: Invasionen, Lawinen, Fluten, Wellen«,
»Deportation«, »Feste Okzidentale«, »selektive
Assimilation« (respektive »Integration«) der eingewanderten
Quartiere unter der Aufsicht der selbststilisierten Menschenrechtsersten.
Redaktioneller Kontakt und Bezug (auch Probeexemplare):
Die Brücke • Riottestraße 16 • 66123 Saarbrücken,
Telefon 0681/390 58 50 und 0681/81 72 32 • Telefax 0681/ 81
72 29 (nach telefonischer Rücksprache), bruecke@handshake.de
• www.bruecke-saarbruecken.de
Konto: DIE BRÜCKE e.V. • Nummer 90005901,
Sparkasse Saarbrücken • BLZ 590 501 01
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