XXVIII. Jahrgang, Heft 152
Sep - Dez 2009/3
 
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Letzte Änderung:
18.10.2009

 
 

 

 
 

 

 

EDITORIAL

Wider die Apartheidspyramide der Zyklopen-Zivilisation

   
 
 


Die Kraken-Krise der endkapitalistischen Fetische währt fort. Namentlich im Groß-D-Land, wo das diesjährige medial mentale Sommerloch ausfiel. Seine Parteien-Parties und Urnengang-Partys versorgten den Gemeinplatz der Demo-Kreaturen reichlich.

Während die spätfeudalen Frondienst-Kommandos unter der Globalismus-Glocke wie eine Panzerfront die kollektiven Kräutergärten niederwalzen, attackieren die Apostel des Kulturkreis-Konstrukts jeglichen Gegenwind, der neben der kreativen Kritik an der Zyklopen-Zivilisation auch die Misanthropie jenes D-Volksstaates ins Visier nimmt, der mit migrantisch minoritären Lebenswelten aufzuräumen droht, weil sie ihre kniefällige Akklimatisation angeblich nicht aktiv genug vorantreiben.

Ein mondiales Publikum wider die Ausfluchts-Auguren gottesbedürftiger Belange braucht den Ausflug in die »Utopia«. Nicht nur als gelegentlicher Besucher. Das kann den Privatier-Poeten der Moneten-Monarchie als Illusion vorkommen, wenn nicht Irritation. Zu Fall läßt sich das Gedankengut nicht bringen, der generalerprobten Apartheidspyramide die Perspektive des Kollektiven entgegenzuhalten. Ein anderes wagemutig experimentierendes Sprachgut braucht die Zivilisationskritik und Rebellenlyrik einer zielstrebigen Zukunft, auch wenn sie mit dem Attribut »wild« oder »folgewidrig« attackiert wird – trotz aller pompösen Abrakadabras der parlamentarisch positionierten Oratoren. Ein Blätterwald, der vielen aktiven Handwerkern des ästhetischen Wortes eine Heimat bietet, lebt vom Beistand jener Nonkonformisten, die ihren Blick unentwegt auf einen lichten Morgen richten und nicht um dasselbe Reservoir werben wie die Musketiere der medialen Gilde. Darauf baut die redaktionelle Werkbank weiter hin.

Zutage kommt als Positivum für diesen Kurs die Menge des zugesandten Textmaterials und das Anwachsen des Autoren-Terrains um DIE BRÜCKE. Auch wenn sich die Redaktion dadurch einem ständigen Platzmangel gegenüber sieht, will sie den Schreibwillen nicht mit den medial üblichen formalen Regeln der Vorschriften und Selektion beeinträchtigen, selbst wenn sich dadurch die Herstellung unseres Blätterwerks wieder verteuert. Bei dieser Gelegenheit: Dank an alle Unterstützer, die beim diesjährigen Finanzüberleben geholfen haben.

Also weiter so auf Utopia-Kurs!

   

Netzbrücke:

• Necati Merts Kolumne

• Mehr lesenswertes   Textmaterial

• Wider den Schwarzen   Winter

• Porträt des   Periodikums