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Über den Krieg und Holocaust
Liebe Frau Nielsen,
inzwischen habe ich in der neuen Ausgabe der Informationen
zur politischen Bildung vom Dezember 2012 (Heft 316) über den
Krieg und Holocaust des Nationalsozialismus weiter gelesen. Dabei
sind mir wieder einige erstaunlich offene Darstellungen aufgefallen,
die in früheren Jahren in dieser Zeitschrift noch nicht enthalten
waren.
So wird etwa bezogen auf die Einmärsche Hitlers
in die osteuropäischen Länder ab 1939 ganz offen dargestellt,
dass neben der SS und dem SD auch viele Polizeikräfte und auch
zahlreiche sog. normale Soldaten, dabei ganze Kompanien, an den
brutalen Morden und Erschießungen, an der Gefangennahme und
dem Verhungern lassen der Menschen, und dabei keineswegs nur Juden,
sondern auch viele andere (Zivilbevölkerung wie gefangen genommene
Soldaten) beteiligt waren. Das wäre in den 1990er Jahren noch
nicht unter der Aufsicht des Bundesministeriums des Innern durch
die Bundeszentrale für politische Bildung möglich gewesen.
Damals, ab 1996, ging gerade die CDU gegen die Wehrmachtausstellung
des Hamburger Sozialforschungsinstituts scharf vor, verbot sie in
etlichen Städten und schaffte es schließlich sogar, sie
absetzen zu lassen, wobei einige wenige Fehler bei der Dokumentation,
die aber an dem Grundcharakter nichts änderten, vorgeschoben
wurden. Hannes Heer, der seinerzeit hauptverantwortlich für
die Ausstellung zeichnete, kommt aber jetzt sogar in diesem Heft
zum Einsatz des deutschen Heeres zusammen mit dem Soziologen Harald
Welzer in einem Interview zu Wort. - Offenbar hat der derzeitige
Bundesinnenminister sich bisher nicht viel um die Bundeszentrale
gekümmert; denn ob er ein solches Heft durchgehen lassen würde,
wenn er da hinein schauen würde...?
Und auch zu einigen Nazi-Anhängern, die sich
in den späten Kriegsjahren dem Widerstand anschlössen,
aber nur deshalb, weil sie sahen, dass der Krieg verloren gehen
und dann das Deutsche Reich dem Untergang geweiht sein würde,
werden in dem Heft kritisch Anmerkungen gemacht. So heißt
es etwa auf Seite 26:
“Selbst General Erich Hoepner, der später
aktives Mitglied des militärischen Widerstandes gegen Hitler
werden sollte, formulierte in seinem Aufmarschbefehl vom 2. Mai
1941 [zu dem vorbereiten Russlandfeldzug “Unternehmen Barbarossa",
der dann am 22. Juni 1941 begann]:
.Der Krieg gegen Russland ist die zwangsläufige
Folge des uns aufgedrungenen Kampfes ums Dasein. Es ist der alte
Kampf der Germanen gegen das Slawentum, die Verteidigung europäischer
Kultur gegen moskowitisch-asiatische Überschwemmung, die Abwehr
des jüdischen Bolchewismus. Dieser Kampf muß die Zertrümmerung
des heutigen Russlands zum Ziel haben und deshalb mit unerhörter
Härte geführt werden.'"
So also war es um die Mentalität und das Ideengut
eines “echten Widerständlers" gegen das Nazi-Regime
bestellt gewesen - wie auch bei den meisten anderen, die dieser
Kategorie angehörten, etwa Stauffenberg.
[Folgendes merke ich zu diesem Zitat von Hoepner an:
Wenn man einen Teil dieser Aussagen durch einige andere Worte ersetzt,
dann erinnert das fatal an die heute gegen den Islam gerichteten
Ausländerfeindlichkeit, wie diese sich in der “westlichen
Welt" in der Bevölkerung immer mehr ausbreitet und heute
in Reden, Interviews und etlichen Artikeln und Büchern zu lesen
steht: Es ist der alte Kampf Europas gegen die Türken und es
ist der Kampf der Europäer gegen den Islam, also den Islamismus,
die Verteidigung europäischer Kultur gegen die islamisch-islamistische
Überschwemmung, die Abwehr der mit dem Islamismus verbundenen
Terroristen und Terrorgefahr. Dieser Kampf muss die Zerschlagung
des islamischen Fundamentalismus, der allgemein hinter dem Islam
steckt und hier einen islamischen Gottessstaat einrichten will,
zum Ziel haben. - Eine solche Aussage könnte auch von unserem
derzeitigen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gemacht werden,
denn das entspricht seiner Mentalität, wie er sich immer wieder
in Interviews äußert.]
Und auch zu dem deutschen “Haupt- und Vorzeigewiderstandskämpfer"
Claus Graf von Stauffenberg gibt es in dem Heft zwei Zitate. Diese
füge ich aber in die von mir hier noch einmal zusammengestellte
Kurzvita zu ihm ein, die aufzeigt, was er bis zuletzt für eine
Gesinnung hatte [ich hatte ja über drei Schreiben das schon
einmal im Sommer 2012 etwas zerstückelt notiert; aber in dieser
Zusammenfassung wird es sehr viel deutlicher]. Und nun diese Zusammenfassung,
in der ich die beiden Zitate aus dem Heft 316 der Informationen
für politische Bildung unterstrichen habe:
Der aus einem Württemberger Adelsgeschlecht stammende
Claus Graf von Stauffenberg (1907-1944) stand aufgrund einer entsprechenden
Erziehung den konservativen Kreisen in der Politik der Weimarer
Republik nahe. Die konservativen Familien in Deutschland hatten
dieses Bild aus der völkischen bis antisemitischen Haltung
aufgesogen, die schon im Kaiserreich unter Wilhelm II. immer mehr
erstarkte. Daher ging dann auch Carl von Stauffenberg schon in jungen
Jahren, nämlich 1926, zur Reichwehr, die ohnehin nicht nur
konservativ, sondern auch deutlich rechtslastig war. Dort organisierte
er auch die Übergabe von Waffendepots an die Reichswehr als
einen Schritt zur damals verbotenen Wiederaufrüstung.
Und dort entwickelte er sich schon bald weiter nach
rechts. Bei der Wahl zum Reichspräsidenten im April 1932 sprach
sich Stauffenberg nicht etwa für den konservativen und monarchistisch
gesinnten Paul von Hindenburg aus, sondern er plädierte für
Adolf Hitler. Außerdem war er an der militärischen Ausbildung
der Mitglieder der SA, also der Sturmabteilung innerhalb der NSDAP,
beteiligt. Gegen Ende der Weimarer Republik äußerte er
unter anderem: “Der Gedanke des Führertums ... verbunden
mit dem einer Volksgemeinschaft, der Grundsatz .Gemeinnutz geht
vor Eigennutz' und der Kampf gegen die Korruption, der Kampf gegen
den Geist der Großstädte, der Rassegedanke und der Wille
zu einer neuen deutschbestimmten Rechtsordnung erscheinen uns gesund
und zukunftsträchtig." Es verwundert daher nicht, dass
er selbstverständlich dann auch am 30. Januar 1933 die Wahl
Hitlers zum Reichskanzler ausdrücklich begrüßte.
Und ebenso wenig verwundert es daher, dass Stauffenberg am 1. Mai
1933 unter der Naziherrschaft zum Oberleutnant befördert wurde;
später schaffte er es dann bis zum Oberst. Zum Röhm-Putsch
im Sommer 1934, als Adolf Hitler seine damals internen Gegner in
der Partei (gut 300 Personen) umbringen ließ, äußerte
er sich dahingehend, dass damit eine sich eingenistete Eiterbeule
endlich ausgelöscht worden sei, was der Sache, um die es in
Deutschland nun ginge, gut täte.
Stauffenberg nahm am Einmarsch der deutschen Truppen
im März 1939 in die Tschechoslowakei teil und war ebenso dann
auch sofort am Polenfeldzug ab September 1939 nach dem offiziellen
Beginn des Zweiten Weltkriegs beteiligt. In einem Brief aus Polen
schrieb er an seine Frau unter anderem: “Die Bevölkerung
ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viel Juden und sehr viel
Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt.
Die Tausenden von Gefangenen wenden unserer Landwirtschaft recht
gut tun. In Deutschland sind sie sicher gut zu gebrauchen, arbeitsam,
willig und genügsam." [Seite 23 in dem Heft der Bundeszentrale
für politische Bildung und mehrere andere Quellen].
Und auch am Westfeldzug im Frühjahr 1940 mit
dem Einmarsch in Frankreich war er beteiligt. In dem Heft der Bundeszentrale
für politische Bildung heißt es dazu auf Seite 23 [auch
mehrere andere Quellen]: Auch der junge Claus Graf von Stauffenberg
war vom Westfeldzug begeistert. Der Krieg gegen Frankreich wurde
ihm zum Erlebnis immerwährenden Vorwärtsstürmens:
“Nach dem Durchbruch durch die Maas-Stellung eine unaufhaltsame
Verfoloung bis dicht ans Meer”, schrieb er an seine Frau.
“Persönlich geht es uns ausgezeichnet: die Vorräte
des Landes genießen wir in vollen Zügen und gleichen
so etwas den mangelnden Schlaf aus. Eier zum Frühstück,
herrische Bordeaux. Burgunder und Heidsieck. so daß sich das
Sprichwort .Leben wie der Herrgott in Frankreich' durchaus bewahrheitet"
Erst als der Feldzug gegen Russland ins Stocken geriet,
kamen ihm leichte Zweifel an der militärischen Führungsqualität
von Hitler in diesem Krieg, was er gegenüber einigen ebenfalls
jetzt kritisch werdenden Personen aus dem Militär auch äußerte.
Aber erst im Spätsommer oder Frühherbst 1943, als er sich
von seiner im April 1943 erlittenen schweren Kriegsverletzung noch
erholte, wuchs bei ihm der Gedanke, dass Hitler als Kriegsherr beseitigt
werden müsste. Und im Frühjahr 1944 fasste er dann den
Entschluss, die Tat selbst durchzuführen.
Zusammen mit seinem ebenfalls konservativ eingestellten
Bruder Berthold verfasst er wenige Tage vor dem von ihm ausgeübten
aber gescheiterten Attentat auf Hitler in der Wolfsschanze einen
sog. Eid, für die “neue Zeit nach Hitler", in dem
es unter anderem heißt: “Wir bekennen uns im Geist und
in der Tat zu den großen Überlieferungen unseres Volkes,
die durch die Verschmelzung hellenischer und christlicher Ursprünge
in germanischem Wesen das abendländische Menschentum schufen.
Wir wollen eine Neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägem
des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt,
verachten aber die Gleichheitslüge und fordern die Anerkennung
der naturgegebene Ränge. Wir wollen ein Volk, das in der Erde
der Heimat verwurzelt den natürlichen Mächten nahebleibt,
das im Wirken in den gegebenen Lebenskreisen sein Glück und
sein Genüge findet und in freiem Stolz die niederen Triebe
des Neides und der Mißgunst überwindet." Verräterisch
an diesem “Eid" sind die Worte “germanisches Menschentum"
und “naturgegeben Ränge", was in dieselbe Ideologie
des biologischen Nazi-Rassismus gehört. Es passt dies auch
zu seinen Ausführungen vor allem in dem Brief aus Polen und
zu seinem gesamten Verhalten treu im Sinne der nationalsozialistischen
Ideologie, die er zutiefst verinnerlicht hatte. Stauffenberg war
also von Anfang an ein Nazi und er befürwortete ihre biologisch
begründeten Rassen-Ideologie, und er war somit auch Antisemit;
und blieb dies alles auch bis zu seinem Tod. Nur sah er ab 1943
die deutsche Niederlage durch den Fehl gehenden Russlandfeldzug
kommen. Er wollte deshalb dem Krieg durch die Beseitigung Hitlers
ein Ende setzen. Aber er hielt weiter an einem konservativen und
letztlich rassistisch bestimmten Staatsgedanken fest und war daher
bereit, auch andere Nazis weiterhin in seinem “neu gestalteten
Staat nach Hitler" eine aktive und führende Rolle spielen
zu lassen.
Stauffenbergs Antisemitismus und Rassismus daher noch
heute zu leugnen, auch seitens zahlreicher Historiker, ist also
geradezu absurd. Und seine Nazi-Verherrlichung dadurch zu verharmlosen,
dass er ein Anhänger von Stefan George und des George Kreises
gewesen sei (der übrigens in Teilen auch rechtslastig war und
den Nazis nahe stand) ist ebenfalls völlig absurd. Und in Stauffenberg
nun auch noch das Musterbeispiel eines deutschen Widerstandskämpfers
vor allen anderen Personen, die unter den Nazis Widerstand leisteten,
zu sehen und ihnen somit von vielen von offiziellen, vor allem auch
politischen Seiten deshalb entsprechend an erster Stelle vor allen
anderen Widerstandsleistenden zu verehren, ist ein Hohn auf alle
anderen wirklichen Widerständler, die keine Nazis waren. Und
es ist dies zudem eine gewollte Ideologie der konservativen Kreise
in Deutschland, wie diese nach Ende des Zweiten Weltkriegs fortbestanden
haben und zum Teil noch heute in “alter Treue zum Vaterland"
weiter fortbestehen. Leute wie Stauffenberg und auch andere, denen
es erst sehr spät nur darum ging, dass Deutschlands Größe
nicht im Krieg unterging, sind keine wirklichen Widerstandkämpfer.
Widerstandskämpfer und Widerstandsleistende gegen das Nazi-Regime
auf allen gesellschaftlichen Ebenen sahen anders aus.
***
Christen während der NS-Zeit
Positionen von Wolfgang Hein als katholischer Theologe
Einem großen Teil seiner insgesamt sehr sachlich
gehaltenen Ausführungen kann ich zustimmen. So etwa seiner
Kritik an der oft grausamen Vergangenheit der Kirche. So aber dabei
auch seinem Hinweis, dass auch schon früher bei den Kreuzzügen
und den Hexen Verfolgungen weltliche Macht und weltliche Macht-Intrigen
mit im Spiel waren und keineswegs alles von Theologen, Bischöfen
oder seitens der Päpste initiiert wurde [auch wenn sie in bestimmten
Phasen dabei eine große Rolle spielten; Anmerkung von mir].
So stimme ich ihm auch zu, dass es während der NS-Zeit auch
Christen gab, die gegen das NS-Regime Widerstand leisteten [aber
es war eine Minderheit, und die meisten Widerständler waren
keine Christen oder nicht sehr religiös oder zu einem großen
Teil auch areligiös; Anmerkung dazu Von mir]. Ich stimme ihm
auch in seiner Kritik am Vatikan zu, wenn auch als areligiöser
Mensch sicherlich aus einer deutlich anderen Sicht als er.
Zu den Fragwürdiqkeiten bei seinen Ausführungen
Wenn er bezogen auf das Verhalten der Christen während
der NS-Zeit nur darauf verweist, dass es “im innersten Zirkel"
der Nazis keine namhaften Christen gab, stellt dies für mich
eine Ablenkung von den historischen Tatsachen dar. Denn tatsächlich
hat das Nazi-System nur deshalb funktionieren können, weil
es eben nicht nur aus diesem innersten Zirkel mit Hitler. Himmler.
Goebbels, Heß, Heydrich, Speer. Keitel und Co bestand, sondern
eben jene sehr breite und aktive Anhängerschaft besaß,
die auf allen Ebenen der Gesellschaft dieses System getragen und
propagiert hat und sich vielfach auch an den zahlreichen Gräueltaten
und Massenmorden aktiv beteiligte.
Und unter diesen zahlreichen weiteren Personen, also
diesem ausgesprochen wichtigen “äußeren Zirkel",
also den breiten Teilen aus allen Bevölkerungsschichten, und
dabei vor allem auch sogar eher in deren führenden Kreisen
dieser breiten Anhängerschaft in der Bevölkerung haben
auch eine ganze Anzahl evangelischer Pröbste und evangelische
und katholische Bischöfe sowie auch katholische Kardinale an
dem Nazi-System mitgewirkt, bis hin zum schweigenden Papst Plus
XII. gegenüber dem Schicksal der Juden und bis hin zu jenen
hochrangigen Katholiken im Umfeld des Vatikan, die um 1945 etliche
hochrangige Nazis versteckten und ihnen zur Flucht ins Ausland verhalfen.
Und ebenso haben hierbei auch etliche katholische und evangelische
Militärgeistliche den Soldaten die rassistische und antisemitische
Nazi-Ideologie immer wieder eingebläut und sie immer wieder
zum Kampf gegen die “Untermenschen" aufgefordert. Und
es gab sogar unter den katholischen Bischöfen auch mindestens
eine Person, ein noch heute verehrter Bischof aus Freiburg i.Br.
(Erzbischof Conrad Gröber), der einen Theologen aus den eigenen
Reihen bei den Nazis denunzierte und somit für dessen Tod verantwortlich
war.
Historische Tatsache ist also, dass viele Christen
das Nazi-System eindeutig mit getragen haben
Hier beschönigt Herr Hein die reale historische
Sachlage also ganz gewaltig und ist wie viele offizielle Katholiken
und manche Protestanten ziemlich blind. Die reale historische Situation
sieht also doch deutlich anders aus.
Fragwürdig wird seine Argumentation aber auch
bei folgender Äußerung, die aber heute aus Kreisen mancher
Theologen und vor allem Religionsphilosophen des Öfteren erhoben
wird. Er schreibt: “.. einen katholischen Theologen, der in
der Theologie im Sinne Kants einen Aspekt der Aufklärung sieht
(die Gottesfrage als Element der Philosophie) ..." und charakterisiert
damit seine Einstellung.
Dazu sei gesagt, dass beide christliche Kirchen, die
protestantische und noch mehr die katholische Kirche, eine sehr
lange Zeit die Postulate aus dem europäischen Zeitalter der
Aufklärung und damit auch Kants damals aufklärerische
Philosophie hartnäckig bekämpft haben. Daher ist die sog.
Synthese von Theologie und Kant'scher Aufklärung auch heute
noch durchaus keine Selbstverständlichkeit im Christentum;
wobei sich zudem auch fragt, ob Kants Philosophie heute noch der
Stein des Weisen ist, auch wenn sie damals sicherlich viele Anstöße
für die weitere Entwicklung in ethischer, allgemein gedanklicher
und teilweise auch naturwissenschaftlicher Hinsicht gegeben hat.
Und die Gottesfrage als Element der Philosophie anzusehen,
geht zudem nur dann auf, wenn man schon von vornherein religiös
eingestellt ist oder zumindest einen Gott als eine reale Vorstellung
akzeptiert oder mindestens als deutliche Option annimmt oder in
Erwägung zieht - ich selbst, als areligiöser Mensch, spreche
diesbezüglich von einer bloßen Fiktion. Ansonsten gibt
die Philosophie für dieses Element nämlich nichts her,
sofern sie sich nicht in bloßen Spekulationen verliert, was
aber auch heute noch zum Teil in der Philosophie - wenn auch zumeist
in anderen Bereichen - der Fall ist.
Noch mehr geschönt und zudem mit der realen Geschichte
nicht in Übereinklang zu bringen ist aber seine These, dass
“ ... echte Demokratien u. Länder, in denen die Menschen
rechte einigermaßen geachtet sind [, dies] fast alles nur
Länder [sind}, deren Kultur vom Christentum geprägt ist.
Machen Sie die Gegenprobe!".
Seine an Sie gerichtete Aufforderung zur Gegenprobe
mache ich hier, aber anders als er sie wohl meint, einfordern zu
können.
Es handelt sich nämlich bei diesen Staaten, die
auch eine christliche Tradition haben (die aber heute mehr und mehr
zu zerbröckeln beginnt), fast ganz überwiegend deshalb
um europäische Länder (bzw. unter deren kulturellem Einfluss
stehende Länder wie Kanada, die USA, Australien und Neuseeland),
weil vor allem in West- und Mitteleuropa und damit vor allem auch
diesen heutigen Staaten seinerzeit das sog. europäische Zeitalter
der Aufklärung begann. Und diese Aufklärer (ohne Kirchenbezug,
zudem auch Agnostiker und zum Teil selbst areligiöse Menschen)
-vorwiegend ausgehend von Frankreich, auch noch im Zusammenhang
mit der großen französischen Revolution ab 1789 - haben
sich damals ganz entschieden gegen die christlichen Kirchen gestellt,
die seinerzeit die ständestaatlichen, undemokratischen, unsozialen
und gegen die Freiheit des jeweils einzelnen Menschen gerichteten
kaiserlich/königlichen und fürstlichen Systeme unterstützten
und diese damals im ganz entscheidenden Maße zugleich auch
mit trugen. Und diese aufklärerischen Positionen dieser gegenüber
den christlichen Kirchen kritischen Personen, die mehr noch als
in der Verfassung der USA von 1787 in den 1789 in Frankreich formulierten
Menschen- und Bürgerrechten zum Ausdruck kamen, bzw. deren
nachfolgende Weiterentwicklung wurden von den christlichen Kirchen
hartnäckig bekämpft, und zwar bis weit in das 20. Jahrhundert
hinein, wobei selbst heute noch nicht einmal alle Positionen der
christlichen Kirchen mit den 1948 formulierten Menschenrechten und
den weiteren neu dazu bis heute entwickelten Rechten vereinbar sind.
Diese Postulate und Postionen aus dieser Zeit der
Aufklärung haben somit die ersten maßgeblichen Grundlagen
für die spätere Ausformulierung der heute noch geltenden
Menschenrechte geschaffen, wobei die Menschenrechtsdeklaration der
UNO vom Dezember 1948 noch gegen einen erheblichen Widerstand seitens
der christlichen Kirchen zu Wege gebracht wurde. Und viele derzeitige
christliche Strömungen sind noch immer nicht bei den Menschenrechten
angekommen und verstoßen weiterhin gegen die Menschenwürde,
die Menschenrechte, die Toleranz und gegen viele oder zumindest
bestimmte Formen der Humanität; und zu einem Teil gilt dies
auch noch in besonderem Maße für die katholische Kirche
und teilweise auch sogar noch für die evangelische Kirche.
Es waren also nicht die christlichen Kirchen und es
war auch nicht das Christentum, das die Menschenrechte hervorgebracht
hat. Sondern es war dies der sich forttragende Geist dieser sich
gegen die Kirche stellenden Aufklärung in einer sich im Laufe
der Zeit außerdem immer mehr säkular organisierenden
Gesellschaftsform innerhalb dieser Staaten.
Diese neue sog. demokratische und liberale auf den
Menschenrechten gründende Kultur ist also keine christliche
Kultur und eben nicht aus dem Christentum entstanden, sondern ganz
überwiegend säkular von anderen Menschen begründet
worden; dazu bedurfte es weder der Zehn Gebote noch der Bergpredigt.
Das muss nun einmal ganz eindeutig als historische
Tatsache festgehalten werden.
Die Darstellung von Herrn Kein dazu ist also eindeutig
falsch. Und die Gegenprobe führt bezogen auf die tatsächliche
geschichtliche Entwicklung zu einem völlig anderen Ergebnis
als er dies wohl gerne sehen möchte und erwartet hat.
Und jetzt komme ich zu einem zweiten fragwürdigen
Höhepunkt seiner Ausführungen, mit dem ich als nicht religiöser,
also areligiöser, Menschen überhaupt nicht einverstanden
bin und dessen Gedankengang ich entschieden zurückweisen muss.
Herr Hein sagt: “Religion in [und] Glaube, wenn
sie echt sind, zeigen dem Menschen, wo es Grenzen gibt, die nicht
zu überschreiten sind. Wer sie dennoch überschreitet,
ist nicht religiös.' Das ist meine Position, und dafür
habe ich genügend Belege."
Es Ist hierbei der zweite Satz, mit dem ich absolut
nicht einverstanden bin und dem ich ganz entschieden widersprechen
muss und womit ich dann auch seine Position, für die er angeblich
genügend Belege hat, diesbezüglich ganz entschieden zurückweise;
und zwar tue ich dies gerade auch deshalb, weil Ich selbst nicht
religiös bin und viele andere kenne, die auch nicht religiös
sind.
Hinter dieser Behauptung von Herrn Hein verbirgt sich
wie auch bei vielen anderen Christen ganz offensichtlich aus seiner
religiösen Sichtweise heraus eines jener Vorurteile, die einfach
nicht mit der Realität übereinstimmen und denen ich im
Laufe meines Lebens schon vielfach bis heute immer wieder bei Menschen
dieser Art begegnet bin. auch in Seminaren und Symposien an Universitäten,
zu denen ich eingeladen wurde.
Wieso maßt sich Herr Hein, wie viele andere
Christen auch, an, beurteilen zu können, ob wir nicht religiösen
Menschen, also wir Areligiösen, bestimmte Grenzen überschreiten?
Woher will er das wissen? Und welche Grenzen meint er überhaupt?
Ich kann dazu nur spekulieren, halte mich hier aber
an das, was ich diesbezüglich immer wieder in verschiedensten
Publikationen lese, in Interviews höre oder was mir diese überzeugten
Christen immer wieder selbst fälschlicherweise vorgehalten
haben.
Wenn man diesbezüglich bei diesen Christen genauer
nachfragt, was ich vielfach getan habe, kommt entweder nur ein nichtssagendes
dummes Kauderwelsch heraus oder zum Beispiel die aus unserer areligiösen
Sicht unsinnige Behauptung, wir würden “Gott übersteigen
bzw. überschreiten" wollen. Für uns Areligiöse
gibt es keinen Gott, also übersteigen bzw. überschreiten
wir ihn auch nicht.
Und wir maßen uns im Allgemeinen auch nicht
an, andere sog. Grenzen zu überschreiten, was immer damit gemeint
sein soll und was immer das für sog. Grenzen sein sollen.
Besitzen wir nach Herrn Heins Meinung etwa keine Moral
und Ethik, keine Akzeptanz der Menschenwürde und der Menschenrechte
sowie keine Toleranz? Und würden wir etwa in diesem Sinne eine
von ihm gemeinte Grenze überschreiten, wie es in vielen derartigen
christlichen Publikationen steht und wie dies teilweise auch mir
gegenüber von Christen dieser Art behauptet wurde; weil diese
Christen, vor allem Theologen und Religionsphilosophen, meinen,
dass nur das Christentum als einzige Gemeinschaft auf der Welt überhaupt
sog. Werte, also auch Moral und Ethik, hervorgebracht hätte
(?) - eine Behauptung, die natürlich purer Unsinn ist.
Oder meint er, wir Areligiösen würden der
Meinung sein, alles zu wissen und alles in der Welt in Erfahrung
bringen zu können und alles zustande zu bringen; was ebenfalls
in Publikationen dieser Art immer wieder behauptet wird und auch
mir gegenüber sehr oft unterstellt wurde (?) - und was ebenso
purer Unsinn ist.
Welche Grenzen sind es, die wir nicht religiösen
Menschen, also wir Areligiösen, angeblich überschreiten?
Und woher hat Herr Hein für seine Behauptungen
seine Belege her?
Kann Herr Hein sich nicht vorstellen, dass die meisten
Areligiösen sehr genau über die Grenzen menschlicher Erkenntnis
und menschlichen Vermögens Bescheid wissen und daher sehr wohl
wissen, dass wir als Menschen somit keine sog. Allmacht haben und
nicht “allmächtig" sind?
Und will er etwa immer noch nicht glauben (siehe oben),
dass die heute aufgestellten Kriterien der Menschenwürde, der
Menschenrechte, die damit verbundene Akzeptanz, Achtung und Toleranz
und somit eine auf alle diese Aspekte bezogene Humanität, dazu
die Tierschutzrechte und der Umweltschutz, also diese Werte, die
mir wichtiger sind und sinnvoller zu sein scheinen als die Zehn
Gebote und die Bergpredigt, eben kein Ergebnis des Christentums
sind, sondern vor allem aus einem säkularen Gedankengut entstanden
sind? Wobei ich dem noch hinzufüge, dass sich in den Zehn Geboten
und in der Bergpredigt (wie auch in manchen anderen dazu gehörenden
Texten aus der Bibel) ohnehin ein Gedankengut aus inzwischen weitgehend
überholten Zeiten und Gesellschaftsformen widerspiegelt, und
diese Texte zudem auch teilweise ein Gedankengut enthalten, das
ich als areligiöser Mensch ohnehin nicht akzeptiere.
Wie also kommt Herr Hein zu seiner von ihm geäußerten
apodiktischen Behauptung, dass nicht religiöse Menschen seine
von ihm angenommenen Grenzen überschreiten würden (?)
- außer dass ich hierbei nachvollziehen kann, dass dies ganz
offensichtlich mit seinem eng gestrickten christlichen Weltbild
zusammenhängt.
Ich vermute, dass er offensichtlich noch nie darüber
wirklich mit areligiösen Menschen gesprochen und mit ihnen
darüber diskutiert hat - oder er setzt Areligiöse zum
Beispiel einfach mit Nazis und ihren Nachfolgern gleich oder auch
mit den von ihm wohl auch verabscheuten Kommunisten, denen er eine
solche “grenzüberschreitende" Einstellung unterstellt
(?) - so wie diesbezüglich auch Papst Plus XII. neben seinem
Antisemitismus eingestellt war, was ihn damals auch bezüglich
dieser beiden Aspekte mit den Nazis eng verband, denen er deshalb
viele Sympathien entgegenbrachte.
***
Christliche Kirchen und Wider-Weltbilder
Da ich ja schon an meinem neuen Buch “Laizismus
und Menschenrechte - ein missverstandener und umstrittener Gesellschaftsaspekt"
[aber nicht nur bezogen auf Deutschland, sondern letztlich weltweit]
arbeite und dazu auch in den letzten eineinhalb Monaten ergänzend
zu zahlreichen früheren Texten noch etliche neue aktuelle Schriften
ausgeliehen habe und lese, fällt mir immer mehr mit Schrecken
auf, wie sich - zumindest in Deutschland - der Abstand zwischen
der sich liberalisierenden und toleranter werden den evangelischen
Kirche und der konservativen, halsstarrigen mit Vorurteilen beladenen
und patriarchalisch ausgerichteten katholischen Kirche immer mehr
vergrößert. Wenn diese in diesem Sinne traditionell konservativ
denkenden Katholiken von Freigeistigen, von Atheisten, von Areligiösen
hören und dabei auch von einer säkularen Gesellschaft
und vom Laizismus oder der Laizität, dann kommt bei ihnen sofort
ein ganzer Schwall von ungerechtfertigten Vorurteilen zum Vorschein,
weil diese Leute nie mit Areligiösen diskutiert haben und sich
einer solchen Diskussion mit ihnen auch weitestgehend verweigern
[sie wissen also gar nicht wirklich, was diese weitgehend nicht-religiösen
Menschen denken, und die Schriften entsprechender Verbände,
die etwas ganz anderes enthalten als diese katholischen Hetzer behaupten,
scheinen viele von ihnen auch nur wenig oder gar nicht zu Kenntnis
zu nehmen]. Das gilt nicht nur so für Theologen und Religionsphilosophen,
sondern auch für Rechtswissenschaftler, Soziologen und andere
Akademiker, die entsprechend gesinnt sind ... und das passt dann
auch zu dem katholischen Theologen, Gymnasiallehrer und Schulrektor
Wolfgang Hein, einer von jenen Lehrern, die Jahrzehnte lang auf
die Kinder in diesem Sinne losgelassen wurden, um sie zu “erziehen".
Diese Menschen reden fast nur von einem “agressiven
Atheismus" und einem “intoleranten und aggressiven Laizismus"
bezogen auf diese Personen und deren gesellschaftliches Wirken,
der zu nichts anderem da sei, als die Kirchen aus der Gesellschaft
komplett zu verdrängen, sie zu zerstören und zudem die
bei uns bestehende freiheitliche und humane Wertegesellschaft zu
zerstören, die durch die angeblich so tolerante und sich immer
mehr liberalisierende katholische Kirche in den letzten beiden Jahrhunderten
aufgebaut worden sei. Sie tun so, ob Deutschland geradezu von diesem
“schrecklichen Laizismus heimgesucht" werden würde,
und Ignorieren hierbei in ihren diesbezüglichen Argumentationen
völlig [es aber letztlich durchaus besser wissend], dass in
Deutschland nach wie vor die christlichen Kirchen und dabei besonders
die katholische Kirche deutlich gegenüber allen anderen Weltanschauungsformen
(religiösen oder nfcht-religiösen) bevorzugt wird.
Außerdem vertreten diese Menschen zudem vielfach
tatsächlich die Auffassung - oder besser gesagt, sie haben
sich diese Auffassungen noch mehr als früher jemals zuvor eingeredet,
wobei immer wieder das Zweite Vatikanische Konzil (1962 - 1965)
zitiert wird, gemäß dem die katholische Kirche [formal,
die Realität sieht vielfach anders aus] die Religionsfreiheit
des Staates und den Dialog mit Anders- und Nicht-Gläubigen
sowie auch die Menschenrechte akzeptiert habe ,dass die Menschenrechte
und alle heutigen Werte nur ein Ergebnis des vor allem katholischen
Christentums (Kirche) sei und alle anderen Menschen, die etwas anders
behaupten würden (also in erster Linie die bösen Atheisten
und Areligiösen, und somit ideologischen Säkularisten
und Laizlsten), diese christliche (letztlich die einzig wahre römisch-katholische)
Kirche und die von ihr allein hervorgebrachten für die Menschheit
verbindlichen guten Werte vernichten wollten. Wobei zu dieser krassen,
plumpen und frechen Geschichtslüge noch hinzugefügt werden
muss, dass die katholische Kirche unter anderem nach wie vor ein
bestimmtes ausgesprochen konservatives Eheverständnis besitzt,
sich gegen die Abtreibung zu Wehr setzt, die Homosexualität
ablehnt und einiges mehr an aufgeklärten und damit säkularen
Positionen und an der damit verbundenen Toleranz nicht für
sich in ihrer Wertegemeinschaft und Wertewelt gelten lässt.
Es ist dies also eine total verlogene Perversion bezüglich
der eigenen Kirchengeschichte und gegenüber den anderen tatsächlichen
historischen Entwicklungsprozessen, vor allem ab dem sog. europäischen
Zeitalter der Aufklärung und den daraus hervorgegangenen Prozessen
der Säkularisierung. Und einige dieser römisch-katholischen
“Anwälte" gehen sogar so weit, die antike griechische
Philosophie und das von den Römern entwickelte öffentliche
Recht, die ja auch Grundlagen des Zeitalters der Aufklärung
wurden, ihrer römisch-katholischen Kirche und ihrem kirchlichen
Wirken als Grundlage für die späteren Zeiten, womit sie
vor allem die sich herausbildende moderne freiheitliche Welt der
Gegenwart meinen, zuzuschreiben - eine zusätzliche verbreitete
dreiste Geschichtslüge!
Hier ist also voll und ganz eine einseitige Ideologie
am Werk, die sich mit definitiv falschen Behauptungen zum Ziel gesetzt
hat und dies heute wieder vermehrt setzt, den Einfluss der katholischen
Kirche im Staat weiter oder wieder zu erhöhen und alle säkularen
Strömungen zurückzudrängen, wobei sie sich bestimmter
Kreise in der Politik bedient, vor allem in der CSU, und sodann
der CDU und in einigen anderen Gruppierungen. Und auch auf die Gerichte
bis hin zum Bundesverfassungsgericht versuchten sie schon früher
und versuchen dies immer wieder erneut entsprechend einzuwirken
(zum Teil ja auch mit Erfolg) und ebenso auf den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk [für den wir nun eine von den staatstragenden Parteien
Anfang 2012 beschlossene Zwangsabgabe leisten müssen].
Vermutlich ist diese derzeit wieder zunehmende Fülle
solcher Verlautbarungen, an der sich also auch entsprechend christliche
bis deutlich katholisch eingestellte Verfassungsrechtler beteiligen
(sie halten dazu auch entsprechende Symposien ab) eine Reaktion
auf die zunehmenden Austritte aus der Kirche und die immer geringer
werdende Teilnahme von Noch-Mitgliedern an Gottesdiensten und anderen
kirchlichen Veranstaltungen. Von vielen Noch-Mitgliedern der Kirchen,
besonders der katholischen Kirche, muss man deswegen sprechen, weil
der Kirchen-Austritt inzwischen vielfach ja finanziell und verwaltungsmäßig
auch immer mehr erschwert wird und teilweise in den kleineren Orten
mit Sanktionen verbunden ist, ich weiß das auch aus unseren
Orten hier. Aber bei den konservativen Politikern und den Gerichten
stoßen diese Kirchen-Leute nach wie vor auf volles Gehör
und besonders auf manchen Landesgerichtsebenen und Landesverwaltungen
(z.B. Bayern, Baden-Württemberg, aber inzwischen auch Sachsen
usw.) wird dem auch im Sinne der römisch-katholischen Kirchen
nachgeholfen. - Dass zudem das Grundgesetze der Bundesrepublik Deutschland
von Anfang religiös bzw. christlich ausgerichtet (Präambel),.
Artikel 7 , der problematische Artikel 140 mit Bezug auf Aspekte
in der Weimarer Verfassung, und dass außerdem zumindest der
Artikel 4 dem Artikel 7 widerspricht, und dass die Bayerische Gerichtsbarkeit
einen Entscheid des Bundesverfassungsgerichts (Kruzifix) schlichtweg
missachtet hat, ohne dass es zu Sanktionsmaßnahmen kam, sei
hier nur am Rande erwähnt.
Wenn also jemand die Toleranz missachtet, dann ist
es in besonderem Maße von den christlichen Kirchen bei uns
in Deutschland die katholische Kirche, und sind es nicht, wie sie
unterstellt, die “agressiven Säkularisten und Laizisten"
bzw. Freigeistigen, Atheisten und Areligiösen sowie sonstige
Konfessionslosen, die sie auch dazu rechnet.
***
Es ist in der Tat schlimm, wie das Sprachverständnis
immer mehr abhanden kommt und auch der Duden jetzt diesen Unsinn
nachvollzieht, zunehmend auch bei Wörtern die einen Gegenstand
oder Sachverhalt benennen und keine Personen oder umgekehrt, also
total sinnentstellend. Aber das hängt unter anderem damit zusammen,
dass viele Leute nicht mehr größere Texte lesen und nur
noch im Internet oder auf ihren I-Pads herumwursteln (ich kenne
etliche solcher Personen).
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